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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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auf der Kontrollkonsole gefunden hatte. Er hatte den Plan des Ventilationssystems und der Wartungsgänge in das Klemmbrett übertragen und drückte eine Abruftaste, als Venizelos es ihm aus der Hand nahm. »Wir sind genau hier, Sir«, sagte er, als das Display aufflackerte. »Was da leuchtet, ist meiner Meinung nach die beste Route zum Gefängnis. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Pläne genau sind. Diese Idioten sind so mißtrauisch – ich habe ein paar Stellen gefunden, an denen sie eindeutig absichtlich Falschinformationen abgespeichert hatten. In ihren eigenen Computern! Und selbst wenn das hier hundertprozentig stimmt« – mit dem Zeigefinger tippte er nachdrücklich auf das Klemmbrett –, »müssen Sie sich verdammt beeilen, damit Sie zurück sind, bevor die Kacke ins Dampfen gerät.«
    »Verstanden, Senior Chief.« Venizelos studierte das Display, und als er fertig war, blickte er McKeon fragend an. »Wer noch?«
    »Ich brauche Scotty, Sarah und Gerry im Beiboothangar«, überlegte McKeon laut. »Und natürlich Carson.« Ensign Clinkscales errötete, als sich aller Augen ihm zuwandten. Er trug die SyS-Uniform, die Harkness gestohlen hatte, und fühlte sich darin unbehaglich und sehr auffällig. Er war jedoch der einzige, dem Johnsons Kleidung halbwegs paßte, und im Beiboothangar wäre das entscheidend. McKeon musterte ihn einen Augenblick, rieb sich die Stirn und seufzte.
    »Wir gehen es falsch an. Es hat keinen Sinn, irgend jemanden zur Rettung des Commodore zu schicken, der keine Waffe hat, und wir haben einfach nicht genügend von den Dingern.« Er überlegte noch einen Moment und nickte. »Andy. Sie, LaFollet, Candless, Whitman« – Alistair McKeon machte gar nicht erst den Versuch, einen von Honors Waffenträgern auszuschließen – »und McGinley. Macht sechs. Wir geben euch drei Schrapnellgewehre und drei Pulser. Damit haben wir noch ein Schrapnellgewehr und drei Pulser für den Sturm des Beiboothangars.«
    »Haben Sie dann wirklich genügend Feuerkraft?« fragte Venizelos besorgt.
    »Zum Eindringen brauchen wir an sich nicht sehr viel, Commander«, versicherte Harkness ihm. »Und sobald wir drin sind, finden wir genügend Waffen, um den Hangar auch zu halten.«
    »Also schön«, sagte McKeon und lächelte angriffslustig. »Wie Dame Honor sagen würde, Herrschaften: ›Dann wollen wir mal.‹«
     
    Einunddreißig Minuten später standen McKeon und Harkness mit Carson Clinkscales im Lifttunnel und schnappten keuchend nach Luft. Scotty Tremaine kam hinzu. Die Falten, die sich im Laufe des vergangenen Monats in sein Gesicht gegraben hatten, waren noch immer zu sehen, wirkten jedoch längst nicht mehr so schroff und alt. Der Rest der Gruppe hatte sich in einer langen Linie hinter ihnen im Schacht verteilt und suchte in den Inspektionstunnels Deckung, die in regelmäßigen Abständen die Wände durchbrachen. Während ihres vorsichtigen Marsches waren wenigstens ein Dutzend Liftkabinen an ihnen vorbeigefahren, und kein einziger Passagier dieser Kabinen hegte auch nur den leisesten Verdacht, daß sich jenseits der dünnen Wände ihres Transportmittels noch jemand durch den Tunnel bewegen könnte. McKeon legte dem Ensign eine Hand auf die Schulter und blickte ihm in die Augen.
    »Schaffen Sie es, Carson?« fragte er leise, woraufhin Clinkscales nickte. Die Gebärde wirkte angespannt und abgehackt, doch gleichzeitig haftete ihr eine merkwürdige Reife an. Carson Clinkscales war noch jung, aber nur körperlich. Der vergangene Monat hatte die Reste seiner Jugendlichkeit ausgebrannt, und McKeon fragte sich, ob sie wohl je zurückkehren würde. Er hoffte es sehr … aber im Augenblick zählte nur, daß der junge Mann mit den harten Augen vor ihm längst nicht mehr der ungelenke und unsichere Bursche war, den McKeon von der Jason Alvarez und der Prince Adrian kannte.
    »Jawohl, Sir«, antwortete der Ensign, der nicht wußte, was seinem Vorgesetzten durch den Sinn ging.
    »Dann also los«, sagte McKeon und holte ein Handcom hervor. Noch vor einer halben Stunde hatte es Bürger Sergeant Innis gehört. Das Gerät zu benutzen stellte ein Risiko dar – wenngleich auch ein geringes. Aus Sicherheitsgründen wurden alle persönlichen Comgespräche an Bord der Tepes aufgezeichnet, ein weiteres Beispiel für das Mißtrauen der SyS gegenüber dem eigenen Personal, und deshalb bestand die entfernte Gefahr, daß einer der Aufnahmetechniker zufällig gerade lauschte und hörte, was McKeon sagen wollte. Dieses Risiko

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