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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Gefahr von Querschlägern stark verringerte und es unwahrscheinlich machte, daß die Geschosse wichtiges Gerät zerstörten, aber für jede ungepanzerte Person waren sie tödlich. Die Projektile streuten, und das Ausmaß der Verteilung ließ sich durch die ›Drosselspule‹ an den Pistolengriffen einstellen: Man konnte einen tödlichen Konus erzeugen, der fünf Meter von der Mündung entfernt bereits einen Durchmesser von einem Meter besaß oder auf fünfzig Meter Entfernung einen Durchmesser von nur fünfzehn Zentimetern. Fleisch und Knochen boten den vernichtenden Geschossen keinen nennenswerten Widerstand.
    LaFollet und Candless hatten ihre Gewehre auf maximale Streuung und Feuerstoß eingestellt. Ein Schrapnellgewehr lud langsamer nach als ein Pulser, doch angesichts des breiten Wirkungsbereichs spielte die Feuergeschwindigkeit keine Rolle. Die Gewehre husteten rhythmisch, spuckten Tod und Vernichtung und zerfetzten die wartenden SyS-Leute zu blutigem Nebel.
     
    »Wir werden beschossen! Wir werden beschossen! « kreischte Timmons in sein Com, während er sich hinter die Kontrollkonsole warf. Geschosse prasselten wie tödlicher Graupelschauer gegen das Gehäuse, und Timmons robbte auf Ellbogen und Bauch den Gang entlang. Eine einzige Schrapnellscheibe pfiff zwischen Konsole und Schott hindurch und traf Timmons in den Schenkel. Der Bürger Lieutenant schrie auf vor Schmerz. Obwohl das Geschoß viel langsamer war als ein Pulserbolzen, bewegte es sich doch mit dreihundert Metern pro Sekunde und schlitzte ihm das Bein auf wie eine weißglühende Skalpellklinge. Unwillkürlich ließ er das Com fallen und umklammerte das verletzte Bein mit beiden Händen. Der Kommunikator schlitterte übers Deck davon. Zwischen seinen eigenen Schmerzensschreien hörte Timmons die Rufe vom anderen Ende des Gangs, aber er hatte keine Zeit, um sie zu beantworten. Die meisten seiner Leute waren bereits tot, nur die beiden, die er als offizielle Wächter an Harringtons Zelle postiert hatte, waren vom Knick des Korridors geschützt worden. Eigentlich hätten die beiden nur Teil der Inszenierung für das Kamerateam sein sollen, doch nun erwuchs Timmons aus ihrer Postierung eine taktische Reserve. Er fletschte schmerzerfüllt die Zähne.
    »Anlegen!« keuchte er ihnen zu und nahm die rechte Hand von seinem aufgeschlitzten Bein. Seine Finger waren vom eigenen Blut glitschig, trotzdem zog er den Pulser und richtete ihn auf die Gangbiegung. Auf dem Hosenboden rückwärts rutschend zog er sich zurück. Sein verletztes Bein hinterließ eine hellrote Blutspur.
     
    »Los!« rief LaFollet, und Robert Whitman warf sich aus dem Liftschacht in den Korridor. »Wenigstens einer ist hinter der Gangbiegung!« warnte LaFollet ihn.
    Der andere Waffenträger nickte, verlangsamte jedoch nicht seinen Sturmlauf auf die Kontrollkonsole. Er ließ sich auf ein Knie nieder und hob die Waffe. Als er die Stimme hörte, erstarrte er.
    »Timmons! Timmons! Was zum Teufel ist da unten bei Ihnen los?«
    Whitman begriff augenblicklich, was er da hörte – und daß der Unbekannte am anderen Ende der Leitung so schnell als möglich Verstärkung schicken würde. Plötzlich war die Zeit zu einem noch tödlicheren Feind geworden. Er warf einen Blick auf LaFollet und Candless, die hinter ihm gerade aus dem Liftschacht kletterten.
    »Funkverbindung aktiv!« warnte Whitman, dann, bevor ihn jemand aufhalten konnte, rollte er sich mit vollautomatisch feuerndem Schrapnellgewehr aus der Deckung.
     
    Als Timmons den Warnruf hörte, grinste er gehässig. Jetzt wußten die Hundesöhne, daß ihnen jede Minute jemand in den Rücken fallen würde. Er und seine Überlebenden mußten nun nur noch so lange durchhalten, bis die Verstärkung eintraf. Unvermittelt kam ihm die rettende Idee. Diese Idioten konnten nur aus einem einzigen Grund hergekommen sein: um Harrington zu retten. Also brauchte Timmons sie nur aus der Zelle zu zerren und als lebendigen Schutzschild zu verwenden …
    Sein Gedankengang brach ab, als jemand sich plötzlich mitten in den Korridor rollte. Timmons war völlig überrascht und blickte ihn erstarrt an, als wäre er ein Geist. Wie konnte sich jemand mit offenen Augen in diese offensichtliche Todesfalle stürzen? Timmons hatte es noch nie zuvor mit einem graysonitischen Waffenträger zu tun gehabt, dessen Gutsherr in Gefahr schwebte. Robert Whitman kannte nur einen Lebenszweck, und sein erster Feuerstoß riß Bürger Lieutenant Timmons in blutige Fetzen.
    Die beiden

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