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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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aber an Bord der Tepes ist irgend etwas ganz fürchterlich schief gegangen«, erklärte er ihnen mit tonloser, gesenkter Stimme.
    »Was meinen Sie denn mit ›schief‹, Bürger Admiral?« fragte Honeker gepreßt.
    »Bürger Kommissar, Kriegsschiffe unterbrechen nicht ihre Funksendungen, ohne daß ihnen etwas sehr Ungewöhnliches zustößt. Soeben hat Bürgerin Commander Foraker Trümmer geortet und Atemluftverlust festgestellt. Meiner Ansicht nach hat die Tepes wenigstens ein größeres Leck erlitten.«
    »Ein Leck? Im Rumpf?« Honeker riß ungläubig die Augen auf, doch Tourville nickte nur grimmig.
    »Ich weiß nicht, wovon es verursacht wurde, und der Luftstrom ist schwach genug – bis jetzt wenigstens –, um anzunehmen, daß man die drucklosen Abteilungen absperren konnte. Aber was auch immer dort vor sich geht, es ist ernst, Bürger Kommissar. Sehr ernst.«
    »Verstehe.« Honeker rieb sich die schweißigen Hände. »Was schlagen Sie vor zu unternehmen, Bürger Admiral?« fragte er leise.
    »Was wir im Augenblick beobachten, ist bereits vor Minuten geschehen«, erinnerte Tourville ihn im gleichbleibend ungerührten Tonfall. »Mittlerweile könnte die Tepes schon hochgegangen sein, und wir erfahren das erst in ein paar Minuten. Aber wenn sie in ernsthaften Schwierigkeiten steckt, dann braucht sie Hilfe.«
    »Und Sie schlagen vor, die Tilly nach Hades zu bringen, um ihr helfen zu können«, sagte Honeker.
    »Jawohl, Sir. Wir wissen allerdings leider nicht, was die Tepes bereits an Camp Charon gemeldet hat – und wie man dort reagiert, wenn wir plötzlich auf den Planeten zuhalten, obwohl man uns deutlich befohlen hat, dem Mistding bloß nicht zu nahe zu kommen.«
    »Ich weiß, was Sie meinen.« Honeker senkte für einen Moment unschlüssig den Kopf, dann blickte er Fraiser an. »Rufen Sie Camp Charon, Bürger Lieutenant. Melden Sie, daß wir der Tepes auf meinen Befehl mit höchster Beschleunigung zu Hilfe kommen und um Bestätigung ersuchen, daß die Minenfelder für unsere Annäherung entschärft werden.«
     
    Als die Zellentür sich öffnete, stand Honor Harrington auf und blickte ihrem Schicksal gelassen entgegen. Die rechte Hälfte ihres Gesichts war beinahe ebenso ausdruckslos wie die gelähmte linke.
    Leicht fiel es ihr nicht. Mit großem Vergnügen hatte Timmons ihr angekündigt, wenn ihre Zelle sich das nächste Mal öffnete, würde man sie für ihren Gang zum Henker abholen. Die Fassung zu bewahren wäre daher schon schwierig genug gewesen, doch erschwerend kam nun hinzu, daß sie seit kurzem blitzartige Gefühlsregungen von Nimitz’ empfing. Sie waren zu weit entfernt, und die Verbindung war zu schwach, als daß Honor mit Bestimmtheit hätte sagen können, was der Baumkater empfand, doch unzweifelhaft spürte sie … Bewegung und aufflackernden Schmerz, der durch diese Bewegung verursacht wurde. Zunächst war Honor schicksalsergeben davon ausgegangen, daß Ransom ihre Drohung wahr machte und Nimitz auf den Planeten bringen ließ, damit er dort mit Honor starb. Mittlerweile aber war sie sich dessen längst nicht mehr gewiß, denn Aufregung und unpassende, wilde Entschlossenheit hatten sich über all seine anderen Empfindungen gelegt. Nun, dabei konnte es sich freilich um eine Selbsttäuschung handeln, um eine Halluzination, geboren aus Furcht, Schwäche und rasendem Hunger. Doch was auch immer vorging, sie würde Timmons und seinen Ghoulen gegenübertreten, ohne sich irgend etwas anmerken zu lassen.
    Die Tür schwang auf, und Honor spannte sämtliche Muskeln an. Da …
    »Mylady! Lady Harrington! «
    Honor geriet ins Taumeln, und ihr gesundes Auge flatterte. Andrew LaFollet hatte ihren Namen gerufen! Ihr persönlicher Waffenträger stand in der Tür. Sein Gesicht war hager, seine normalerweise makellose Uniform zerlumpt. Er hielt ein Schrapnellgewehr in den Armen.
    Das kann nicht sein! sagte ihr Verstand gelassen. Das ist unmöglich. Du mußt halluzinieren!
    Doch sie träumte keineswegs. Sie taumelte vor, und LaFollet löste einen Arm von der Waffe und reichte ihn ihr. Tränen quollen ihr aus dem gesunden Auge, und ihre Sicht verschwamm. Seine Hand schloß sich warm und fest um ihre abgemagerten Finger. Er drückte sie kräftig. Honor sog tief und bebend Atem ein, legte die Arme um den Grayson und drückte ihn fest an sich.
    »Wir holen Sie hier raus, Mylady«, versprach er, den Mund an ihre Schulter gedrückt, und Honor nickte. Widerstrebend ließ sie ihn los, trat zurück und blinzelte, um ihre

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