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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Sicht zu klären. Sie bemerkte die Veränderung auf seinem Gesicht, als ihm ihr Aussehen bewußt wurde. Der grellorange Overall schien ihr zwei Nummern zu groß zu sein, so sehr war sie abgemagert, und als LaFollet die Reglosigkeit ihrer linken Gesichtshälfte bemerkte, wurden seine grauen Augen härter als Stahl. Er wollte etwas sagen, aber Honor schüttelte den Kopf.
    »Keine Zeit, Andrew«, sagte sie rauh. »Keine Zeit. Später.«
    Er musterte sie noch einen winzigen Augenblick, dann schüttelte er sich wie ein Hund, der aus dem Wasser kommt.
    »Jawohl, Mylady«, antwortete er und nickte jemandem zu. Wer immer es war, trat von links auf sie zu, und Honor wandte rasch den Kopf. Der Anblick Andreas Venizelos’ stürzte sie erneut in Erstaunen. Ihr Stabschef legte ihr ein Koppel mit einem Pulserfutteral an. Dann hob er den Kopf und blickte ihr mit einem gezwungenen Lächeln auf den Lippen angespannt in die Augen. Sie berührte ihn dankbar an der Schulter, zog den Pulser und überprüfte ihn rasch.
    »Hier entlang, Mylady«, drängte LaFollet, und sie drehte sich um, um ihm zu folgen – doch dann verharrte sie auf der Stelle. Auf dem Deck lagen vier Leichen, und Blut sickerte aus ihren zahlreichen Schrapnellwunden. Honor erkannte zwei Wärter, deren Namen zu merken sie sich nie die Mühe gemacht hatte, dazu Timmons … und Robert Whitman.
    »Bob« , flüsterte sie und schluckte. Sie wollte sich neben ihn knien, doch LaFollet ergriff sie am Oberarm und schüttelte entschieden den Kopf.
    »Keine Zeit, Mylady!« Wenn Honor ihn auch nur ein wenig schlechter gekannt hätte, so wäre sie in diesem Moment erbost über ihn gewesen, denn er brachte die Worte harsch und bar jeden Gefühls hervor. Doch sie kannte ihn sehr gut und entdeckte den Schmerz hinter seiner empfindungslosen Fassade. Erneut zog er an ihrem Arm. »Wir müssen uns beeilen, Mylady. Sie konnten Alarm geben, bevor Bob sie tötete.«
    Honor ruckte und bemühte sich um einen klaren Kopf. Candless trat zu ihr und hob sie gemeinsam mit LaFollet in den Liftschacht. Marcia McGinley wartete ab, ob sie helfen konnte, und Honor hielt sich an ihr fest, während ihre Waffenträger neben ihr hinuntersprangen. Sie wollte etwas sagen, doch ihr Operationsoffizier drückte sie nur kurz und inbrünstig, dann nahm McGinley das Schrapnellgewehr auf und verschwand hinter Candless in der Dunkelheit des Schachtes. Venizelos kam zu Honor und LaFollet.
    »Wenigstens haben wir jetzt genügend Gewehre«, sagte der Commander grimmig und reichte Honor zusätzlich zu ihrem Pulser ein Schrapnellgewehr. »Ich habe so viele Ersatzmagazine mitgenommen wie möglich«, sagte er.
    »Beeilen Sie sich, Mylady!« drängte LaFollet, und er und Venizelos zogen Honor mit sich.
     
    »Sie versuchen es wieder über den Lift!« hörte Alistair McKeon jemanden brüllen. Ein schnellfeuerndes Granatgewehr bellte.
    Drei Granaten pfiffen an dem Captain vorbei und fielen säuberlich durch die Türen, die sich beim ersten Sturmangriff in halb geöffneter Position verklemmt hatten. Einen Augenblick herrschte Stille, dann ertönten laute Schreie, und einen halben Herzschlag später detonierten die Granaten in rascher Folge. Die Wirkung der Explosionen im engen Liftschacht mußte unbeschreiblich sein; trotzdem schickte Jasper Mayhew zwei weitere hinterher.
    McKeon grunzte zufrieden, dann wandte er sich an Solomon Marchant.
    »Wir brauchen einen vorgeschobenen Beobachter, der sehen kann, wer gerade durch den Schacht kommt«, erklärte er. »Schließlich wollen wir nicht unsere eigenen Leute töten, wenn sie mit Lady Harrington ausgerechnet diesen Weg nehmen!«
    »Ich kümmere mich darum«, versprach ihm der Grayson und winkte Clinkscales herbei, während er schon mit langen Sprüngen zum halb offenen Lift eilte. Der zweite Lift am anderen Ende der Hangargalerie war noch unbeschädigt, doch Russ Sanko und Senior Chief Halburton hatten gleich vor seinen Türen aus Maschinentrümmern und Frachtpaletten eine Barrikade errichtet, hinter der sie mit einem Plasmagewehr in Stellung gegangen waren.
    Ein weiteres Programm aus Harkness’ ›Feder‹ hatte sämtliche Lifte in Beiboothangar Vier verriegelt – was die Haveniten ganz offensichtlich bereits bemerkt hatten. Im Augenblick konzentrierten sie sich auf den bugwärtigen Lift, und weil sie keine Kabine benutzen konnten, waren sie den Schacht hinuntergeklettert und hatten versucht, die Türen zum Hangar zu sprengen. Dabei hatten sie einen Teilerfolg zu verbuchen. Bei

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