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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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verräterische Emissionen hätten den Erfolg mit Sicherheit vereitelt.
    Sie begab sich in eine Position oberhalb des Schiffes. Die passiven Sensoren ihres Shuttles erfaßten den Raum jenseits des Hammerkopfbugs. Wenn irgendein Raumfahrzeug von Camp Charon aus zur Tepes kommen wollte, würde es sich mit großer Wahrscheinlichkeit von vorn nähern. Metcalf beobachtete aus dem Augenwinkel, wie Sarah DuChene, ihre Kopilotin, mit den Fingern über die Waffensteuerung fuhr und die grünen Bereitschaftslichter in unheilverkündendes Scharlachrot umschlugen.
     
    »Signal von Camp Charon, Bürger Admiral«, meldete Harrison Fraiser. Tourville bedeutete dem Signaloffizier fortzufahren. »Ihre Absicht, der Tepes bei Bedarf zu Hilfe zu kommen, ist genehmigt, doch Bürger Brigadier Tresca hält Ihre Hilfe nicht für erforderlich. Er sendet Shuttles in die Umlaufbahn, um die Lage zu eruieren. Er wird uns über ihre Ergebnisse informiert halten. Bis dahin bleibt es uns verboten, ohne Genehmigung in den äußeren Minengürtel einzudringen.«
    »Na prima«, knurrte Bogdanovich. »Die Mistkerle wollen uns immer noch nicht an ihrem Himmel sehen, was?«
    »Na, na, Yuri«, schalt Tourville ihn milde, während er gleichzeitig Honeker forschend in die Augen blickte, ob der Volkskommissar die Äußerung des Stabschefs etwa mißbillige. Der Bürger Konteradmiral bemerkte dafür kein Anzeichen, ein guter Grund, sich eingehend Gedanken zu machen …
     
    »!«
    LaFollet warf sich über Honor, als vor ihnen plötzlich Schüsse peitschten. Der Aufprall trieb ihr die Luft aus den Lungen und brachte sie zum Husten. Sie rang um Atem. Den Schacht vor ihnen erfüllte das Jaulen von Pulsern und das bellende Husten von Schrapnellgewehren. Rufe und Schmerzensschreie ertönten. LaFollet ließ Honor los und kletterte weiter den Schacht hinauf. Honor wollte ihm folgen, doch eine Hand schloß sich um ihren Knöchel, und sie riß den Kopf herum.
    »Sie bleiben hier«, befahl Andreas Venizelos in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. Trotzdem öffnete sie den Mund, und der Commander schüttelte unnachgiebig den Kopf. »Sie sind ein Commodore. Außerdem sind Sie die Gutsherrin dieses Mannes, und er ist nicht den ganzen Weg hierher gekommen, um zuzusehen, wie Sie jetzt noch getötet werden.«
     
    Sirrend und funkensprühend prallten Querschläger vor irgendeinem Vorsprung ab, und LaFollet duckte sich unwillkürlich. In seiner Bewegung hielt er jedoch nicht inne, und binnen kurzem hatte er Candless und McGinley eingeholt. Sie lagen bäuchlings hinter einem Flansch in Deckung, der zum Druckantrieb des Liftsystems gehörte. Von dort besaßen sie ein ausgezeichnetes Schußfeld. Leider galt für die Haveniten weiter oben im Schacht das gleiche, und damit war der günstigste Fluchtweg nach Beiboothangar Vier verstellt.
    Wieder kreischten Pulserbolzen den Schacht hinunter, und Candless warf sich zur Seite und beschoß den Gegner mit dem Schrapnellgewehr. Er hatte die Streuung auf mittlere Verteilung eingestellt und bestrich methodisch den gesamten Querschnitt. Ein schrecklicher, gurgelnder Schrei ertönte, aber noch immer erwiderte der Feind das Feuer. Candless zog den Kopf ein.
    »Wie viele?«
    »Weiß ich nicht«, antwortete Candless und musterte das Zwielicht vor ihnen. »Reines Glück, daß wir sie rechtzeitig gesehen haben und in Deckung gehen konnten. Ich fürchte, es sind wenigstens fünfzehn oder zwanzig. Keine schweren Waffen, sonst hätten sie uns schon ausgeschaltet, aber das kann sich jederzeit ändern. Es ist nur eine Frage der Zeit.«
    »Wenn die Havies sich hinreichend koordinieren können«, warf McGinley ein. Sie klang angespannter als Candless, denn diese Art von Gefecht war sie nicht gewohnt. »Wenn Harkness’ Sabotage funktioniert hat, dann haben sie vermutlich ebensowenig Kommunikation wie wir.«
    LaFollet nickte abwesend. Ihre gestohlenen Coms empfingen nur Kauderwelsch, was vermutlich bedeutete, daß Harkness’ Versuch funktioniert hatte, die Fernmeldeanlagen der Tepes außer Gefecht zu setzen. Die Anwesenheit der Kämpfer vor ihnen bewies unzweifelhaft, daß es kein Erfolg auf ganzer Linie gewesen sein konnte. Selbst wenn die Haveniten erraten hätten, was vorging, hätten sie keinesfalls wissen können, daß sie ausgerechnet den Liftschacht zwischen dem Gefängnistrakt und Beiboothangar Vier blockieren mußten. Ohne Kommunikation hätten sie niemanden herbeibeordern können, der die Absperrung übernahm. Wieviel Fernmeldekapazität

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