Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Schliff erhalten, um sich nun Erstaunen anmerken zu lassen. Dennoch bereitete es ihm mehr Mühe als sonst, sein Gesicht unter Kontrolle zu halten, denn er sah sich von seiner Gastgeberin dabei ertappt, wie er sich vor ihrer Party versteckte.
    Sie verharrte wenige Schritte hinter dem Eingang. Der täuschend einfache weiße Rock und die jadegrüne Weste, die man schon als ihre zivile ›Uniform‹ bezeichnete, betonten ihre Körpergröße und ihre Schlankheit. Schräg hinter ihr stand Andrew LaFollet. Ihr braunes Haar fiel ihr auf den Rücken, ein scharfer Kontrast zu dem Kurzhaarschnitt, den sie bevorzugt hatte, als White Haven sie erstmals zu Gesicht bekam. Auf ihrer Brust glänzten der Schlüssel von Harrington und der Stern von Grayson, beide aus schwerem Gold. Ein bezaubernder Anblick , dachte White Haven und erhob sich respektvoll, um sie zu begrüßen.
    Honor sah den Earl vom Sessel aufstehen und lächelte wegen seiner ertappten Miene. Selbstverständlich konnte er nicht wissen, daß die Überwachungssysteme von Harrington House sie den ganzen Abend lang über seinen Aufenthaltsort auf dem laufenden gehalten hatten.
    Er beugte sich über ihre Hand und küßte ihr nach graysonitischer Sitte den Handrücken, dann richtete er sich auf. Ihre Hand behielt er locker in den Fingern. White Haven war ein breitschultriger, hochgewachsener Mann, dennoch standen sich ihre Augen in gleicher Höhe gegenüber. Der ‘Kater auf ihrer Schulter hob den Kopf ein wenig und streckte sich. Honor bemerkte, daß Nimitz den Earl interessiert musterte.
    »Wie ich sehe, haben Sie mein Lieblingsversteck gefunden, Mylord«, sagte sie.
    »Versteck?« erwiderte White Haven höflich.
    »Aber ja.« Sie sah LaFollet an, und der Waffenträger las ihr den unausgesprochenen Befehl von den Augen ab. Der Gedanke, seine Gutsherrin ohne Rückendeckung alleinzulassen, hatte ihm noch nie behagt, doch selbst der Major mußte einräumen, daß ihr in der Bibliothek keine Gefahr drohte. Also verbeugte er sich knapp, verließ den Raum und schloß die Tür. Mit raschelndem Rock schritt Honor an White Haven vorbei zum Hauptdatenterminal. Dort hob sie Nimitz auf die Sitzstange, die eigens für ihn über der Konsole angebracht war. Der Baumkater gab einen leisen, halb scheltenden, halb lachenden Laut von sich und wollte spielerisch ihre Hand packen. Aber dieses Spiel war Honor nicht neu; sie wich seinem Griff mit Leichtigkeit aus, versetzte ihm einen sanften Klaps auf die Nase und wandte sich wieder dem Earl zu.
    »Ich muß leider zugeben, daß ich Partys eigentlich nicht mag, Mylord«, sagte sie. »Wahrscheinlich, weil ich mich dort immer noch fehl am Platze fühle. Mike Henke und Admiral Courvosier haben mir immerhin beigebracht, so zu tun, als würde ich mich amüsieren.« Sie warf ihm ein weiteres ihrer typischen schiefen Lächeln zu, und White Haven nickte, als hätte er das nicht bereits gewußt. Raoul Courvosier, Honor Harringtons Mentor in Akademietagen und auch später, war einer seiner engsten Freunde gewesen, und im Laufe der Jahre hatte Raoul ihm mehr von seiner Lieblingsschülerin erzählt als er selbst wohl für möglich gehalten hätte.
    »Als Gutsherrin steht mir ein Versteck zu. Deshalb hat das Personal Anweisung, mir an Ballabenden die Bibliothek freizuhalten, damit ich weiß, wo ich zwischen den Scharmützeln meine Gedanken ordnen kann.«
    »Das habe ich nicht gewußt, Mylady«, antwortete White Haven und griff nach seinem Galadegen, um ihn umzuschnallen und sich zurückzuziehen, doch Honor hielt ihn mit einem Kopfschütteln davon ab.
    »Ich versuche keineswegs, Sie hinauszuwerfen, Mylord«, versicherte sie ihm. »Vielmehr hat der Überwachungsdienst Sie hier gesehen und Andrew Meldung erstattet. Deshalb bin ich Ihnen gefolgt … und wenn Sie den Weg nicht von allein gefunden hätten, dann würde Mac Sie im Augenblick mit sanfter Gewalt hierherdrängen.«
    »Ach so?« White Haven legte den Kopf schräg. Lady Harringtons Lächeln wirkte daraufhin etwas verkrampfter, und sie zuckte mit den Schultern.
    »Ich habe gerade eine Verwendung beim WDB hinter mir, und Admiral Caparelli befürchtete, Sie könnten wegen einiger Empfehlungen gewisse … hm, Bedenken haben. Deswegen hat er mich angewiesen, mit Ihnen zu besprechen, was das Amt im Sinn hat. Anscheinend ist keiner von uns beiden ein begeisterter Partylöwe, und Sie werden im Laufe der nächsten Tage mit Hochadmiral Matthews und seinem Stab über die Vorschläge konferieren. Deshalb hatte ich

Weitere Kostenlose Bücher