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Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Titel: Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Konsortium aus nicht weniger als elf Unternehmen finanziert, die auf Mitgliedswelten der Solaren Liga ansässig waren. Darüber hinaus erwies sich der Name Haven für den Planeten als höchst passend, denn irdische Lebewesen passten sich der Umgebung mit minimalem Aufwand an. Sein Klima kann man geradezu als idyllisch bezeichnen. Indem eine ausgeklügelte PR-Maschinerie Havens Vorzüge pries, zog die neue Siedlungswelt Möchtegernpioniere aus der ganzen Liga magnetisch an. Durch die Verfügbarkeit der neuen Hyperschiffe wuchs die Kolonie mit unglaublicher Geschwindigkeit. Um 1430 p. D. konnte sich die Republik Haven einer Planetenbevölkerung von fast einer Milliarde Menschen rühmen. Die Welt begann, eigene Kolonisten auszusenden, die in Folge den Raumsektor besiedelten, der später als Haven-Quadrant bekannt werden sollte – trotz der Tatsache, dass sechs andere Systeme des Sektors vor oder gleichzeitig mit Haven besiedelt worden waren. Um 1475 zeigte sich bereits deutlich, dass die havenitische Wirtschaft und Regierungsform in den vergangenen Jahrzehnten außerordentlich effektiv gewesen waren. Als Staatsform wählte sich Haven eine repräsentative Demokratie mit einer starken, politisch sehr aktiven Mittelschicht. Die Wirtschaft verfolgte einen liberalen Kapitalismus, in den sich die Regierung so wenig wie möglich einmischen sollte. Im Verein mit der Starthilfe durch die günstigen Anfangsbedingungen der Kolonie, schuf die Kombination aus Wirtschaftlichkeit und flexibler Regierung einen planetaren Lebensstandard, der zumindest ebenso hoch war wie der auf den meisten Mitgliedswelten der Solaren Liga. Im eigenen Quadranten wurde Haven zum Gegenstand des Neides und zum Leitbild jeder anderen Welt.
    In den nächsten beiden Jahrhunderten erfüllte Haven immer mehr die Hoffnung, die man sich bei seiner Gründung gemacht hatte, und wuchs an, bis die Systembevölkerung fast sieben Milliarden Seelen zählte. Es wurde zu einer Art interstellarem Athen. Obwohl sich der Haven-Quadrant aus unabhängigen Welten und Sonnensystemen zusammensetzte, konkurrierte er bereits mit der Solaren Liga um die wirtschaftliche Führungsrolle, und blieb ein pulsierender, auf Ausdehnung bedachter Körper, ganz anders als die grundsätzlich saturierte, zufriedene Liga. Obwohl der Quadrant keinen Wurmlochknoten aufweist, besaß er Zugang zum manticoranischen Nexus (und später zum Erewhon-Knoten), also eine schnelle Verbindung mit der Liga. Alles schien darauf hinzudeuten, dass die Ausdehnung des Quadranten und sein Wohlstand bis in alle Ewigkeit zunehmen würde.
    Doch das war nicht der Fall. Ein bestimmtes Ereignis zu benennen, das an der sich entwickelnden Misere schuld sein sollte, ist sicherlich unmöglich, doch allgemein gesprochen muss man die Fehlentwicklung wohl dem zu großen Erfolg anlasten: Dem Quadranten und insbesondere dem Planeten Haven ging es zu gut . Havens Reichtum war unermesslich, und allmählich erschien es ungerecht, dass dieser Reichtum sich nicht gleichmäßiger verteilte. Wie immer hatte der Kapitalismus auch hier eine Klassengliederung geschaffen, die von den sehr Reichen zu denen klaffte, die am Existenzminimum oder sogar darunter lebten. Allerdings musste in die Rechnung einbezogen werden, wie ›Existenzminimum‹ definiert war: Dem Haveniten, der unterhalb des Existenzminimums leben musste, ging es zwar weitaus schlechter als seinen wohlhabenderen Mitbürgern, aber erheblich besser als einem Bürger Neu-Berlins vor der Ankunft Gustav Andermans.
    Daher begann die Republik – zunächst vorsichtig – zu experimentieren und führte Hilfs- und Wohlfahrtsprogramme ein, durch die für die benachteiligten Mitbürger zusätzliche Chancen geschaffen werden sollten. Doch was als Experiment begann, entwickelte sich allmählich zu etwas Größerem. Für den Unterhalt der Ärmsten wurden die Unterstützungsschecks immer wichtiger, sodass den produktiven Elementen der Gesellschaft mehr abverlangt werden musste. Knapp an der Rentabilitätsgrenze operierende Industrien wurden durch Schutzzölle, Regierungsdarlehen und unverhohlene Zuschüsse zur Vollbeschäftigung ermutigt, was Gesamteffizienz und Produktivität unterminierte und die Inflation vergrößerte. Die Inflation aber verschlimmerte wiederum gerade die Situation der Armen, die nun noch höhere Unterstützungsleistungen benötigten – Leistungen, die man schon bald automatisch an die Inflationsrate anpasste und die schließlich, als das Hilfsnetz zu wuchern begann, zu

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