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Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Titel: Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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und sie weniger Muskelgewebe brauchten, um eine bestimmte Körperkraft zu besitzen, und hervorragend an Hochschwerkraftwelten angepasst waren, ohne klein und stämmig zu sein, ohne hässliche, wulstige Muskeln. Doch nachdem sie vom Letzten Krieg und über einige der Anti-Dschinn-Bewegungen gelesen hatte, gab sie ihren Eltern Recht: Es war besser, nicht jedem Fremden gleich auf die Nase zu binden, dass ihre Gene verändert worden waren. Ansonsten dachte sie selten darüber nach – nur manchmal überlegte sie bitter, wie sich ihre Eltern wohl entschieden hätten, wenn sie keine Dschinni gewesen wären. Hätte die hohe Schwerkraft auf den Planeten des Doppelsterns Manticore ihre Eltern vielleicht davon abgehalten, Stephanie einfach hierher in diese Ödnis zu zerren, wo man das Licht mit dem Hammer ausmachte?
    Stephanie nagte an ihrer Unterlippe und lehnte sich zurück. Ihr Blick schweifte über die isolierte Lichtung, in der sie auf Beschluss ihrer Eltern festsaß. Das grüne hohe Dach des Haupthauses war ein heiterer, farbenfroher Klecks vor den noch kahlen Pfostenbäumen und Kroneneichen, die es umringten. Stephanie indes war nicht der Laune, sich von dem Anblick aufheitern zu lassen, und deshalb gelangte sie rasch zu dem Urteil, dass Grün jedenfalls eine dumme Farbe sei für ein Dach. Etwas Dunkles, Stumpfes – braun vielleicht, oder sogar schwarz – hätte ihr besser gefallen. Und wo sie schon bei unpassendem Baumaterial war, wieso hatte man nicht etwas Bunteres benutzt als grauen Naturstein? Gewiss, Naturstein war am billigsten, das wusste sie selbst, aber um die nötige Wärmeisolation für einen sphinxianischen Winter herzustellen, brauchte man Wände, die über einen Meter dick waren. Als würde man in einem Verlies leben , dachte sie … Dann hielt sie inne und freute sich an dem Vergleich. Ganz hervorragend passte er zu ihrer Stimmung, und sie merkte ihn sich für spätere Verwendung.
    Nachdem sie noch einen Augenblick nachgedacht hatte, schüttelte sie sich und blickte mit einem Verlangen auf die Bäume hinter dem Wohngebäude und den sich daran anschließenden Gewächshäusern, dass sie einen fast körperlich spürbaren Schmerz empfand. Manche Kinder wollten Raumfahrer oder Wissenschaftler werden, kaum dass sie das Wort aussprechen konnten, doch Stephanie zog es nicht zu den Sternen, sondern – ins Grüne. Sie wollte dahin gehen, wo noch nie jemand zuvor gewesen war – aber nicht durch den Hyperraum, sondern auf einen warmen, belebten Planeten, auf dem man atmen konnte. Sie wünschte sich Wasserfälle und Berge, Bäume und Tiere, die noch nie zuvor einem Zoo gehört hatten. Und sie wollte diejenige sein, die all dies entdeckte und als Erste studierte, verstand und beschützte …
    Vielleicht lag es an ihren Eltern, überlegte sie; der Groll über des Vaters Verbot war vergessen – bis auf weiteres. Richard Harrington hatte in terranischer und Xeno-Veterinärmedizin abgeschlossen; akademische Grade, die ihn für eine Grenzwelt wie Sphinx weitaus wertvoller machten als für seinen Heimatplaneten, dennoch war er auf Meyerdahl immer wieder von der Forstbehörde herangezogen worden. Dadurch war Stephanie mit dem Tierreich ihrer Geburtswelt schon früh in viel engere Berührung gekommen als die meisten Menschen im ganzen Leben. Der Beruf ihrer Mutter – sie war promovierte Pflanzengenetikerin und darum eine Spezialistin, wie man sie auf neuen Welten händeringend suchte – hatte Stephanie dazu verholfen, schon in sehr zartem Alter auch die Schönheit von Meyerdahls Flora zu begreifen.
    Und dann hatten sie ihre Tochter dort weggerissen und ausgerechnet hier auf Sphinx ausgesetzt.
    Als ihr Abscheu wieder erwachte, schnitt Stephanie eine Grimasse. Zum Teil hatte sie sich anfangs der Vorstellung widersetzt, Meyerdahl zu verlassen, zum Teil war sie begeistert gewesen. Sosehr sie auch in den Forstdienst treten wollte, Sternenschiffe und Reisen zwischen den Sternen waren doch etwas Großartiges. Also hatte sie sich auf den Gedanken konzentriert, dass sie im Rahmen einer Rettungsmission auf den neuen Planeten einwandern würde, dessen Bevölkerung fast vollständig von einer Seuche dahingerafft worden war. (Sie musste allerdings zugeben, dass dieser Aspekt weniger entzückend gewesen wäre, hätten die Ärzte nicht bereits ein Heilmittel für die betreffende Krankheit gefunden.) Das Tollste daran war, dass das Stemenkönigreich ihren Eltern angeboten hatte, die Reise zu bezahlen, weil beide aufgrund ihrer Berufe

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