Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
wenig zu viel verlangt gewesen, gleich beim ersten Kontaktversuch auf die Lagerkommandantin zu treffen.
    »In gewisser Weise bin ich es schon«, fuhr Benson fort. »Ich gehörte zur zwoten Welle Kriegsgefangener, die nach Hell kamen, deshalb bin ich technisch wohl ›dienstälter‹ als jeder andere auf dieser verwünschten Welt! Trotzdem ist der Rangobere hier in Camp Inferno ein Kerl namens Ramirez, ein Commodore von San Martin.« Sie grinste ironisch. »Manchmal glaube ich, dass die Havies Inferno eigens für ihn errichtet haben, denn er war ein sehr, sehr böser Junge, als die Havies Trevors Stern eroberten. Er ist der ranghöchste überlebende Offizier des Kampfverbandes, der den Terminus Ihres Wurmlochknotens gegen die Volksflotte verteidigte, während die letzten Flüchtlingsschiffe dorthin flohen. Und kaum hatten sie ihn auf Hell abgesetzt, da hat er mehr Wellen geschlagen als Henri und ich in unserer ganzen Zeit hier.«
    »Klingt beeindruckend«, sann Honor, neigte den Kopf zur Seite und musterte ihre ›Gäste‹. »Wären Sie beide denn bereit, für mich als … wie soll ich es sagen – als Gesandte zu ihm zu gehen?«
    Benson und Dessouix tauschten einen Blick, dann zuckten sie gleichzeitig die Achseln und schauten Honor an.
    »Was genau planen Sie denn?«, fragte Benson zurückhaltend.
    »Ihren Worten zufolge ist es recht unwahrscheinlich, dass die Havies einen Spion in Camp Inferno haben«, erklärte Honor. »Aber wenn ich auf Styx den Befehl führen würde, dann gäbe es gerade in diesem Lager einen Informanten oder wenigstens ein Abhörgerät. Andererseits gibt die SyS sich auf diesem Planeten alles andere als sicherheitsbewusst.«
    »Ja und nein, Dame Honor«, warnte Benson sie. »Natürlich sind die Kerle so arrogant es nur geht, und Gott weiß, sie geben überhaupt nichts auf das, was sie uns antun oder was wir denken. Ich glaube auch nicht, dass sie unten im Lager Spitzel oder Wanzen haben. Trotzdem könnte es sein. Außerhalb von Styx jedenfalls gehen die Schwarzbeine in Bezug auf ihre Sicherheit keinerlei Risiko ein. Nur ein Lager voller Wahnsinniger würde versuchen, einen Versorgungsshuttle anzugreifen. Selbst wenn der Angriff gelingen würde, käme man damit nirgendwohin; die ganze Beute bestünde in einem Monatsbedarf an Nahrungsmitteln, während gleichzeitig alle Aufsässigen wüssten, dass die Havies sie zur Strafe für den Angriff bis zum letzten Mann verhungern lassen. Trotzdem kommen die Schwarzbeine bewaffnet und schießen jeden nieder, der auch nur so aussieht, als könnte er gefährlich werden. Unsere Speere brauchen wir, um uns gegen die einheimischen Raubtiere zu verteidigen, denn die haben immer noch nicht begriffen, dass sie uns nicht verdauen können. Unsere Messer« – sie wies auf die Klingen in LaFollets Gürtel – »sind überlebenswichtige Werkzeuge. Wenn aber auch nur eine einzige Klinge im Umkreis von hundert Metern um das Landefeld gesehen wird, bestreichen die Havies das Feld mit schwerem Pulserfeuer und töten jeden einzelnen Gefangenen innerhalb der Landezone, bevor sie landen.« Sie zuckte die Schultern.
    »Wie ich schon sage, niemand gibt etwas darum, was die Schwarzbeine uns antun.«
    »Ich werde daran denken«, sagte Honor grimmig, »und vielleicht ist die Zeit nicht mehr fern, wo einige dieser ›Schwarzbeine‹ erkennen müssen, dass sie einen großen Fehler begangen haben.« Ihr rechter Mundwinkel entblößte unwillkürlich die Zähne. »Jetzt aber erscheint es mir am wichtigsten, dass wir uns in der Frage, ob die Systemsicherheit Camp Inferno bewacht oder nicht, keinen Fehler erlauben dürfen. Ich muss aber wirklich mit Commodore Ramirez sprechen. Wären Sie bereit, ihn darum zu bitten, heute Abend hierher zu kommen und mit mir zu sprechen? Und könnten Sie ihn beschwören, sich nicht zu verraten, falls die Havies das Lager doch abhören?«
    »Ja und ja«, sagte Benson sofort.
    »Gut!« Honor streckte die Hand aus, und der weibliche Captain aus dem Pegasus-System drückte sie fest. Dann standen sie alle drei auf, und Honor wandte sich an LaFollet.
    »Geben Sie ihnen die Speere wieder, Andrew. Ich glaube, wir stehen auf der gleichen Seite.«
    »Jawohl, Mylady.« LaFollet neigte knapp den Kopf vor Benson und reichte ihr die Speere, dann zog er die Steinmesser aus dem Gürtel und gab sie den beiden ebenfalls zurück. »Eines will ich Ihnen noch sagen«, fügte er mit einem Zutrauen hinzu, das sowohl seinem Glauben an seine Gutsherrin entsprang als auch dem

Weitere Kostenlose Bücher