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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Saint-Just. Ich vermute, McQueen hat genau gewusst, dass sie keine Machtgrundlage besitzt, um das Komitee zu verdrängen. Und ganz ehrlich traue ich ihr nicht zu, offenen Auges das Ausmaß an Anarchie in Kauf zu nehmen, das ein gescheiterter Putsch zwangsläufig nach sich gezogen hätte. Das alles heißt leider noch lange nicht, dass irgendjemand sonst ihr vertraut. Allerdings halte ich es nicht für unmöglich, dass sie einen Umsturz versucht, sobald sie gute Erfolgsaussichten hat und glaubt, sich eine hinreichende Rückendeckung verschafft zu haben.«
    »Das weiß sie gewiss selber«, wandte Giscard ein. »So klug muss sie sein, nichts zu tun, was für ihre Gegner hilfreich wäre.«
    »Ich würde es gern glauben, und eins muss ich ihr lassen, bisher hat sie sich keine Blöße gegeben. Trotzdem hat sie ähnliche Probleme wie wir, Javier. Je besser sie ihre Pflicht tut, je erfolgreicher sie ist, desto gefährlicher wird sie.«
    »Großartig«, seufzte er verbittert. »Die Verrückten haben im verdammten Irrenhaus die Geschäftsführung übernommen!«
    »Ja, das haben sie«, stimmte Pritchart ihm ohne zu zögern zu, »und uns bleibt nichts anders übrig, als zu überleben.
    Vielleicht können wir dabei en passant sogar der Republik nützen.«
    Erneut schauten sie sich in die Augen, und Giscard grinste sie schief an. Wie er sprach sie niemals vom Volk, wenn sie allein waren. Ihre Treue galt der Republik, genauer gesagt, den ramponierten Resten, die vom Ideal der Republik noch übrig waren; dem Ideal, das wiederherzustellen Rob Pierre versprochen hatte. Und für die Systemsicherheit wäre das natürlich der unwiderlegbare Beweis gewesen, dass man keinem von beiden trauen durfte.
    Darüber musste er lachen, und Pritchard blickte sie fragend an. Giscard schüttelte den Kopf, beugte sich vor und küsste sie erneut. Ihre Lippen erwärmten sich unter den seinen, hefteten sich mit verzweifelter Begierde daran, und er spürte in sich das Verlangen erwachen. Seit Monaten waren sie nicht mehr allein gewesen. Er zog den Kopf zurück, gerade weit genug, um ihr in die schimmernden Topasaugen blicken zu können.
    »Ich glaube, wir hätten da zunächst noch etwas anderes zu erledigen, Bürgerin Kommissar«, murmelte er und erhob sich. Während er sie in sein Schlafzimmer trug, drückte er sie eng an sich.
     

18
     
    »Na komm schon raus da, du elendes Stück … A-ha! «
    Scooter Smith ging entspannt in die Hocke, als der widerspenstige Zielverfolgungsmotor, der zum Lasercluster Nummer Drei des LACs gehörte, seinen Bemühungen endlich nachgab. Smith wusste nicht, wie die defektive Antriebswelle bei den unzähligen Inspektionen hatte übersehen werden können. Schließlich stellte man die Inspektionen nur deswegen an, um dergleichen aufzuspüren; und ihn interessierte nur, dass sie jemandem entgegangen war. Nun, und dass ihr minderwertiges Material sich verformt und bei der gestrigen Übung den Bewegungsapparat des Laserclusters zum denkbar ungünstigsten Moment blockiert hatte. Dabei war die Welle gesplittert und hatte sich hinreichend fest verkantet, um allen Versuchen, sie auszubauen, fast zwei Stunden lang zu trotzen. Deshalb hatten die Techniker die Baugruppe viel weitgehender zerlegen müssen, als Smith ursprünglich angenommen hatte, aber jetzt war das geschafft.
    Er warf die defekte Welle einem seiner Techniker zu und stand auf. Nachdem er sich das Kreuz gerieben hatte, kletterte er das Wartungsgerüst herunter.
    Eine der schöneren Seiten der LAC-Hangars an Bord von HMS Minotaur bestand darin, dass sich tatsächlich einmal jemand Gedanken um die Erfordernisse von Wartung und Munitionierung gemacht hatte. Zuletzt war Smith an Bord von HMS Leutzen als Chefmechaniker einer Halbstaffel Sturmshuttles eingesetzt worden, und wie jedem anderen Shuttle-Wartungsspezialisten kam es ihm so vor, als habe er wenigstens ein Drittel seiner Dienststunden im Skinsuit oder Hardsuit verbracht und sei im schwerelosen Vakuum eines Beiboothangars umhergetrieben, während er die Außenhaut eines der Shuttles reparierte, für die er zuständig war. In vielerlei Hinsicht glichen die LACs der Minotaur zu groß geratenen Beibooten, und deshalb hatte er damit gerechnet, dass sich ihm die gleichen Probleme stellen würden wie auf seinen früheren Posten, nur ein wenig häufiger als früher. Natürlich verbrachte er immer noch viel Zeit im Raumanzug – aber längst nicht so viel, wie er geglaubt hatte.
    Scooter Smith wusste natürlich nicht, wer die

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