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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Augenbraue hoch. Er und der Maat waren mit dem gleichen Shuttle eingetroffen, und er fragte sich, ob sie beide das gleiche Ziel hatten. Schon möglich, aber Weyland war groß – nicht so groß wie Vulcan oder Hephaistos , aber dennoch über dreißig Kilometer lang. Die Raumstation lag außerdem etwas versteckt in der Umlaufbahn um Gryphon, auch bekannt als Manticore B IV, und deshalb hatten ein paar von Gearmans Lazarettkameraden nur mitleidig gegrunzt, als sie von seinem Marschbefehl hörten. Von den drei bewohnbaren Planeten des Systems glich Gryphon der Erde am wenigsten und hatte erheblich mehr Terraformierung erfordert als Manticore oder Sphinx. Die extreme Achsneigung des Planeten verlieh seinem Wetter bei den Bewohnern der Schwesterwelten eine wenig beneidenswerte Berühmtheit. So mancher hitzköpfige Navyangehörige hielt die weit verstreut lebende Bevölkerung Gryphons nur deswegen für bemerkenswert, weil sie die ›Weichlinge‹ von den anderen Planeten des Sternenkönigreichs mit einer gewissen Herablassung behandelten. Diese Haltung färbte leider auf das Benehmen des gryphonischen Zivilisten ab, wenn er es mit Flottenangehörigen zu tun hatte, die auf Gryphon nach ein wenig Zerstreuung suchten. Im Verein mit dem Fehlen echter Städte musste besagtes Flottenpersonal darum nach Dienstende mit einer sehr begrenzten Auswahl an Unterhaltungsangeboten vorlieb nehmen.
    Gearman störte das überhaupt nicht. In neunzehn Monaten Regenerationstherapie hatte er mehr Unterhaltung und Zerstreuung erhalten als ihm recht war. Nichts war ihm lieber, als sich wieder in die Arbeit zu stürzen, da konnten ihn seine Freunde ruhig bemitleiden und ihm versichern, Manticore B sei ›der A … – die Achselhöhle‹ des Manticore-Systems. Gearman jedenfalls glaubte mittlerweile, dass seine neue Verwendung sich als erheblich interessanter erweisen würde, als es zunächst den Anschein hatte. Im Laufe der letzten zwanzig bis dreißig T-Jahre war es bei der Royal Manticoran Navy Usus geworden, Entwicklung und Erprobung der gefährdeteren Prototypen in die Hände der technischen Teams von Weyland zu geben, hauptsächlich deshalb, weil sich nur sehr wenige auswärtige Schiffe in das Untersystem des Doppelsterns Manticore verirrten. In den dichten Asteroidengürteln von Manticore B betrieb man ausgedehnte Schwerindustrie, und gewaltige Frachter schleppten sowohl Halbfertigprodukte als auch Rohmaterialien aus den gewaltigen Orbital-Hochofenanlagen nach Manticore A. Die wichtigen Frachtumschlagplätze des Sternenkönigreichs befanden sich indes auf Kreisbahnen um Manticore und Sphinx. Umgehend hatte die Navy ein komplettes Verbot jedes nicht-manticoranischen Frachtverkehrs im Gebiet von Manticore B verordnet, als der Krieg ausbrach.
    Deshalb bauten und testeten BuShips und BuWeaps ihre Prototypen am liebsten auf Weyland . Das Office of Naval Intelligence konnte Geheimhaltung freilich auch hier nicht garantieren, doch wenigstens brauchte die Flotte sich keine Gedanken zu machen, welche der angeblich neutralen Frachter tatsächlich für Haven spionierten, denn neutrale Frachter waren keine in der Nähe. Trotzdem besaß Gearman nicht den geringsten Beweis, dass seine neue Verwendung mit einem solchen Geheimprojekt zu tun hätte. Andererseits hatte er die jüngste verfügbare Schiffsliste eingesehen, als er die Befehle erhielt, und eine ›HMS Candice‹ fand sich darauf nicht. Seit Ausbruch des Krieges unterlagen freilich auch die Namen von Neubauten der Geheimhaltung, und jemand mit seinem Dienstgrad besaß schwerlich Zugang zu den neusten, vollständigen Informationen. Doch der Umstand, dass der Name auf keiner Vorkriegsliste auftauchte, musste bedeuten, dass diese geheimnisvolle Candice noch keine acht Jahre alt sein konnte. ( Oder , wie eine Stimme ganz hinten in der Ecke seines Geistes unbedingt hinzufügen musste, es handelt sich um ein Handelsschiff, das nach Kriegsausbruch gekauft und umgerüstet wurde. ) Berücksichtigte man noch die auffällige Tatsache, dass seine Befehle ihm nicht den geringsten Hinweis darauf lieferten, worin seine Pflichten an Bord eigentlich bestehen würden (was, gelinde gesagt, sehr ungewöhnlich war), brachen sich in seinem Gehirn alle möglichen interessanten Ideen Bahn.
    Er grinste über die eigenen Fantasien und beschleunigte den Schritt.
     
    »Scooter!«
    P.O. Smith schaute erstaunt auf, als jemand ihn bei seinem Spitznamen rief, und grinste breit, als sich ein vertrautes Gesicht aus der Menge

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