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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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schälte. Der gedrungene, haarige Mann erinnerte in gewisser Weise an einen Affen, war erstaunlich hässlich und sah überdies aus, als müsste er beim Laufen eigentlich mit den Fingerknöcheln über den Boden schleifen. Er trug einen ähnlichen Dienstoverall wie Smith mit den gleichen drei Winkeln auf dem Ärmel. Das Namenschild über der Brusttasche lautete Maxwell, Richard.
    »Na so was! Wenn das nicht der Mann ist, der den Schraubenschlüssel fallen ließ!«
    »Ach, hör schon auf, Scooter! Das ist doch – wie lang ist das her? Sechs verdammte T-Jahre?«
    »Ehrlich?« Smiths graue Augen blitzten diabolisch. »Ich entsinne mich dran, als wär’s gestern gewesen. Vielleicht, weil der Anblick so … spektakulär war. Und so teuer. Ich meine, man kriegt schließlich nicht jeden Tag zu sehen, wie einer die Hauptenergieschienen eines Impellerraums kurzschließt.«
    »Ach nein? Warte nur, es dauert nicht lang, dann sehe ich, wie du den Mist des Jahrhunderts baust.«
    »Nix da, ich mach dir die goldenen drei linken Hände nicht streitig. Aber träum ruhig weiter.«
    »Hochmut kommt vor dem Fall, Alter«, entgegnete Maxwell düster.
    »Ha!« Smith schaltete den Kontragrav seiner Kiste ab, sodass sie aufs Deck sank, dann schaute er sich neugierig um. Er hatte erwartet, dass der Wegweiser ihn zum Liegeplatz der Candice führen würde; statt dessen war er auf einer gewaltigen Beiboothangargalerie herausgekommen. Das konnte nur bedeuten, dass sein neues Schiff nicht an der Raumstation gedockt war. Fragend blickte er Maxwell an.
    »Weißt du etwa, was sie mit uns vorhaben, Maxie?«, fragte er wesentlich ernster. »Ich hab mich zwar umgehört, aber keinem, mit dem ich gesprochen habe, ist auch nur ‘ne Latrinenparole zu Ohren gekommen.«
    »Ich kann dir auch nicht mehr sagen«, gab Maxwell zu, nahm das schwarze Barett ab und kratzte sich hinter dem rechten Ohr. »’n Freund von mir bei BuShips meinte, die Candice ist ‘n neues Langstrecken-Werkstattschiff – Hochgeschwindigkeitstender, vielleicht als Beischiff für ein Handelsstörergeschwader oder so was. Davon abgesehen hab ich auch nichts erfahren. Zum Teufel, ich weiß noch nicht mal, was ich zu tun habe, wenn ich an Bord bin!«
    »Du auch nicht?« Smith runzelte die Stirn. Marschbefehle der RMN enthielten in der Regel wenigstens eine kurze Beschreibung der neuen Aufgaben, nicht nur den Schiffsnamen ohne zusätzliche Informationen. Wenn der Abschnitt auf einem Befehl fehlte, dann war das vielleicht auf Nachlässigkeit in der Verwaltung zurückzuführen; fehlte er auf zweien, dann sah es plötzlich sehr nach einer absichtlichen Sicherheitsmaßnahme aus. Aber wenn die Candice nur ein Werkstattschiff war – mochte der Typ so neu und modern sein wie er wollte –, was sollte daran geheim sein? Und wenn …
    »Achtung, Abkommandierung Sieben Sieben Sechs Zwo«, drang die Stimme des Hangaroffiziers blechern aus den Galerielautsprechern. »Erster Aufruf für den Transport zu HMS Candice . Ihr Shuttle legt in fünfzehn Minuten von Personenröhre Blau Vier ab. Wiederhole: Shuttle zu HMS Candice legt in fünfzehn Minuten von Personenröhre Blau Vier ab.«
    »Da machen wir uns besser auf den Weg«, stellte Maxwell fest, und die beiden folgten der Galerie. Ihre schwerelosen Kisten zogen sie hinter sich her. Smith erreichte die benannte Personenröhre als Erster und stöhnte laut auf, als er sah, was auf der anderen Seite der dicken Armoplastwand auf den Pralldämpfern hockte.
    »Was ist?«, fragte Maxwell, der nicht an seinem größeren Freund vorbeisehen konnte.
    Smith seufzte. »Wir kommen auf einen gottverdammten Müllfrachter«, antwortete er missgelaunt. »So ein Scheiß! Man sollte doch meinen, dass sie uns wenigstens einen Shuttle mit Fenstern gönnen!«
    »Ein Shuttle ist ‘n Shuttle«, wies Maxwell ihn achselzuckend zurück. »Ich brauche keine Fenster. Eine Raumstation hab ich schon gesehen, und ‘n Werkstattschiff auch. Ich hoffe nur eins: dass die Überfahrt lange genug dauert, damit ich mich ein bisschen aufs Ohr legen kann.«
    »Maxie, du bist ein Kretin«, sagte Smith gereizt.
    »’türlich bin ich das!«, stimmte Maxwell ihm fröhlich zu, dann kam ihm jäh ein schrecklicher Verdacht, und er zog die Brauen zusammen. »Was ist denn ein Kretin?«, wollte er wissen.
     
    » Aach-tunk! «
    Captain Alice Truman betrachtete das Fernbild auf dem Display ihres Besprechungsraums, als der scharfe Befehl durch das verworrene Lärmen dröhnte, das im Beiboothangar Drei von

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