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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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vermitteln. Sechstausend Männer und Frauen sind an Bord, und deswegen und dank ihres erratischen Marschplans ist sie der ideale Deckmantel für uns. Niemand wundert sich, dass Neuzugänge mit der Fähre hergebracht werden müssen, und ihre Crew ist so groß und unterliegt so häufigem Wechsel, dass wir eine ganze Menge Leute hierher zu uns schleusen können, ohne dass es jemandem auffällt.«
    Truman gab ihnen Zeit, kurz darüber nachzudenken. Die drei Offiziere sahen sich gegenseitig an, und in ihren Augen schlugen die Spekulationen über die Stränge. Truman musterte sie dabei und verglich ihre Reaktionen mit denen der anderen Offiziere, mit denen sie das gleiche Gespräch bereits geführt hatte. Bisher waren die drei guter Durchschnitt.
    »Für diese Geheimniskrämerei gibt es einen triftigen Grund«, sagte sie ruhig. »In wenigen Minuten wird Commander Haughton« – sie nickte dem blonden, braunäugigen I.O. zu, der rechts neben ihr Platz genommen hatte – »Sie Ihren Abteilungsleitern vorstellen, die Ihnen eine detaillierte Beschreibung unseres Auftrags und Ihrer spezifischen Aufgaben geben werden. In Anbetracht der Natur unseres Auftrags ziehe ich es allerdings vor, die Orientierung meiner neuen Offiziere persönlich vorzunehmen, also machen Sie es sich bequem.«
    Sie lächelte ihnen ermutigend zu. Takahashi war der Einzige, der halbwegs entspannt wirkte, doch die beiden anderen bemühten sich wenigstens so zu tun, als würden sie der Verfügung ihrer Kommandantin gehorchen. Truman zog ihren Stuhl wieder heran und faltete auf dem Tisch die Hände.
    »Die Minotaur ist das erste Schiff einer neuen, experimentellen Klasse«, erklärte sie. »Ich weiß, dass Sie keinen Blick darauf werfen konnten, als Sie an Bord geflogen wurden. Also, hier ist sie.« Sie drückte an ihrem Datenterminal eine Taste, und ein gestochen scharfes Hologramm erschien über dem Tisch. Die neuen Offiziere wandten sich dem Abbild zu, und Stackowitz kniff überrascht die Augen zusammen.
    Truman verübelte es ihr nicht, denn sie konnte ein Schiff wie die Minotaur noch nie zuvor gesehen haben. Ganz offensichtlich handelte es sich um ein Kriegsschiff, denn sie besaß die verräterischen Hammerköpfe an den Enden, und sie masste fast genau sechs Millionen Tonnen. Damit lag sie im oberen Drittel des Massebereichs für Dreadnoughts, doch schon ein beiläufiger Blick verriet jedem, der auch nur ein bisschen davon verstand, dass es sich bei der Minotaur , was immer sie nun war, um keinen Dreadnought handeln konnte. An ihren Flanken zogen sich Reihen von gewaltigen Lukenöffnungen, die viel zu groß waren, als dass sie zu gewöhnlichen Breitseitenwaffenschächten gehören konnten, und das Muster ihrer Anordnung wirkte gleichfalls völlig fremd.
    »Ich darf Ihnen mitteilen«, sagte Truman leise, »dass Sie soeben zu Besatzungsmitgliedern des ersten LAC-Trägers der Royal Manticoran Navy geworden sind.«
    Gearman riss den Kopf zu ihr herum. Ungläubig starrte er sie an. Sie bedachte ihn mit einem schiefen Lächeln und sagte: »Sie haben richtig gehört, Mr. Gearman. Ein LAC-Träger. Darf ich davon ausgehen, dass Sie zumindest gerüchteweise von den LACs gehört haben, die vergangenes Jahr in Silesia von unseren Q-Schiffen eingesetzt worden sind?«
    »Äh, jawohl, Ma’am«, sagte der Lieutenant nach einem kurzen Blick auf seine Kameraden. »Aber ›Gerüchte‹ sind auch schon alles. Niemand hat je etwas … davon gesagt.« Er wies mit einer Handbewegung auf das Holobild, und Truman lachte glucksend. Dann wurde sie schlagartig wieder ernst.
    »Wenn irgendjemand Ihnen gegenüber irgendetwas über die Minotaur fallen gelassen hätte, so würde er oder sie sich eines Verstoßes gegen die Geheimhaltungsvorschriften schuldig gemacht haben. Diesen Vorschriften unterliegen Sie alle übrigens von nun an ebenfalls. Sie sind offiziell dem Projekt Anzio zugeteilt, und Ihre Aufgabe besteht darin, die Minotaur nebst ihres LAC-Geschwaders einsatzbereit zu machen und dann zu beweisen, dass das Konzept in der Praxis funktioniert. Um die Geheimhaltung unseres Vorhabens ferner zu gewährleisten, brechen wir nach Hancock Station auf, sobald die ersten beiden LAC-Staffeln an Bord gekommen sind. Die dortige Flottenbasis wird uns in unserem Auftrag unterstützen, und da dieser Tage nur unsere eigenen Leute nach Hancock kommen, wird unser Aufenthalt dort uns davor schützen, dass ›neutrale‹ Augen uns beobachten und nichts eiliger zu tun haben, als nach Nouveau Paris zu

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