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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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besorgtem Gesicht betrachtete.
    »Entschuldigung«, sagte sie und lächelte fast natürlich.
    »Nimitz und ich waren gerade eingeschlafen, als Sie mich durch Commander Phillips rufen ließen. Ich fürchte, wir sind noch nicht wieder ganz wach, und da bin ich wohl in eine geistige Sackgasse geraten.«
    »Dafür sind Sie noch zu jung, Admiral«, entgegnete Benson ihr ernst und grinste, als Honor auflachte. »Schon besser!«, rief sie und lachte ebenfalls, als Honor sie mit gespielter Strenge anfunkelte.
    Dieses Auflachen fegte Honors Bitterkeit aus wie ein starker Wind, und darüber war sie froh. Schließlich war es abgrundtief ungerecht von ihr gewesen, Harriet zu grollen, weil sie nun entspannter war, weniger getrieben und weniger von alten Dämonen geplagt. Außerdem hegte Honor den starken Verdacht, dass Bensons Gemütslage sich nicht nur wegen der Hinrichtungen gebessert hatte, sondern mindestens in gleichem Maße wegen der Fortschritte, die Fritz Montaya erzielt hatte. Der Arzt hatte alle, die durch die Falsche Kartoffel geschädigt worden waren, eingehend untersucht, und es war ihm gelungen, das Neurotoxin zu isolieren, das ihr Sprachzentrum beeinträchtigte. An mehreren Stellen ihres Nervensystems hatte das Gift sich ebenfalls angesammelt, und Montaya beunruhigten andere mögliche Wirkungen mehr als die undeutliche Aussprache. Obwohl seine Untersuchungen noch nicht abgeschlossen waren, hatte er mithilfe der Ausrüstung, die ihm im ehemaligen SyS-Lazarett zur Verfügung stand, eine ›Nanny‹ entwickeln können, die gegen das Neurotoxin vorging. Seit einem ganzen Monat wirkten die Molycirc-Nanomaschinen nun schon in Bensons Gehirn, und ihre Aussprache war bereits erheblich deutlicher geworden.
    Tja , dachte Honor ironisch, sie spricht nun wenigstens so deutlich wie ich, aber ich glaube kaum, dass wir von Fritz erwarten dürfen, mit seiner primitiven Ausstattung etwas für zerstörte Nerven tun zu können.
    »Wie sieht es aus?«, fragte sie, und Benson deutete mit dem Kinn auf die übergroße Holosphäre, die das Sonnensystem darstellte.
    Das Display war auf Cerberus B zentriert, der G3-Sonne, um die Hades kreiste, und nicht auf Cerberus A, der Hauptkomponente des Dreifachsterns. Cerberus B umlief den schwereren F4-Stern in einem mittleren Abstand von sechshundertachtzig Lichtminuten bei einer Exzentrizität von zwölf Prozent. Im Augenblick war das Apastron fast durchlaufen, und Cerberus A stand daher fast genau zehn Lichtstunden entfernt. Cerberus C – ein kühler, öder und planetenloser M9-Zwerg – beschrieb eine stark exzentrische Bahn um die Hauptkomponente, doch betrug der mittlere Orbitalradius annähernd achtundvierzig Lichtstunden, und er kam Cerberus A niemals näher als dreiunddreißigeinhalb Lichtstunden. Dadurch passierte er Hell gelegentlich erheblich dichter, doch zwischen solchen Annäherungen lagen Jahrhunderte. Honor war sehr froh, dass ihr Aufenthalt nicht im mindesten lange genug andauerte, um die nächste Annäherung des Zwergsterns zu erleben.
    Im Moment war die lokale Astrografie indessen weit weniger wichtig als das hellrote Icon im Display, das eine feindliche Impellersignatur symbolisierte. Sie musterte die rote Perle, wie sie einer weißen Vektorprojektion folgte, welche sich mit der Hadesbahn schnitt.
    Sie las die Angaben von einem Computerausdruck ab. »Bislang scheint alles so zu sein, wie es sein sollte«, sagte Benson, während Honor die Einzelheiten in sich aufnahm. »Das Schiff ist nun einundzwanzig Minuten im System, und ihr Ankunftssignal kreuzte sich vor … neun Minuten einundzwanzig Sekunden mit unserem Anruf – wir haben es empfangen. Fünfzehn Sekunden später müssten sie unseren Anruf erhalten haben, und sie folgen noch immer dem zeitoptimierten Kurs für ein Rendezvous. Wenn sie damit weitermachen, müssen sie in einhundertdreizehn Minuten mit dem Bremsmanöver beginnen.«
    »Gut«, murmelte Honor. Sie warf einen letzten Blick in den Plot, dann drehte sie sich um und stellte sich neben Commander Phillips und Scotty Tremaine an die Signalhauptkonsole. An der Seite saß Horace Harkness mit zwei Elektroniktechnikern, die ihm zur Hand gingen. Harkness behielt zwei Displays gleichzeitig im Auge und sprach Tremaine an, ohne den Blick von den Displays abzuwenden.
    »Ich glaube, für die nächste Sendung können wir ›Bürgerin Commander Ragmans‹ Laune ein wenig heben, Sir«, sagte Harkness so konzentriert, dass er seinen ›Unterdecksjargon‹ völlig

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