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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Shuttles und Pinassen funktioniert, wäre es noch immer ein Notbehelf und daher anfällig für Probleme. Wenn wir aber ohne Notreserven aufbrechen, dann nehmen wir hin, dass bei der kleinsten Störung der Umweltsysteme Menschen sterben müssen.«
    Honor wollte ihr antworten, doch Jesus Ramirez ergriff vor ihr das Wort.
    »Sie haben Recht«, stimmte er ihr nüchtern zu, »aber wenn die Systeme reibungslos funktionieren, schaffen wir alle Leute hinaus. Und wenn wir sie nicht hinausschaffen, dann sterben sie am Ende trotzdem. Es sei denn, einer von uns glaubt ernsthaft, wir könnten diesen Planeten bis in alle Ewigkeit gegen die Systemsicherheit halten … oder sogar gegen die reguläre Volksflotte, wenn sich herausstellt, dass wir für die Schwarzbeine ein zu harter Brocken sind.«
    »Natürlich könnten wir das nicht«, gab Gonsalves zu.
    »Und das weiß ich auch. Mir widerstrebt es nur, die Anlagen ohne Notreserve aufs Äußerste zu belasten.«
    »Mir geht es genauso«, warf Simmons ein. »Aber um ehrlich zu sein, mehr Sorge bereiten mir die über hunderttausend Menschen, die wir trotz allem nicht in die Schiffe stopfen können.« Am ganzen Tisch richteten sich die Augen auf ihn, und er zuckte mit den Schultern. »Ich glaube, Dame Honor hat Recht, wenn sie davon ausgeht, dass wir den gesamten Shilo-Geleitzug kapern können. Wir müssen sogar davon ausgehen, denn sonst könnten wir uns auch gleich aufgeben. Angenommen, wir packen so viele wie möglich in diese Schiffe – was machen wir mit den Menschen, die an Bord keinen Platz mehr finden? Wollen wir sie etwa hier zurücklassen?«
    »Niemals«, sagte Honor so barsch, dass sich aller Augen schlagartig auf sie richteten. »Auf diesem Planeten lassen wir keine Menschenseele zurück, die uns gesagt hat, dass sie von hier fort will.«
    »Aber wenn wir nicht alle unterbringen –«, begann Gonsalves.
    »Wir können sie nicht alle auf einmal mit dem verfügbaren Schiffsraum herausbringen«, betonte Honor. »Deshalb schicken wir mit der ersten Ladung so viele fort wie möglich.«
    »Der ersten Ladung?«, wiederholte McKeon überaus bedachtsam.
    »Genau.« Honor warf ihm ein schwaches Lächeln ohne jede Belustigung zu. »Angenommen, wir nehmen den Shilo-Geleitzug intakt, laden die Transporter voll und schicken sie mit so vielen Leuten fort, wie wir nur an Bord bringen können, behalten die Kampfschiffe aber hier?«
    McKeon runzelte die Stirn. Er ahnte, worauf sie hinauswollte, und es gefiel ihm nicht. Das bedeutete leider noch lange nicht, dass ihm eine Alternative einfiel, die ihm eher zusagte.
    »Die Kampfschiffe hierbehalten?« Ramirez neigte den Kopf zur Seite und kratzte sich nachdenklich am Kinn. »Haben wir beide etwa dieselbe Idee?«
    »Wahrscheinlich.« Diesmal lag doch ein Anflug guter Stimmung in Honors schiefem Halblächeln. »Wir können nicht sagen, wer oder was nach diesem Geleitzug ins System kommt, aber wenn wir beide Schlachtkreuzer an uns bringen, alle drei Schweren Kreuzer und was immer sie begleitet, dann haben wir ein hübsches kleines Geschwader zusammen. Wenn wir jedes Schiff auch nur mit einer Notbesatzung bemannen, können wir später eintreffende Schiffe selbst dann noch einholen und abfangen, wenn sie misstrauisch werden und sich weigern, in die Reichweite unserer Orbitalwaffen zu kommen. Außerdem steht uns ein mobiles Element zur Verfügung, mit dem wir unsere Abwehrpläne erheblich flexibler gestalten können, falls der Feind mit starken Kräften einkommt.«
    »Der Gedanke gefällt mir, Honor«, sagte Benson, »aber glauben Sie nicht, dass wir ein wenig zu ehrgeizig werden? Ich weiß sehr gut, wie eingerostet meine Kenntnisse sind, und wir haben nur noch drei Wochen für die Schulung. Woher bekommen wir die Leute, um so viele Schiffe zu bemannen?«
    »Warner?« Honor wandte sich an Caslet. »Sie sind mit den havenitischen Besatzungsanforderungen vertrauter als jeder von uns. Wie groß muss eine Besatzung wenigstens sein, um einen Warlord gefechtsklar zu machen?«
    »Das ist nicht ganz leicht zu beantworten, Ma’am, denn ich habe nie auf einem gedient«, entgegnete Caslet. Doch gleichzeitig rieb er sich die linke Stirnhälfte, ein Zeichen, dass er angestrengt nachdachte. »Zunächst könnten Sie die Marines streichen. Unsere Marines – ich meine, die Leute des Volksflottenmarinecorps – haben im Gefecht Schiff gegen Schiff keine Aufgaben, es sei denn, sie sollen die Reparaturtrupps verstärken, und deshalb haben wir kleinere

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