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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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die Enterung vorzubereiten. Meine Leute kommen in Panzeranzügen und mit schweren Waffen an Bord. Jeder Widerstand – auch der kleinste, Bürgerin Commodore – wird mit äußerster, überwältigender Härte geahndet.«
    »Verstanden«, brachte Yang zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Sorgen Sie in Ihrem eigenen Interesse dafür, dass alles reibungslos verläuft, Bürgerin Commodore, denn die meisten meiner Leute sind seit Jahren auf Hell, einige seit Jahrzehnten. Sie werden keinen Herzschlag lang zögern und ohne mit der Wimper zu zucken jeden töten, der ihnen Widerstand leistet. Ich glaube, sie würden sich über die Gelegenheit freuen.«
    »Verstanden«, wiederholte Yang.
    »Gut.« Harringtons rechter Mundwinkel zog sich zurück und entblößte ihre Zähne zu etwas, das man möglicherweise als Lächeln hätte bezeichnen können – Rachel Yang indes wusste, dass Harrington gewiss nicht lächelte. »Noch eins, Bürgerin Commodore. Informieren Sie Ihre Kommandanten, dass von uns jeder Versuch, von Bord zu gehen, das Schiff zu sprengen oder die Computernetze außer Betrieb zu setzen, ebenfalls als Rechtfertigung für äußerste Härte verstanden wird. Ihre Schiffe sind unsere Prisen, und es sind Schiffe der Systemsicherheit. Als solche – und im Lichte dessen, was die SyS den Gefangenen auf diesem Planeten angetan hat – unterliegen weder die Schiffe noch ihre Besatzungen den Deneber Übereinkünften. Ihre Leute sollten wirklich immer daran denken.«
    Sie hob nie die Stimme, sie sprach die ganze Zeit im Plauderton, doch darin lauerte eine Kälte wie von flüssigem Helium, und Rachel Yang fühlte, wie sie bis in ihr Innerstes erschauerte, während sie schicksalsergeben still nickte.
     

47
     
    »Alle Vorbereitungen abgeschlossen, Mylady«, meldete Captain Gonsalves auf dem Combildschirm, und Honor nickte gewichtig. Siebenundvierzig Stunden lang hatte jeder verfügbare Helfer wie besessen gearbeitet. Nun war es so weit.
    »Sehr gut, Captain Gonsalves«, antwortete sie mit gleicher Förmlichkeit. »Sie haben Freigabe auszulaufen.« Dann wurde ihre Stimme weich. »Ich wünsche Ihnen eine glückliche Fahrt, Cynthia«, fügte sie leise hinzu.
    »Danke.« Gonsalves lächelte beklommen. »Wir sehen uns im Trevor-System, Ma’am. Verspäten Sie sich nur nicht!«
    Sie trennte die Verbindung, und Honor wandte sich dem Plot ihres neuen Flaggdecks zu, wo die Transporter zu sehen waren, die unter Führung ihres einzigen Geleitschiffs schwerfällig beschleunigten, die Kreisbahn um Hades verließen und Kurs auf die Hypergrenze nahmen. Knapp über zweihundertsechsundachtzigtausend Menschen hatte Honor in diese Transporter pferchen können – zweihundertsechsundachtzigtausend ihrer Leute, wie immer sie dazu geworden waren. Montayas Schätzung hatten sie damit noch ein wenig übertroffen. In den Truppendecks herrschte bedrückende Enge, doch die Lebenserhaltungssysteme der Schiffe, die durch Dutzende von Beibooten unterstützt wurden, genügten aller Voraussicht nach, um ihre Passagiere in Sicherheit zu bringen.
    Noch immer konnte Honor kaum glauben, dass sie tatsächlich so weit gekommen waren, und empfand wilden Stolz, als die Longstops ihren endgültigen Kurs systemauswärts einschlugen.
    Die spektakuläre Vernichtung der Attila (und im Endeffekt auch der Hachiman und der Seahorse ) bedauerte sie sehr, nicht nur wegen der vielen Toten. Die Explosionen hatten dringend benötigten Schiffsraum zerstört, und wenn dieser Idiot von Thornegrave seine Gelegenheit zur gewaltlosen Kapitulation genutzt hätte, dann wäre das Debakel ohne weiteres zu vermeiden gewesen. Als er darauf nicht reagierte, hatte Honor nicht gewagt, ihm noch mehr Zeit zu lassen. Sie musste davon ausgehen, dass Thornegrave auf Zeit spielte, während er mithilfe nicht abhörbarer, eng gebündelter Signallaser den anderen Geleitschiffen Gefechtsbefehle erteilte. Dass er mit aktivem Widerstand etwas erreicht hätte, war zwar unwahrscheinlich, doch er hätte es versuchen können, und in dem Fall wäre Honor womöglich gezwungen gewesen, alle seine Schiffe zu vernichten. Ein wahrscheinlicherer und fast ebenso katastrophaler Zug wäre gewesen, wenn er seinen Kommandanten befohlen hätte, alle Computerspeicher zu leeren, bevor sie es ihm verbot. In diesem Fall wären die Schiffe ihr zwar unversehrt in die Hände gefallen, aber ohne alle Computerdaten hätten die Schlachtkreuzer als Kampfschiffe nicht mehr benutzt werden können. Die grundlegenden

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