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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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kämpfte gegen bodenloses Entsetzen an, doch sein Verstand war wie gelähmt und weigerte sich zu arbeiten. Unmöglich , wiederholte eine leise, kalte Stimme in seinem Kopf immer wieder. Unmöglich. Honor Harrington war tot. Sie war schon Wochen tot, bevor das Amt für Öffentliche Information ihre Hinrichtung für die Medien fälschte. Sie konnte ihn unmöglich aus seinem Display ansehen und ihm ein Ultimatum stellen. Hölle und Verdammnis, sie ist doch tot!
    Doch für eine Tote wirkte sie reichlich entschlossen, grimmig und zielbewusst.
    »Mein Gott!« Als Thornegrave den geflüsterten Ausruf hörte, blickte er hoch und sah, dass Yang neben ihm stand. »Das … das kann sie doch nicht sein! Ich habe selbst den Film gesehen! Es sei denn …« Sie riss ihre Augen von dem Display los und starrte Thornegrave an, und der Bürger Major-General sah in ihren Augen die Spekulationen übersprudeln. Doch er konnte sie nur ansehen, und sein Gehirn weigerte sich, den Beweis anzuerkennen, den seine Sinne ihm lieferten. Dann ergriff der Signaloffizier erneut das Wort.
    »Ich empfange ein neues Signal, Sir!«, rief die Frau, und Thornegrave zuckte zusammen, als die Bürgerin Commander ihm die neue Nachricht ohne Befehl aufs Display legte.
    »Ich warte auf Antwort, Bürger General Thornegrave«, sagte Harrington kühl, »aber meine Geduld hat Grenzen. Sie werden meinen Instruktionen jetzt gehorchen, oder ich werde das Feuer auf Ihre Schiffe eröffnen. Sie haben dreißig Sekunden, um den Erhalt des Signals zu bestätigen.«
    »Sir, wir müssen etwas unternehmen!«, drängte Yang ihn.
    »Aber wir … ich meine, ich kann doch nicht …« Thornegrave schluckte schmerzhaft und zwang sein Gehirn durch pure Willenskraft zum Denken. »Bürgerin Commander!«, bellte er den Signaloffizier an.
    »Jawohl, Sir?«
    »Sagt sie die Wahrheit, oder geht das Signal auch an die anderen Schiffe?«
    »Das glaube ich nicht, Sir. Wir empfangen einen verschlüsselten, eng gebündelten Signallaser von einem der Satellitenrelais Charons. Ich glaube, sie meinte es ehrlich, als sie sagte, sie wolle die anderen noch nichts wissen lassen.« Die Bürgerin Commander hielt inne und räusperte sich. »Eine Antwort, Sir?«, fragte sie.
    »Nein, keine Antwort!«, fuhr Thornegrave sie an. »Ich sage Ihnen schon, wenn ich mich entscheide, auf irgendeine Nachricht zu antworten – ich , Bürgerin Commander! Haben Sie das kapiert?«
    »Jawohl, Sir«, antwortete der Signaloffizier tonlos, und Thomegrave musterte die Frau düster. Im Grunde wusste er, dass er sie nur deswegen anbrüllte, um seine aufkeimende Panik zu beschwichtigen, doch das war ihm gleich. Wenn er seine Panik im Zaum halten konnte, indem er den Signaloffizier als Ablenkung nutzte, dann war das Brüllen schon gerechtfertigt, und wenn er dabei auch noch die Fähigkeit zu denken zurückerlangte, dann umso besser.
    »Bürger General, wir haben für so etwas keine Zeit!«, sagte Yang leise und eindringlich. »Die Frist läuft ab, und wir sind hier oben schutzlose Ziele. Sie müssen ihr jetzt antworten!«
    »Ich muss überhaupt nichts, Bürgerin Commodore!«, widersprach Thomegrave ihr mit Schärfe.
    »O doch, Sie müssen!«, versetzte Yang. »Sie bietet Ihnen eine Chance, ohne Blutvergießen herauszukommen, Sir. Wenn Sie darauf eingehen, weiß Gott allein, was geschieht.«
    »Ich bin es nicht gewöhnt, mir von entlaufenen Sträflingen Befehle erteilen zu lassen, die –«, setzte Thomegrave an, doch Yang schnitt ihm rücksichtslos das Wort ab.
    »Sie ist keine entlaufene Strafgefangene, sie ist diejenige, die über genug Feuerkraft verfügt, um den gesamten Konvoi binnen eines Herzschlags zusammenzuschießen!«, erklärte sie dem SyS-Offizier mit einer Stimme, die sich anhörte wie zerberstende Glassplitter.
    »Quatsch! Sie sind in Panik – Sie übertreiben!«
    »Nein, ganz bestimmt nicht.« Sie sah ihm beschwörend in die Augen. »Sir, hier sind wir auf meinem Gebiet, nicht auf Ihrem, und ich sage Ihnen, wir sind hilflos! Unsere Keile sind unten. Wir können nicht manövrieren, die Nahbereichsabwehr ist abgeschaltet … Zum Teufel, nicht einmal unsere Strahlenschirme stehen! Wenn wir auch nur die Feuerleitsysteme einschalten, spüren Harringtons Sensoren das augenblicklich auf. Sie kann uns einzeln ausknipsen, wie es ihr gefällt, bevor wir auch nur ein Ziel erfasst –«
    »Wie Sie wünschen, Bürger General«, sagte die kalte Stimme aus dem Com. »Die Zeit ist um. Alles, was nun geschieht, haben Sie zu

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