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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Cerberus und Seabring. Selbst wenn es ihr gelang, blieb danach nur noch wenig Zeit, denn selbst der Systemsicherheit musste irgendwann auffallen, dass sich das Cerberus-System für alles, was größer war als ein Kurierboot, als Schwarzes Loch erwies.
    Nein, die Zeit wurde knapp, das wusste sie genau. Wenn ihr die drei Monate, auf die sie zählte – um die sie betete –, beschieden wären, dann hätte sie Glück; jeder zusätzliche Tag würde ein eigenes Wunder bedeuten. Irgendwie musste sie eine Möglichkeit ersinnen, den Schiffsraum zu beschaffen, um all ihre Leute von Hell fortzubringen.
    Das werde ich , dachte sie grimmig. Irgendwie gelingt mir das schon.
     
    »Na schön, Bürgerinnen und Bürger. Fangen wir an.« Bürger Konteradmiral Paul Yearman blickte am Tisch des Besprechungsraums in die Runde und lächelte frostig, als die Privatgespräche verstummten und aller Augen sich auf den Kopf des Tisches richteten. Er wartete einen Moment, dann blickte er den Mann neben sich an. »Möchten Sie beginnen, Bürger General?«, fragte er höflich.
    »Danke, Bürger Admiral«, erwiderte Seth Chernock liebenswürdig und schwieg um des Effektes willen kurz, während er mit kalten Blicken die Schiffskommandanten am Tisch musterte. Sie waren ein gemischter Haufen: vier im Rot und Schwarz der Systemsicherheit, vierzehn (wenn man die Skipper der beiden Transporter mitzählte) im Grau und Grün der Volksflotte. Auch die befehlshabenden Offiziere der Bodentruppen waren anwesend, denn es war wichtig, dass jeder von ihnen den Plan genau kannte, und sie wirkten genauso kunterbunt: Bürger Major-General Claude Gisborne gehörte der SyS an, aber fast die Hälfte der Bodentruppen – und zwei Drittel der höheren Offiziere – waren Marineinfanteristen.
    Nicht gerade der einheitlichste Befehlsstab, den man sich vorstellen kann , dachte Chernock grimmig. Besser ging es jedoch nicht, und er hatte trotzdem neun Standardtage gebraucht, um sein Expeditionskorps zusammenzuziehen. Immerhin hatte er einen Geleitschutz von sage und schreibe zehn Schlachtkreuzern auftreiben können (einer davon gehörte allerdings zur veralteten Lion -Klasse), dazu sechs Schwere Kreuzer, und das Volksmarinecorps hatte ihm zwei ihrer Schnellen Angriffstransporter der Roughneck -Klasse überlassen. Insgesamt konnte er jedoch nur siebenundzwanzigtausend Soldaten auftreiben, um sie in die Transporter zu setzen. Wenn die Kriegsschiffe allerdings aus hohen Umlaufbahnen Feuerunterstützung leisteten, benötigte er am Boden nicht mehr Kampfstärke. Die Häftlinge auf Hades mochten seinen Leuten zahlenmäßig einundzwanzig zu eins überlegen sein, doch einige kinetische Schläge aus der Umlaufbahn konnten das leicht ändern. Wichtiger noch, Gisborne war ein ehemaliger Marine und hatte sein Bestes gegeben, um bei seinen Untergebenen, ob SyS oder Marinecorps, ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zu wecken. Alles in allem war Chernock daher sehr zufrieden, wie der Befehlsstab seiner Landungstruppen sich entwickelte.
    Von der Flottenseite seiner Kampfgruppe war er weniger begeistert, allerdings war die Schuld daran mit Sicherheit nicht bei Yearman zu suchen. Weil Chernock sich seiner Grenzen bewusst war, hatte er den Bürger Konteradmiral dienstverpflichtet. Chernock war in erster Linie Planungs- und Verwaltungsspezialist, und seine ›Gefechtserfahrung‹ beschränkte sich auf eine Handvoll großmaßstäbliche Interventionen. Damit war er für eine vereinte Weltraum-Bodenlandungsoperation nicht im Entferntesten qualifiziert, und deshalb hatte er Yearman als Stellvertreter und de facto kommandierenden Raumoffizier hinzugezogen.
    Soweit erwies sich Yearman immer wieder als ausgezeichnete Wahl. Obwohl der Flottenoffizier anscheinend nicht gerade ein begnadeter Stratege war, erfasste er die taktischen Gegebenheiten mit einem Blick und hatte sich augenblicklich daran begeben, sein zusammengewürfeltes Geschwader zu einer Kampfeinheit zu schmieden.
    Neun Tage waren leider nicht sehr viel Zeit. Chernock vermutete, dass eine nur aus Volksflottenschiffen bestehende Kampfgruppe sich in dieser Zeit zu einer akzeptablen Kampfeinheit drillen ließ, doch drei von Yearmans Schlachtkreuzern – die Ivan IV , Cassander und Modred – wurden von SyS-Offizieren befehligt, ebenso die Morrigan , einer der beiden Schweren Mars-Kreuzer. Diesen Kommandanten, vor allem Bürger Captain Isler von der Modred , passte es ganz und gar nicht, unter dem Befehl eines Volksflottenoffiziers zu stehen,

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