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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Ungewissheit nach wie vor über unseren Köpfen und wartet. Vergeben Sie mir, wenn ich das so pietätlos sage, aber Sie sind nicht mehr der Jüngste, und zehn Jahre …« Er zuckte mit den Achseln.
    Clinkscales zog unglücklich die Brauen zusammen. »Ich weiß schon«, sagte er. »Für mein Alter bin ich gut in Form, aber selbst jetzt, wo wir medizinische Hilfe von den Mantys bekommen …«
    Er verstummte und riss die Augen auf. Benjamin und Prestwick tauschten einen verwirrten Blick. Der Kanzler hob an, etwas zu sagen, doch der Protector gebot ihm mit einer Handbewegung zu schweigen, damit Clinkscales nicht in dem Gedanken unterbrochen wurde, der ihm so plötzlich gekommen war. Mit einem Ausdruck intensiver Neugier lehnte er sich zurück. Über zwei Minuten verstrichen, dann begann Clinkscales zu grinsen. Er sammelte sich und entschuldigte sich mit einer knappen Gebärde bei Benjamin.
    »Vergib mir«, sagte er, »aber ich habe eine Idee.«
    »So kam es uns vor«, entgegnete Benjamin so trocken, dass der alte Mann leise lachen musste. »Und was ist das für eine Idee?«
    »Nun, Euer Gnaden, es gibt tatsächlich eine andere Lösung für unser Problem. Eine Lösung, die wunderbar mit unserem Recht im Einklang stünde – und soweit ich weiß, auch mit dem manticoranischen. Eine Lösung, durch die mir der Schlüssel erspart bleibt, gepriesen sei Gott in der Höhe!«
    »Wirklich?« Protector und Kanzler tauschten noch einen Blick, dann sah Benjamin den alten Clinkscales höflich fragend an. »Und worin besteht diese zauberhafte Lösung, die bislang mir, Henry, dem Obersten Gericht und Reverend Sullivan entgangen ist?«
    »Lady Harringtons Mutter ist doch hier auf Grayson«, antwortete Clinkscales.
    »Dessen bin ich mir bewusst, Howard«, sagte Benjamin geduldig, doch er runzelte die Stirn über den scheinbaren Gedankensprung. »Erst gestern habe ich mit ihr über Lady Harringtons Klinik und das Genomprojekt gesprochen.«
    »Nun, das wusste ich nicht, Euer Gnaden.« Clinkscales lächelte. »Das hat sie mir gegenüber nicht erwähnt, aber sie hat gesagt, dass sie und Lady Harringtons Vater beschlossen hätten, zumindest für die nächsten Jahre auf Grayson zu bleiben. Sie sagte« – das Lächeln wurde schwächer –, »das beste Denkmal, das sie der Gutsherrin errichten könnte, bestünde darin, den medizinischen Standard auf dem Gut von Harrington an den im Sternenkönigreich anzugleichen. Deshalb wollen sie ihre Praxis hierher verlegen. Und selbstverständlich ist sie sehr im Genomprojekt engagiert.«
    »Von diesen Plänen wusste ich nichts«, antwortete Benjamin, »aber ich erkenne nicht, was sich dadurch ändert. Du willst doch nicht etwa andeuten, dass wir einem Elternteil Lady Harringtons den Schlüssel anbieten? Auch sie sind keine Bürger Graysons, und das Gesetz besagt ganz eindeutig, dass Eltern nur dann Titel ›erben‹ können, wenn sie den entsprechenden Titel einst innegehabt und an ihren Sprössling abgetreten haben. Das ist hier eindeutig nicht der Fall.
    Wenn du darauf bestehst, dass der Schlüssel durch Erbfolge weitergegeben wird, dann muss er sozusagen ›flussabwärts‹ von einer Generation zur nächsten vererbt werden – das heißt, an ein Kind, an ein Geschwister, einen Cousin oder eine Cousine. Damit sind wir sofort wieder bei Devon Harrington und stecken im gleichen Dilemma.«
    »Nicht unbedingt, Euer Gnaden.« Clinkscales klang geradezu selbstzufrieden, und Benjamin blinzelte.
    »Wie bitte?«
    »Du hast deine Reformen sehr gründlich durchdacht, Benjamin, aber ich glaube, du hast etwas übersehen, und zwar eine im Grunde offensichtliche Folge der Veränderungen, die uns diese Allianz beschert hat. Wahrscheinlich ist das nicht einmal überraschend. Ich selbst habe sie ebenfalls übersehen – vermutlich, weil ich auf einem Planeten ohne Prolong aufgewachsenen bin und es sich mir eingeprägt hat, dass die Gutsherrin in den Fünfzigern war. Was natürlich bedeutet, dass ihre Eltern etwa in meinem Alter sein müssen.«
    »Prolong?« Benjamin setzte sich unvermittelt gerade, und Clinkscales nickte.
    »Genau. Ihr Schlüssel ginge an ein Geschwister, wenn sie eins hätte, aber das hat sie nicht. Noch nicht jedenfalls.«
    »Süßer Prüfer!«, murmelte Prestwick fast in Ehrfurcht. »Daran hätte ich nie gedacht.«
    »Ich auch nicht«, gab Benjamin zu. Er kniff die Augen zusammen und dachte angestrengt nach.
    Howard hat Recht , überlegte er. Diese Möglichkeit ist mir wirklich nie in den Sinn

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