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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Kopf leicht zur Seite und sah ihn fragend an. Erneut errötete der Regent, doch diesmal hielt er dem Blick des Protectors stand. Mehrere Sekunden schwieg er, um seine Gedanken zu ordnen und vom Instinkt zur Vernunft zu gelangen. Dann ergriff er sehr behutsam das Wort.
    »Schon bevor sie dir den Eid leistete, war Lady Harrington eine von uns, Benjamin. Sie wurde zu einer Grayson, als sie den Plan der Makkabäer vereitelte und dann diesen Schlächter Simonds daran hinderte, Grayson zu bombardieren. Aber dieser Cousin …« Er wiegte sein Haupt. »Er könnte ein guter, achtbarer Mann sein. Da er ein Cousin Lady Harringtons ist, würde ich damit rechnen. Aber trotzdem ist er ein Fremder, und was auch immer er auf anderem Gebiet geleistet hat, er hat sich ihr Gut nicht verdient.«
    »›Verdient‹, Howard?« Benjamin winkte ab. »Legst du ihm damit nicht eine sehr hohe Hürde in den Weg? Wie viele Erben von Gutsherren haben sich ihre Schlüssel denn verdient? Erben sie sie nicht einfach nur?«
    »So habe ich das nicht gemeint«, entgegnete Clinkscales. Er runzelte nachdenklich die Stirn und seufzte. »Ich will auf etwas anderes hinaus. Auf unserer Welt gibt es noch immer viele halsstarrige, reaktionäre alte Dinosaurier. Im Konklave der Gutsherren sitzen etliche, und wenn du ihnen diesen Vorschlag vorlegst, wird es schon schlimm genug, aber in der Bevölkerung gibt es noch viel mehr davon. Die waren mit Lady Harrington als Gutsherrin nicht einverstanden, das weißt du genauso gut wie ich. Aber selbst ihre größten Gegner mussten damals einräumen, dass sie sich ihre Stellung verdient hatte … und auch das Vertrauen unserer Welt. Bei Gott, Benjamin – du selbst hast ihr die Schwerter zum Stern von Grayson verliehen!«
    »Das weiß ich alles, Howard«, sagte Benjamin geduldig.
    »Nun, wie im Namen des Prüfers soll dieser … Devon?«
    Benjamin nickte, und der alte Mann zog gereizt die Schultern hoch. »Also, wie soll dieser Devon sich das gleiche Vertrauen verdienen? Ganz bestimmt sieht man ihn nur als Fremdweltler, und wer immer mit Lady Harrington nicht einverstanden gewesen ist, wird auf ihn noch erheblich schlechter zu sprechen sein! Und was die echten Reaktionäre angeht, diejenigen, die Lady Harrington hassten, weil sie von einer anderen Welt stammte …« Clinkscales warf die Arme hoch.
    Benjamin nickte schwermütig. Er ließ es sich nicht anmerken, aber innerlich freute er sich sehr über die heftige Reaktion des Regenten. Seit Wochen hatte er bei Clinkscales kein derartiges Lebenszeichen mehr bemerkt. Ganz offensichtlich arbeitete sein Gehirn noch immer an dem Problem, und deshalb musste er der gleichen logischen Kette folgen, der auch Prestwick und Benjamin gefolgt waren. Der Protector bedeutete ihm mit einer Geste, er solle fortfahren.
    »Alles wäre leichter, wenn sie einen Sohn hätte«, sagte der Regent. »Selbst wenn er nicht auf unserer Welt geboren gewesen wäre, er wäre ihr Sohn gewesen. Eine Geburt auf Grayson wäre natürlich noch besser gewesen, aber Abstammung und Erbfolge hätten nicht infrage gestanden. Aber so …! Ich kann nicht sagen, wo es endet, wenn wir diese vertrackte Angelegenheit den anderen Schlüsseln vorlegen. Und Mayhewsche Restauration hin oder her, du weißt doch wohl, dass dir keine andere Wahl bleibt, als den Fall dem Konklave vorzulegen?«
    »Natürlich, aber …«
    »Nichts aber, Benjamin«, knurrte Clinkscales. »Wenn du glaubst, hierbei die bornierte Fraktion im Konklave hinter dich bringen zu können, dann nur, weil deine kostbare Schulzeit außerhalb von Grayson die Stimme deiner Instinkte übertönt! Du gibst ja selber zu, dass du einen neuen verfassungsrechtlichen Präzedenzfall setzen müsstest, um es in die Wege zu leiten – noch einen! Und was immer Mueller und Konsorten behaupten, sie haben Lady Harrington nie vergeben, dass sie eine Fremdweltlerin war, eine Frau und Speerspitze deiner Reformen. Niemals würden sie einen weiteren Fremden akzeptieren – zumal einen, der noch nicht einmal Träger des Sterns von Grayson ist.«
    »Wenn du mich nur einen Satz zu Ende bringen lassen würdest, Howard«, sagte Benjamin noch geduldiger, aber mit blitzenden Augen, denn Clinkscales fand zusehends zu seiner alten mürrischen Lebhaftigkeit zurück. »Schließlich versuche ich schon die ganze Zeit, genau diesen Punkt anzusprechen.«
    »Ach wirklich?« Clinkscales musterte ihn misstrauisch und lehnte sich zurück.
    »Vielen Dank. Zunächst einmal gebe ich deiner Einschätzung

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