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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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klar, Henry. Sie reichen fast bis zur Gründung zurück. Ungewöhnlich wäre es natürlich schon, und damit alles seinen ordnungsgemäßen Gang geht, müsste der Schüssel an Devon Harrington gehen, bis Lady Harringtons Eltern ein Kind vorweisen können, aber dann würde das Gut von Harrington an Lady Harringtons Geschwister fallen. Ein Beispiel für solch einen Fall hat es, wie ich glaube, sogar in der Geschichte deiner eigenen Familie gegeben, Benjamin. Erinnerst du dich an Thomas II.?«
    »O Prüfer!« Benjamin schlug sich auf die Stirn. »Wie konnte ich das nur vergessen?«
    »Vielleicht, weil es vor fünfhundert Jahren passiert ist«, entgegnete Clinkscales trocken.
    »Und weil Thomas nun nicht gerade jemand ist, an den wir Mayhews uns mit Freuden erinnern«, stimmte Benjamin zu.
    »Jede Familie hat ihre schwarzen Schafe, Euer Gnaden«, sagte Prestwick.
    »Scheint so«, sagte Benjamin. »Aber nicht in jeder Familie gibt es jemanden, der wahrscheinlich seinen Bruder ermorden ließ, um selbst die Protectorenwürde zu erben!«
    »Das wurde nie bewiesen, Euer Gnaden«, erinnerte Clinkscales ihn.
    »Stimmt. Bewiesen wurde es nicht!« Benjamin schnaubte verächtlich.
    »Es wurde nie bewiesen«, bekräftigte Clinkscales erneut.
    »Für uns ist jedenfalls nur wichtig, dass Thomas tatsächlich zum Protector ernannt wurde – bis zur Geburt seines Neffen.«
    »Ja«, sagte Benjamin. »Hätte Thomas gewusst, dass eine der Frauen seines Bruders schwanger war, und hätte Dietmar Yanakov sie nicht rechtzeitig aus dem Palast geschmuggelt, so hätte sein Neffe nie das Licht der Welt erblickt!«
    »Wie dem auch sei, Euer Gnaden«, sagte Prestwick streng, »wichtig ist, dass dabei ein solider Präzedenzfall entstanden ist, den wir bedenkenlos auf Howards Vorschlag anwenden können.«
    »Man sollte doch wohl auch hoffen, dass ein sechsjähriger Erbfolgekrieg einen ›soliden‹ Präzedenzfall schafft!«, rief Benjamin aus.
    »Es mag Euer Gnaden erbauen, sich in den Untaten seiner Vorfahren zu suhlen, aber für uns ist das kein Vergnügen«, ermahnte Prestwick ihn.
    »Schon gut, schon gut. Ich bin ja wieder brav«, versprach Benjamin, dann setzte er sich einen Augenblick und trommelte nachdenklich mit beiden Händen auf die Schreibtischplatte. »Natürlich«, fuhr er dann fort, »war Thomas’ Schwägerin schon schwanger, als ihr Gatte starb, aber ist nicht das Gleiche auf dem ersten Gut von Garth geschehen?«
    »Nicht ganz, obwohl ich ursprünglich an diesen Präzedenzfall gedacht hatte«, pflichtete Clinkscales ihm bei. »Meine Geschichtskenntnisse sind ein wenig angerostet, und ich kann mich nicht mehr an den Namen des ersten Gutsherrn von Garth erinnern – John, oder nicht, Henry?« Prestwick gab mit einer Gebärde zu verstehen, er wisse es ebenfalls nicht, und Clinkscales zuckte mit den Achseln. »Jedenfalls war das Gut gerade erst gegründet und er als Gutsherr eingesetzt worden, als er starb. Er war ein Einzelkind ohne eigene Söhne, und der Schlüssel von Garth konnte nicht an seine Eltern ›zurückgehen‹, weil sie ihn nie besessen hatten. Niemand wusste, was zu tun war, und bestimmt zwei Jahre lang wurde darüber erbittert gestritten. Dann aber entdeckten die Kirche und das Konklave, dass die jüngste Frau von Johns Vater schwanger war, und es wurde beschlossen, dass ihr Kind den Schlüssel erben sollte, wenn es ein Junge wurde, und so kam es auch.« Er hob gleichmütig die Hände.
    »Hm.« Benjamin massierte sich das Kinn. »Ich erinnere mich wieder an die Einzelheiten, und ich sehe einige Probleme damit, nun, da mir alles klar vor Augen steht. Der Vorfall ereignete sich zweihundert Jahre vor Inkraftsetzung der Verfassung, und eindeutig handelte es sich um einen politischen Kompromiss, der einen Erbfolgekrieg verhindern sollte. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass wir diesen Präzedenzfall anführen, aber dann müssten wir ihn Schulter an Schulter vertreten. Außerdem müsste Reverend Sullivan auf unserer Seite stehen. Doch Grundvoraussetzung ist nach wie vor, dass Lady Harringtons Eltern in unsere Pläne einwilligen. Die Frage ist doch: Wären sie überhaupt dazu bereit?«
    »Ich glaube schon«, sagte Clinkscales mit gewisser Vorsicht. »Es gibt keinen körperlichen Grund, aus dem sie es ablehnen sollten, und Dr. Harrington – ich meine die Mutter der Gutsherrin – hat mit meinen Frauen zumindest theoretisch die Möglichkeit erörtert. Und wenn es ihnen aus irgendeinem Grund unangenehm sein sollte, es auf …

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