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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Eiskremsorten.«
    »Zweihundertundacht Jahre?« Allison schüttelte ungläubig den Kopf. » So lange keine Einladung außer zu Staatsakten?«
    »Ich glaube aber auch nicht, dass besonders viele Leute bei Königin Elisabeth anrufen und sie fragen, ob sie Lust hat, auf ein Bier vorbeizukommen«, stellte Alfred trocken fest.
    »Nein, aber ganz bestimmt wird sie häufiger als bloß alle zweihundert Jahre eingeladen!«, begehrte Allison auf.
    »Vielleicht«, räumte Benjamin ein. »Hier auf Grayson ergehen alle formlosen Einladungen jedoch vom Protector an die Gutsherren und niemals umgekehrt.«
    »Ach du jemine! Haben wir derart eklatant gegen das Protokoll verstoßen?«, seufzte Allison.
    »Aber ganz gewiss«, antwortete Benjamin. »Und das ist verdammt gut so.« Allison wirkte noch immer leicht besorgt, doch Elaine nickte energisch und bekräftigend, während sie gleichzeitig ein altmodisches gedrucktes Buch aus Honors Händchen befreite, bevor es ernsthaft Schaden nehmen konnte.
    »Benjamin hat Katherine und mich vor dem Protokoll gewarnt, bevor er uns einen Antrag machte«, sagte Elaine über die Schulter und führte die empörte Honor unerbittlich zu den älteren Mayhew-Mädchen zurück, die in ein Brettspiel mit Miranda LaFollet vertieft waren. Rachel hatte zunächst recht scharfe Bedenken geäußert, was die Befähigung ihrer jüngeren Schwestern anging, doch weil sie im Grunde ein sonniges Gemüt besaß, hatte sie sich zu einer Partie überreden lassen. Mittlerweile war die übertriebene Geduld vergessen, die sie eigentlich hatte aufrechterhalten wollen, und sie nahm ebenso gebannt am Spiel teil wie Jeanette und Theresa. Farragut beobachtete sie von Mirandas Stuhllehne aus.
    Von dem Spiel hatte Allison noch nie etwas gehört, bevor sie nach Grayson kam, doch wie der planetare Volkssport, der ›Baseball‹ hieß, schien das Spiel auf Grayson äußerst beliebt zu sein. Miranda hatte gerade gewürfelt und bewegte nun ihre Spielmarke – einen abgegriffenen, angestoßenen alten Schuh aus gegossenem Silber – über den Rand des eingelegten Spielbretts aus poliertem Hof auf ein Feld, das den Namen ›Schlossallee‹ trug, und Theresa quietschte triumphierend auf.
    »Da hab ich ein Hotel! Da hab ich ein Hotel!«, verkündete sie. »Her mit dem Geld, ‘Randa!«
    »Wenn du je Finanzministerin wirst, werden die Steuern steigen, das weiß ich jetzt schon«, brummte Miranda, und alle drei Schwestern lachten auf. Miranda begann, Spielgeld aus bunten Piaspapierstreifen abzuzählen. Elaine setzte Honor auf den Schemel neben Miranda, und diese blickte hoch und lächelte, als sie Honor sah. »Ich glaube, ich stecke in der Tinte«, gestand sie. »Hilfst du Farragut und mir, das viele Geld zu zählen, das ich deiner Schwester schulde?«
    Honor nickte eifrig. Ihre Empörung war vergessen, als Farragut von der Stuhllehne herabfloss, sich neben den Schemel legte und sich an sie schmiegte. Elaine nahm wieder gegenüber von Allison Platz, neben Katherine auf dem Sofa. Manticoraner und Graysons trennte ein Couchtisch aus gehämmertem Kupfer.
    »Uns alle hat er vor dem Protokoll gewarnt«, nahm sie das Gespräch wieder auf, »aber ich fürchte, keine von uns hat ihm wirklich geglaubt, was er sagte. Ich jedenfalls nicht, das weiß ich genau. Du etwa, Cat?«
    »Ach, intellektuell vielleicht schon«, antwortete Katherine. »Aber emotional?« Kopfschüttelnd lehnte sie sich zurück und legte ihrer Schwesterfrau einen Arm um die Schultern. Elaine schmiegte sich behaglich an sie. »Wir sind natürlich beide auf Grayson aufgewachsen, aber ich glaube nicht, dass jemand, der von außen kommt, wirklich verstehen kann, wie verkrustet das Protokoll im Protectorenpalast wirklich ist.«
    »Wir hatten tausend Jahre Zeit, jede Regel zu zementieren«, warf Benjamin achselzuckend ein. »Das Protokoll ist wie eine ungeschriebene Verfassung, die niemand zu verletzen wagt – außer, Gott sei Dank, Fremden, die es nicht besser wissen. Das ist einer der Gründe, weshalb wir Honor wie einen Hauch frischgefilterter Luft empfunden haben.« Er lächelte schief, als angenehme Erinnerungen in ihm aufstiegen. »Schon während des Masadanischen Krieges hat sie das Protokoll auf den Kopf gestellt, und damit hörte sie nie auf. Ich glaube, sie hat immer versucht, in dieser Hinsicht ›brav‹ zu sein, doch, dem Prüfer sei Dank, geschafft hat sie es nie.«
    Allison nickte. Als der Name ihrer Tochter fiel, hatte sie Alfreds Hand gedrückt. Nun wechselte sie ganz

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