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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Aus medizinischen Gründen. Erhöhter Puls und Adrenalinspiegel.« Traurig wiegte er den Kopf. »Es ist entsetzlich, nur aus medizinischen Gründen in einer klimatisierten Abteilung zu sitzen.«
    »Na klar.«
    Mayhew lachte leise. Sanko schüttelte nur den Kopf und drehte sich wieder zu seiner Konsole um. Der Grayson und er waren etwa im gleichen Alter – Mayhew war neunundzwanzig, nur drei Jahre älter –, und beide hatten sie den Rang eines Lieutenant (Senior-Grade) inne. Technisch war Mayhew ungefähr drei T-Monate dienstälter als Sanko. Im Geschwaderstab Lady Harringtons hatte er als Nachrichtenoffizier gedient, bis sie alle in Feindeshand fielen; Sanko war der Signaloffizier von HMS Prince Adrian gewesen. Nach alter, ehrenwerter Tradition herrschte eine unausgesprochene Rivalität zwischen den Stabsangehörigen eines Flaggoffiziers und den ›Tagelöhnern‹, die die Schiffe des entsprechenden Geschwaders oder Kampfverbands bedienten. Mit Mayhew zusammenzuarbeiten war recht angenehm, und so gelassen er sich auch gab, er war gescheit und wie die meisten Graysons, die Sanko kannte, stets hilfsbereit. Außerdem war er weitläufig mit Protector Benjamin verwandt, aber darüber sprach er nur selten. Er neigte ganz und gar nicht zu der aufdringlichen Arroganz, die Sanko schon oft bei gewissen Manticoranern aus weitaus niedrigerem Stand beobachtet hatte.
    Leider spielte es überhaupt keine Rolle, wie gern man prinzipiell mit jemandem zusammengearbeitet hätte, wenn es nichts gab, womit man sich beschäftigen konnte. Und so ging es schon seit zwei Wochen.
    Eigentlich dürfte es kein Problem sein , dachte Sanko niedergeschlagen. Hell besaß ein planetenweites Signalnetz, dem die Haveniten voll und ganz vertrauten, was durchaus einleuchtete: Die Garnison der Systemsicherheit verfügte nicht nur über die einzigen technischen Anlagen und Stromgeneratoren auf dem Planeten, ihre Signale wurden unter Benutzung modernster Kodierungsverfahren übermittelt. Als Fernmeldespezialist musste Sanko sagen, dass diese Methoden selbst nach havenitischen Standards zwar nicht die allerneusten , aber doch sehr gut waren. Die Ausrüstung der SyS war erheblich besser, als in den Stabseinweisungen, die man als streng geheim klassifizierte, zumeist angenommen wurde. Ihre Ausrüstung erreichte zwar nicht die gleiche Leistungsklasse wie im Sternenkönigreich, war aber besser, als es sein sollte, und Camp Charon hatte bei seiner Errichtung nur die allermodernsten Geräte erhalten.
    Zum Glück war Hell seitdem in punkto Nachrüstungen ein wenig zu kurz gekommen. Die Garnison unterhielt ein beeindruckendes Satellitennetz – wieso auch nicht, denn Kontragrav machte es unglaublich billig, Fernmelde- und Wettersatelliten überall dort zu positionieren, wo man sie haben wollte. An den Bodenstationen hingegen nagte der Zahn der Zeit. Und natürlich verfügten die potenziellen Lauscher über zwei Sturmshuttles, die bis vor Kurzem noch ebenfalls der Systemsicherheit gehört hatten – daher waren sie mit den allerneusten Signalanlagen ausgestattet. Die Systeme, die Sanko zur Verfügung standen, mussten fünfzehn oder sogar zwanzig T-Jahre neuer sein als die Ausstattung der havenitischen Bodenstationen auf Hell. Man hatte sie gezielt dazu konstruiert, sowohl mit modernen Anlagen als auch mit überalterten Geräten zusammenzuarbeiten. Das bedeutete, dass Sanko und Mayhew – dazu Senior Chief Harkness und Lieutenant Commander Tremaine sowie Lieutenant Commander Lethridge und Ensign Clinkscales, die die beiden anderen Wachen versahen – in der Lage sein sollten, das ›abgesicherte‹ Signalnetz von Hell zu knacken wie eine Eiserne Ration.
    Nur benutzen die Haveniten das Netz nicht sehr häufig. Außer Routineübertragungen von den Wettersatelliten zur Flugleitung Camp Charons gab es überhaupt keinen Funkverkehr. Und für Mayhews und Sankos Zwecke ließen sich Wetterdaten nicht einmal ansatzweise verwenden.
    Aber eigentlich war fast damit zu rechnen , räumte er trübsinnig ein. Schließlich sitzen sie alle auf ihren dicken Hintern in Camp Charon. Sie brauchen keine Satellitenrelais, um miteinander zu sprechen, und was in den Gefangenenlagern vorgeht, könnte ihnen nicht gleichgültiger sein. Deshalb besteht auch kein Grund , dort Bodenstationen einzurichten. Verdammt, der Kommandant braucht wahrscheinlich nur den Kopf aus dem Bürofenster zu strecken und kann jeden zu sich rufen, den er sprechen will!
    Unter diesen Umständen gab es nicht viel zu

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