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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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waren, sagte einiges aus, worüber kein Geheimdienstoffizier wirklich nach- denken wollte. Insbesondere, seit ihre Verschwörung zur Ermordung sowohl der Königin als auch des Protectors von Grayson vor vier Jahren um Haaresbreite erfolgreich gewesen wäre.
    »Wer weiß was diese Irrsinnigen getan hätten?«, fuhr die Königin fort und bestätigte ihm damit, dass sie an das Gleiche dachte wie er. »Das ist natürlich lange her, und wir machen uns heute keine großen Sorgen mehr. Doch seitdem ...«
    Elisabeth legte den Kopf ein wenig schräg und bedachte Ruth mit einem milden, schiefen Lächeln. »Seitdem haben wir auf Ruths eigenen Wunsch die Geheimhaltung fortgesetzt. Wie sich herausstellt, hat meine Nichte - das ist für mich noch immer ein bisschen schockierend - den für die Wintons höchst untypischen Wunsch, in einer anderen Eigenschaft zu dienen, als die übliche Laufbahn beim Militär, dem Diplomatischen Korps oder der Kirche einzuschlagen.«
    Anton musterte das Mädchen sorgfältig. Er bedachte, was er bereits über sie wusste, während er Elizabeths Worte verdaute.
    Mit seiner Brautwahl hatte der damalige Kronprinz und Thronerbe Michael Winton besonders in den reaktionären Kreisen der Aristokratie einigen Staub aufgewirbelt. Als Thronerbe war er gesetzlich verpflichtet gewesen, eine Bürgerliche zu ehelichen, wenn er denn überhaupt heiraten wollte, doch allgemein war erwartet worden, dass er wartete, bis sein Neffe die Position des Thronerben einnahm, und dann jemand aus seinen eigenen Kreisen heiratete. Gewiss hatte niemand damit gerechnet, dass er eine ausländische Bürgerliche heiraten könnte - ganz gewiss aber nicht eine mittellose Bürgerliche auf der Flucht, die von einem Planeten wie Grayson stammte. Ganz besonders aber heiratete ein manticoranischer Kronprinz keine schwangere Bürgerliche, die ihren masadanischen Sklavenherren nur dadurch entkommen war, dass sie mehrere Morde beging und ein Sternenschiff entführte.
    Michael jedoch war in vollem Maße mit dem für das Haus Winton typischen Eigensinn ausgestattet. Vor allem aber hatte seine Schwester ihm vorbehaltlos den Rücken gestärkt. Und so hatte er, ob es allen nun passte oder nicht, Judith geheiratet und Ruth adoptiert.
    Natürlich nicht ohne gewisse Sondervorkehrungen. Michael war mittlerweile weder Thronfolger noch Prinz, da sein Neffe Roger mittlerweile so alt war, dass man ihn zum Erben seiner Mutter erklärt hatte, und sie hatten die offizielle Eheschließung verschoben, bis Roger seinen Platz eingenommen hatte. Michael war jetzt der Herzog von Winton-Serisburg, wodurch Judith zur Herzogin wurde, obwohl der Titel nur auf Lebenszeit galt und nicht an Ruth vererbt wurde. Dennoch hatte Michael bei der Adoption von Judiths Tochter ausdrücklich erklären müssen, dass Ruth nicht in der Thronfolge der Krone von Manticore stand. Dass man sie normalerweise mit dem Titel einer Prinzessin belegte, war reine Höflichkeit, obwohl Anton den starken Verdacht hatte, dass Elizabeth beabsichtigte, dem Mädchen bei passender Gelegenheit einen eigenen Adelstitel zu verleihen.
    Ungeachtet ihrer tatsächlichen Herkunft war Ruth Winton eine Winton, und das Haus Winton hatte wie die meisten fähigen und intelligenten Herrscherdynastien der Geschichte eine lange Tradition, dass ihre jungen Abkömmlinge in den Staatsdienst gingen, normalerweise entweder ins Diplomatische Korps oder zum Militär; im letzteren Fall wurde meist die Navy bevorzugt, da sie Manticores Hauptteilstreitkraft darstellte. Einige wenige mit einer Neigung dazu entschieden sich auch für eine Laufbahn als Geistliche. Das Sternenkönigreich besaß keine Staatskirche, doch das Haus Winton war seit jeher Mitglied der Zweitreformierten Katholischen Kirche. Im Laufe der Jahrhunderte waren viele Wintons Geistliche geworden, und einige hatten sogar das Zölibat auf sich genommen, das für die Priesterschaft der Zweitreformierten Katholischen Kirche optional war, aber mehr oder minder von jedem erwartet wurde, der das Bischofsamt anstrebte.
    Eine ganze Reihe von Puzzlestücken fügten sich in Antons Kopf zusammen. »Sie will in den Geheimdienst - Sie haben Recht, Eure Majestät, das ist ein wenig schockierend -, und sie möchte von mir ausgebildet werden. Der letzte Teil leuchtet ein, aber der Rest grenzt an Irrsinn. Auf keinen Fall könnte sie das Handwerk auf offiziellem Wege lernen. Die Flottenakademie würde bei dem Gedanken ersticken, und der Special Intelligence Service bekäme

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