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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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wahrscheinlich einen kollektiven Herzanfall. Sie könnten die Leute natürlich dazu zwingen, doch sie wären dann so sehr auf Sicherheit bedacht, dass sie Ihrer Nichte das Gehirn nur tüchtig durcheinander rühren würden.«
    Königin Elisabeths ausdruckslose Miene verriet ihr unterdrücktes Erstaunen. Neben ihr wisperte die junge Ruth: »Ich habe dir doch gesagt, dass er der Beste ist.«
    Anton fuhr fort: »Die Idee ist trotzdem verrückt. Gewiss, Eure Majestät - und ich will damit nicht respektlos erscheinen -, Ihre Dynastie könnte natürlich ein Mitglied gebrauchen, das sich mit dem Spionagegewerbe auskennt. Nicht so sehr zum eigenen Erlangen von Informationen sondern vielmehr, um den Mist und Müll erkennen zu können, aus dem nach vier Jahren Regierung High Ridge die so genannten ›Nachrichtendienstberichte‹, die Sie erhalten, wahrscheinlich bestehen. Sowohl vom ONI als auch vom SIS. Ich möchte damit nicht respektlos erscheinen. Eurer Majestät gegenüber nicht, heißt das.«
    Er schwieg kurz, dann sagte er: »Trotzdem bleibt das Sicherheitsproblem bestehen. Hier auf Manticore ist es natürlich nicht so gravierend, aber meine Arbeit zwingt mich oft, den Planeten zu verlassen. Manchmal muss ich Orte aufsuchen, wohin ich nicht einmal einen Straßenköter mitnehmen möchte, geschweige denn eine Prinzessin. In ein paar Tagen zum Beispiel ...«
    »Von Ihrer bevorstehenden Reise weiß ich, Captain«, unterbrach Elizabeth ihn. »Um genau zu sein ist diese Reise der Anlass unserer kleinen Zusammenkunft.«
    Erneut überschlugen sich Antons Gedanken, und erneut fügten sich Puzzlestücke zusammen. Bei solchen Gelegenheiten meinten Menschen, die ihn nicht kannten, dass seine Gedankenprozesse übermenschlich schnell abliefen. Anton hingegen hielt sich für einen langsamen Denker, nicht zu vergleichen mit dem quecksilbrigen Verstand seiner Geliebten Cathy. Doch weil er so methodisch und gründlich dabei war, alle möglichen Aspekte schon im Vorfeld zu durchdenken, durchschaute er, sobald er die letzte Schlüsselinformation erhielt, auch komplexe Zusammenhänge mit einer Geschwindigkeit, die nur wenige andere Menschen nachvollziehen konnten. Die Ladung vor die Königin war am Tag zuvor vollkommen unerwartet eingetroffen, und Anton hatte darauf auf die Art und Weise reagiert, auf die er in solchen Gelegenheiten immer reagierte - indem er Stunden damit verbrachte, alle möglichen Variablen zu wälzen, die vielleicht eine Rolle spielten.
    Ein kleines Grinsen konnte er sich nicht verkneifen. »Sie haben also beschlossen, High Ridge mit dem Finger ins Auge zu stechen, hm? Gute Idee, Eure Majestät.« Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass sowohl der Haushofmeister als auch die beiden Offiziere im Raum ihn wütend anstarrten. Ein wenig verspätet ging ihm auf, dass es wahrscheinlich gegen das Protokoll verstieß, wenn ein bürgerlicher Spion der Königin zu ihrer machiavellistischen Verschlagenheit gratulierte.
    Hm. Wahrscheinlich war es sogar ein ernsthafter Verstoß. Anton stellte indessen fest, dass es ihm egal war, und er sah keinen Grund, weiter auf dem Punkt herumzureiten.
    »Ein ausgezeichneter Zug, wenn Sie meine Meinung interessiert, und zwar in mindestens dreifacher Hinsicht. Sie erinnern jeden daran, dass die Wintons Sklaverei verabscheuen und mindestens ebenso sehr Neokolonialismus im solarischen Stil. Sie treten der unangenehmen, gegen das Sternenkönigreich gerichteten Propaganda entgegen, die noch in den Köpfen der solarischen Bürgerlichen verankert ist - von denen es ungezählte Billionen gibt, auch wenn die Leute das anscheinend immer wieder vergessen -, und Sie schieben ganz raffiniert Cathy Montaignes Wahlkampagne an, ohne je offiziell für sie Stellung bezogen zu haben oder gar offiziell ihren Verweis aus der Gegenwart der Königin und dem Oberhaus zurückzunehmen - o ja, das ist verschlagen; gut gemacht, Eure Majestät.«
    Die nächsten Worte donnerten aus ihm heraus wie ein Güterzug: »Ganz zu schweigen, dass es eine Tat der Gnade ist, High Ridge einen Finger ins Auge zu stechen. Mit den Feinheiten der Zweitreformierten kenne ich mich zwar nicht so gut aus, aber meiner Überzeugung nach sollten Sie allein schon deswegen am Ende ins Himmelreich vorgelassen werden.«
    Er räusperte sich. »Wobei ich Eurer Majestät gegenüber nicht respektlos erscheinen will.«
    Einen Moment lang war der Raum wie erstarrt. Sowohl die Königin als auch ihre Nichte saßen steif vor ihm und stierten ihn an. Der

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