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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Ehrengäste waren, Gefangene oder mordlüsterne Irre. Da diese Eskorte natürlich vor allem Victor Cachat erwartete, konnte Zilwicki durchaus verstehen, was der Grund für diese Unsicherheit war.
    »Officer Cachat?«, sagte der Ranghöchste der vier und blickte Cachat an.
    »Jawohl«, erwiderte Cachat knapp.
    »Und das ist dann wohl Captain Zilwicki, richtig?«
    »Ja. Und dies hier ist Yana Tretiakovna.« Es entging Zilwicki nicht, dass Cachats Tonfall gefährliche, zur Schau gestellte Geduld verriet.
    »Danke, Sir. Aber ich glaube, niemand hat mir gemeldet, wer dieser Herr ist«, sagte der Kommandeur der Eskorte und deutete mit dem Kinn auf Herlander Simões.
    »Nein, da haben Sie recht.«
    »Sir, leider muss ich auf eine offizielle Identifizierung bestehen.«
    »Nein«, gab Cachat tonlos zurück.
    »Officer Cachat, mir ist bewusst, dass Sie einen höheren Rang bekleiden als ich. Aber ich muss trotzdem darauf bestehen. Meine Befehle besagen, Sie unmittelbar zum Péricard Tower zu eskortieren. Ich denke nicht, dass die Leute vom Präsidentenschutz glücklich darüber sein werden, jemanden einzulassen, von dem sie nicht einmal den Namen kennen.«
    »Dann werden sie wohl unglücklich bleiben müssen«, erwiderte Cachat. »Ich spiele mich hier nicht einfach auf, Officer … Bourchier«, fuhr er fort, nachdem er einen Blick auf das Namensschild des Mannes geworfen hatte. »Die Identität dieses Mannes – genauer gesagt allein schon die Tatsache, dass es ihn überhaupt gibt – darf nur denjenigen bekannt gegeben werden, die das unbedingt wissen müssen. Um ganz ehrlich zu sein, wäre es mir viel lieber, wenn Sie ihn überhaupt nicht zu Gesicht bekommen hätten. Aber die einzigen vier Personen, die darüber entscheiden können, ob Sie, Officer, zu den Leuten gehören, die diese Dinge wissen müssen, sind Direktor Trajan, Direktor Usher, Justizminister LePic und Präsidentin Pritchart. Wollen Sie tatsächlich einen von denen ans Com holen und sich die entsprechende Freigabe erbitten, oder glauben Sie mir auch so?«
    »Ich rate Ihnen eines«, sagte Yana im überlauten Flüsterton, die Hand an die Wange gelegt, »Sie sollten ihm wirklich auch so glauben!«
    Der Reihe nach blickte Bourchier die Besucher an. Dann atmete er tief durch. Ganz offenkundig hatte er bereits von Victor Cachat gehört.
    »Also gut«, sagte er, »wie Sie wollen. Aber nicht, dass sich jemand bei mir beschwert, wenn Agentin Thiessen ihn sofort erschießt!«
    Etwa neunzig Minuten später wurden Cachat, Simões und Zilwicki in einen Besprechungsraum mit Hochsicherheitsfreigabe geführt. Yana hatte Cachats Einladung, sich anzuschließen, dankend abgelehnt, nachdem sie erfahren hatte, wer sonst noch an der Besprechung teilnehmen sollte. Anscheinend kannte ihre Sorglosigkeit gewisse Grenzen.
    Verübeln konnte Zilwicki ihr das nicht, als sein Blick der Reihe nach auf die Männer und Frauen fiel, die sich im Konferenzzimmer versammelt hatten. Präsidentin Eloise Pritchart, Kriegsminister Thomas Theisman, Justizminister Denis LePic, Vizeadmiral Linda Trenis vom Planungsamt und Konteradmiral Victor Lewis, der Leiter des Amtes für Operative Forschung, erwarteten die beiden Agenten und ihren Begleiter bereits. Außerdem waren noch drei Angehörige der Präsidentenschutzabteilung anwesend. Es entging Zilwicki nicht, dass diese drei tatsächlich so unglücklich dreinblickten, wie Officer Bourchier es vorhergesagt hatte.
    Aber warum sollten andere glücklicher sein als Zilwicki selbst? Und was Bourchier anging: der war immerhin ein Bursche, der sich nicht einmal von einem Victor Cachat so einfach überrollen ließ. Unerschütterlich hatte Bourchier darauf bestanden, Simões nur dann zu dem Treffen zuzulassen, wenn eine höhere Instanz das autorisiere. Wilhelm Trajan, der Direktor des Foreign Intelligence Service der Republik Haven, ließ sich nicht erreichen – er war außerplanetar unterwegs. Also hatte sich Bourchier unmittelbar an LePic gewandt. Aus dessen Sicht war es sicher vernünftig gewesen, seinerseits darauf zu bestehen, Simões erst persönlich kennenzulernen. Erst danach hatte er entscheiden wollen, Cachats Überraschungsgast in die Nähe der Präsidentin zu lassen.
    Damit hatte Zilwicki kein Problem. Er hatte erst ein Problem, als Cachat und er im Gespräch mit dem Justizminister erfuhren, was man hier von den Geschehnissen in Green Pines wusste. Präziser: was laut Mesa in Green Pines geschehen war. Plötzlich gesagt zu bekommen, man gelte als

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