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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Idee verfallen, das jüngste Verhalten der Mantys der Öffentlichkeit als weitere Provokation des Gegners zu verkaufen – eine wunderbare Möglichkeit, eigenes Handeln zu rechtfertigen. Von ihrem Vorhaben abbringen ließen sie sich von den jüngsten Entscheidungen der Mantys jedenfalls nicht.
    Wahrscheinlich glauben die da oben, die Mantys würden nur bluffen. Auf Alterde vermutet man darin bestimmt einen Versuch, uns zum Rückzug zu bewegen , dachte er. Das wäre ja auch möglich. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht sollten wir das lieber als Zeichen dafür sehen, dass die Mantys überzeugt davon sind, gegen uns bestehen zu können. Ich wünschte wirklich, jemand in Chicago wäre bereit, diese Möglichkeit wenigstens in Erwägung zu ziehen! Ist das etwa zu viel verlangt? Anscheinend. Denn dafür bräuchte man ja auch ein Gehirn, das größer ist als eine Erbse!
    Wütend wollte Filareta den Kopf schütteln, verkniff es sich aber. Für Ärger und Wut über so viel Inkompetenz war es jetzt zu spät. Es war zu spät, sich Sorgen darüber zu machen, wie blind – oder wie verzweifelt – die Leute an der Spitze der Befehlskette waren. Es war sogar schon zu spät, sich sorgenvoll zu fragen, ob nicht vielleicht Manpower bei der Erstellung von Filaretas Einsatzbefehlen eifrig mitgemischt hatte. Mittlerweile waren 427 von 431 Wallschiffen, die sich seinem Verband anschließen sollten, tatsächlich eingetroffen. Gemessen an den Standards, die zu Friedenszeiten bei der SLN gang und gäbe waren, war das eine phänomenale Leistung. Filaretas Vermutung nach waren Bereitschaftsberichte mindestens eines halben Dutzends seiner Superdreadnoughts manipuliert. Zweifellos gab es den einen oder anderen Captain, der nicht die Absicht hatte, in einem solch entscheidenden Moment inkompetent zu wirken. Aber solange besagte Captains nicht irgendwelche grundlegenderen Probleme verschleierten, war das dem Flottenadmiral nur recht.
    Je mehr, desto besser , dachte Filareta sardonisch. Doch nicht einmal Zynismus half gegen die Erregung, die ihn bei dem Gedanken befiel, er habe das Kommando über die größte, leistungsstärkste Armada inne, die von der Solaren Liga jemals ausgeschickt worden war. Während Filareta die Bereitschaftsberichte überflog und das Glitzermeer von Icons auf seinem Plot betrachtete, sah er die gewaltige und mächtige Solarian League Navy in einem ganz neuen Licht. Gewiss, seine Sorgen, was die Waffen der Manticoraner betraf, hatten sich nicht in Luft aufgelöst. Trotzdem sah er vor allem eines: die unaufhaltsame Macht der Millionen und Abermillionen Tonnen von Sternenschiffen.
    427 Wallschiffe, 32 Schlachtkreuzer, 30 Leichte Kreuzer und 48 Zerstörer, die für die Abschirmung der Schlachtgeschwader sorgten und zudem als Kundschafter fungieren konnten – wahrscheinlich würde man dergleichen beizeiten brauchen. Dazu kamen 50 schnelle Frachter (und Truppentransporter), allesamt mit Hypergeneratoren und Partikelabschirmungen in Militärausführung ausgestattet. Alles zusammengenommen unterstanden Flottenadmiral Filareta beinahe sechshundert Sternenschiffe mit einer Gesamtmasse von mehr als drei Milliarden Tonnen. Allein schon seine Wallschiffe maßten zusammen genommen 2,9 Milliarden Tonnen. Filareta befehligte hier mehr als 2,7 Millionen Flottenangehörige – und dabei waren die Transporter mit 421 000 Marines und Hilfspersonal nicht einmal mitgezählt. Das war eine gewaltige Streitmacht! Bei der Hälfte aller Raketen in den Magazinen von Filaretas Superdreadnoughts handelte es sich um die neuen Cataphract-Bs von Technodyne: Zweistufenraketen. Eigentlich hätte Filareta schwerere Gefechtsköpfe vorgezogen. Aber dafür gab es ja die fünftausend Gondeln, die mit Cataphract-Cs bestückt waren. Ihre Reichweite unter Antrieb von mehr als sechzehn Millionen Kilometern übertraf die der Trebuchet-Großkampfschiffraketen, deren Nachfolge sie antraten, beinahe um das Doppelte.
    Damit war das Reichweitenverhältnis natürlich immer noch nicht ausgeglichen – sogar bei weitem nicht, wenn die Berichte der Mantys über die Geschehnisse vor Spindle irgendetwas mit der Wahrheit zu tun hatten. Ja, richtig, Filareta war bereit, es zumindest vor sich selbst zuzugeben: Er war überzeugt davon, dass die Manty-Berichte zumindest einen wahren Kern hatten. Trotzdem, und beinahe gegen seinen eigenen Willen, war der Flottenadmiral immens beeindruckt gewesen, als er die Leistungswerte der Cataphracts zum ersten Mal vorgeführt bekommen

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