Horasia (German Edition)
Walter hatte sich stöhnend zu Calan und Sina hinter Gilrans Schutzschild geflüchtet, als er keine Granatenmunition mehr hatte. Von den Angriffen der Golems hatte er einen gebrochenen Arm und mehrere gebrochene Rippen davongetragen. Schnell nahm er einen Schluck Blut aus seinem Flachmann und wartete auf die Regeneration.
Ein Golem schlug Rehson von hinten zu Boden und setzte einen Fuß auf dessen Schwerthand, um ihn am Boden zu fixieren. Glücklicherweise hatte er das Gewicht auf den anderen Fuß verlagert, sodass Rehsons Hand nur bewegungsunfähig gemacht wurde, anstatt zerquetscht zu werden.
"Sieht aus, als hätte ich doch gewonnen", meinte Colleck. "Die Anschaffung dieser Golems hat sich definitiv gelohnt."
Gilran ließ seinen Schild erlöschen, als er sah, dass die Lage aussichtslos war.
Ein kleiner, geflügelter Dämon kam in den Raum geflogen.
"Herr", sagte er. "Die Wärmebildkamera auf dem Dach hat ein fliegendes Objekt ausgemacht, das sich dem Haus nähert."
"Ist das euer Tarnhelikopter?", fragte Colleck.
Der Dämon schüttelte den Kopf. "Nein, es ist viel kleiner."
"Und außerdem handelt es sich bei unserem Fahrzeug um ein Hybridflugzeug auf Nuklearbasis ohne eigene Tarnvorrichtungen", berichtigte Rehson.
"Klappe, Rehson", rief Calan.
"Du hast gut reden. Du bist auch nicht unter einem Golem eingeklemmt."
"Du hast immerhin noch intakte Rippen!", schrie Lukhan.
"Mir geht es genauso", meinte Walter. "Aber sie verheilen bereits. Möchtest du auch einen Schluck Blut? Mir hilft das."
"Halt den Mund, du Blutsauger! Es nervt."
"Rein physikalisch gesehen ist er ein Bluttrinker", sagte Rehson.
"Klappe, Rehson."
"Vermutlich müsst ihr nicht mehr lange in dieser ungemütlichen Haltung verharren", sagte Colleck. "Anscheinend kommt mein Auftraggeber doch etwas früher als erwartet."
Er sagte etwas zu den Golems, die Rehson und Lukhan gefangen hielten.
Sie lösten ihre Griffe und drängten die beiden an die Wand zu den anderen.
George ließen sie erst los, als er sich zurückverwandelte.
Auf einmal zerbrach ein Teil des Glasdaches über der Halle und eine Gestalt kam hereingestürzt. "Komme ich ungelegen?", fragte der seltsame Neuankömmling.
Er sah aus wie ein Mensch, doch die Schnitte, die er sich beim Sprung durch das Glas zugezogen hatte, verheilten bereits. Für einen Menschen war er sehr groß, fast zwei Meter, und hatte leuchtend blaue Augen.
"Weißt du, was das Dach gekostet hat?", rief Colleck aufgebracht. "Und wer bist du überhaupt und was willst du? Und ja, du kommst ungelegen."
"Mein Name ist Megewid, ich bin ein Dämon und will genau das, was deine Gefangenen hier versucht haben zu stehlen."
Colleck sah zu den gefangenen Horasiern herüber. "Gehört der zu euch?"
"Nicht das ich wüsste", antwortete Calan.
"Und warum glaubst du, dass du das schaffen kannst, woran sieben Leute, darunter ein Magier und ein undefinierbares Wandelwesen, versagt haben?", fragte Colleck und sah wieder zu Megewid.
"Weil ich anders bin. Stärker. Weitaus stärker."
"Angreifen." Drei der Golems, die nicht damit beschäftigt waren, seine Gefangenen in Schach zu halten, liefen auf Megewid zu.
"Weißt du, was der Nachteil von Beton-Golems ist?" Der Dämon machte eine Geste mit den Händen und die Golems wurden von einer unsichtbaren Kraft in die Luft gehoben.
"Sie brechen, wenn die Belastung zu groß wird." Die Golems wurden mit großer Wucht zurück auf den Boden geschleudert, sodass sie in Einzelteile zerbrachen.
"Beton-Golems sind zweifellos stark", fuhr er fort. "Aber wie jede Golem-Art haben sie Schwächen. Ich an deiner Stelle würde mir mehrere Arten halten. Es muss ja nicht gleich Lehm sein. Salz ist gut, wenn du sie gegen Dämonen einsetzen willst. Leider aber nicht gegen alle. Ich zum Beispiel bin immun gegen Salz. Meide alle organischen Materialien. Die bloße Erhaltung kostet zu viel Energie. Grafit ist auch gut, aber nichts geht über Golems aus Quecksilber. Flüssig und dadurch fast unbesiegbar, aber nicht wasserlöslich. Und wenn du dich jetzt gut benimmst, überlebst du vielleicht auch diesen Tag und kannst solche Pläne in die Tat umsetzen."
Colleck richtete den Handschuh auf Megewid.
„Das wird dir auch nichts bringen“, sagte der Dämon. „Ich wurde schon einmal mit dieser Waffe angegriffen. Das ist jetzt fast dreitausend Jahre her. Ich habe mich schon gefragt, wo der Handschuh die ganze Zeit gesteckt hat. Jedenfalls kannst du mir nichts damit anhaben. Ich verfüge über eine
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