Horasia (German Edition)
und Sina wurden durch ein Portal nach Talak-Giznare entführt, aber ich habe sie gerettet. Der Wächter ist immer noch dort. Und wie war es bei euch?"
"Öde", antwortete Lukhan. "Ich habe die Tür geschlossen, als die Rancoforme drohten, uns zu überwältigen. Dann haben wir dort drinnen gewartet und den Schreien gelauscht. Im Allgemeinen geht es uns recht gut. Nur Ausgrym hat mehrere Schusswunden davongetragen, aber sein Panzer und die Schutzkleidung haben das Schlimmste verhindert."
"Für einen Chunari braucht man größere Kaliber", fügte Ausgrym hinzu.
"Dann sollten wir jetzt schnell die Namerdium-Gegenstände zusammenpacken und hier verschwinden", schlug Calan vor.
"Und was ist mit den Leichen?", fragte Sina. "Wenn ich mich recht erinnere, sollten die doch vor den normalen Menschen geheim bleiben."
"Das ist nicht unser Problem", antwortete Walter. "Ich benachrichtige die Tiamat und die schicken Hubschrauber her, um die Spuren zu entfernen. An Bord des Schiffes haben wir auch ein wunderbares Krematorium für solche Zwecke."
Gilran begann bereits damit, die Gegenstände aus dem Hinterraum heraus schweben zu lassen. Rehson hob sein Schwert auf, das noch immer am Boden in der Hand eines toten Rancoformen lag.
"Dann wäre mein Teil des ganzen wohl erledigt", sagte Megewid. "Am Namerdium habe ich mich schon vorhin bedient. Jetzt hätte ich gerne den Schlüssel."
Rehson zog den Schlüssel aus der Tasche. "Natürlich. Uns dürfte ein Schlüssel vollkommen genügen. Davon abgesehen warst du ausgesprochen hilfreich im Kampf gegen den Wächter und die Truppen Giznars."
Er warf Megewid den Schlüssel zu. Der Dämon fing diesen geschickt auf.
"Das kann ich leider nicht zulassen."
Sofort drehten sich alle zu der plötzlichen Stimme um.
Am Eingang der Höhle, vor dem Gang, der nach oben führte, stand eine Gestalt, die in der Dunkelheit schlecht zu erkennen war.
"Wer ist das?", fragte Calan.
Die Person trat ins Licht. Sie trug am gesamten Körper eine metallene Rüstung und ihr Gesicht wurde durch einen Helm aus dem gleichen Material verhüllt, der in Form eines stilisierten Dämonenkopfes gearbeitet war. Der Helm war länglich, sodass er auch den Kopf eines Neoraptors hätte aufnehmen können und die Augen bestanden aus verspiegeltem Glas. Über dem Rücken trug die Person einen Umhang aus Metallplatten.
"Das ist der Meister", beantwortete Lukhan die Frage.
"Sehr gut erkannt, Lukhan", sagte der Meister. "Ich hätte nie geglaubt, dich wiederzusehen. Wie ich sehe, habt ihr mein Versteck für Säuberstein gefunden. Eine wirklich beachtliche Leistung."
"Wir nennen dieses Material Namerdium", meinte Rehson. "Der Name ist bereits wissenschaftlich anerkannt. Und dein Wächter hat uns fast kalt gemacht. War das beabsichtigt?"
"Der Wächter sollte diesen Ort bewachen, bis ich oder eine Person mit meiner Erlaubnis hier erscheint. Es freut mich, zu sehen, über welche Kampfkraft er nach so langer Zeit noch verfügt. Und ihr habt ihn nach Talak-Giznare verbannt. Wer soll diesen Ort jetzt weiter bewachen?"
"Das ist dein Problem. Ich gehe davon aus, dass du nicht gekommen bist, um uns für das Finden dieses Ortes zu loben oder für den Verlust des Wächters zu verklagen."
"Ganz genau", bestätigte der Meister. "Ich möchte, dass ihr mir die Schlüssel aushändigt. Den Rest könnt ihr von mir aus behalten. Es dient nur dem Wohle der Welt."
"Warum sollten wir dir die Schlüssel geben?", fragte Gilran.
"Zum Beispiel, weil ich sie mir sonst mit Gewalt holen würde. Keiner von euch könnte mir etwas anhaben. Aber weil ich allgemein gegen unnötiges Töten bin, werde ich euch den richtigen Grund erklären. Die Benutzung des Portals schädigt die Grenzen zwischen den Welten. Damit meine ich nicht Vingarr und die Erde, sondern unser Universum und den Äther. Auf Dauer könnten immer mehr und immer stärkere Dämonen in diese Welt eindringen und würden ein riesiges Chaos verursachen. Vor vielen Jahrhunderten, während der Zeit des Ordens von Gesranun, bekam ich einen Vorgeschmack davon. Ich und meine Verbündeten wussten noch nichts von der schädlichen Wirkung des Portals. Wir benutzten es exzessiv, indem wir hunderte Leute und viele Tonnen Fracht herüberbrachten. Nach kurzer Zeit wurden die Wirkungen sichtbar. Immer mehr Dämonen, die wenigsten von ihnen freundlich, materialisierten sich in unserer Welt. Veluzar war einer der schlimmsten. Er verbündete sich mit Giznar, der ihm noch mehr Macht verlieh. Es wurde zu einer
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