Horasia (German Edition)
der Hauptaufgaben des Ordens, die eingedrungenen Dämonen zu überwachen und, wenn nötig, zu beseitigen. Als Veluzar bemerkte, wie wir versuchten, unsere Welt vor den Dämonen zu beschützen, machte er es sich zum Lebensziel, den Orden zu vernichten. Er zerstörte unsere Stützpunkte und tötete den größten Teil der Mitglieder. Zur Sicherheit brachte ich alle Reste des Namerdiums, wie ihr es nennt, an diesen Ort und warnte die verbliebenen Mitglieder. Glücklicherweise gelang es mir und meinem Wächter, Veluzar zu vernichten, als er diesen Ort zerstören wollte. In den nächsten Jahrhunderten habe ich nur noch im Verborgenen operiert und nur eine kleine Schar von Gefolgsleuten befehligt. Jedenfalls bis jetzt. Ich kann nicht zulassen, dass durch eine übermäßige Benutzung des Portals wieder dermaßen viele Dämonen herüberkommen."
"Und wenn wir versprechen, die Schlüssel gar nicht oder nur im äußersten Notfall zu verwenden?", fragte Calan.
"Diese Entscheidung liegt nicht bei euch. Ihr würdet die Schlüssel nicht lange in eurem Besitz behalten. Tar-Urth zum Beispiel setzt schon lange alles daran, einen Weg zur Erde zu besitzen. Ob seine Ziele gut oder schlecht sein mögen, das Ergebnis wäre das gleiche. Stellt euch nur vor, wozu es führen würde, wenn er ganze Armeen auf die Erde schicken würde. Manche von den mächtigen Urdämonen, die eigentlich im Äther bleiben sollten, könnten irgendwann unsere Welt betreten. Und glaubt nicht, dass Tar-Urth, Giznar oder die Truppen der Menschen solche Wesen aufhalten könnten. Manche der stärksten Dämonen könnten Tar-Urth mit einer Hand zerquetschen. Und Giznar mit der anderen, und zwar ohne dass einer von beiden seine Festung verlassen müsste. Ich sage euch, eine Invasion Horasiens durch Giznar ist nichts gegen die Dämonenapokalypse."
„Ich fühle mich als Dämon diskriminiert“, stellte Megewid fest.
Lukhan zog den Schlüssel Horasiens hervor. "Du hast tatsächlich recht, Meister. Ich habe Veluzar erlebt und das hat mir vollkommen genügt."
Er warf dem Meister den Schlüssel zu.
"Und der zweite?", fragte der Meister, als er den Schlüssel gefangen hatte.
"Das tue ich wirklich nur ungern", sagte Megewid und übergab den zweiten Schlüssel. "Aber ich sage dir: Wir haben uns nicht zum letzten Mal gesehen. Ich möchte nur nicht, dass die Sterblichen hier verletzt werden. Außerdem möchte ich beim nächsten Mal die Umstände bestimmen, unter denen wir uns begegnen."
"Eine kluge Entscheidung", antwortete der Meister. "Einen Kampf mit mir würdest du auch nicht überstehen. Bis jetzt bin ich noch keinem begegnet, der diese Rüstung zu durchdringen vermochte. Dann wäre das also geklärt. Ich werde dafür sorgen, dass das Portal offen steht, wenn ihr nach Horasiens zurückkehren wollt. Jetzt muss ich euch aber verlassen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie heiß einem nach einiger Zeit unter dieser Maske wird."
Ohne auf eine Antwort zu warten, verließ der Meister den Raum durch den Gang nach oben.
"Das heißt dann wohl, dass ihr die Erde in Zukunft nicht wieder besuchen werdet", sagte Walter, als der Meister verschwunden war.
"Sofern Giznar uns nicht den Gefallen tut, uns mit seiner Maschine ein Portal zu öffnen", scherzte Calan.
"Darauf würde ich mich nicht verlassen. Aber für den Fall, dass es doch irgendwann wieder einen Austausch geben sollte, würde ich mich sehr freuen, euer magisches Sprachzepter benutzen zu dürfen."
Rehson holte sofort das gläserne Zepter hervor. "Von mir aus. Und sei es, damit ihr mit den Truppen Giznars verhandeln könnt, wenn sie euren Planeten überfallen."
"Ich glaube nicht, dass er sich traut", vermutete George. "Die Zivilisation der Menschen ist zu mächtig. Das liegt allein schon daran, dass wir weitaus mehr Landmasse und somit mehr Bevölkerung haben. Wie viele Personen leben in Horasien?"
"Etwa 250 Millionen Neoraptoren, eine Milliarde Chunari, 120 Millionen Homarer, 60 Millionen Loxatolen und geschätzte 350 Millionen Wesen in Talak Giznare", zählte Rehson auf. "Dazu kommen noch freie Talpäer und Dämonen, aber die sind zu vernachlässigen."
"Wir sind sieben Milliarden", sagte Walter. "Und somit wohl die mächtigste Rasse des Universums."
"Die Deuceren nicht einberechnet. Und ich bin mir sicher, dass außerirdische Spezies existieren, die eine ähnliche Zahl aufweisen. Davon abgesehen sind die Menschen viel zu beschäftigt, untereinander Krieg zu führen. Und sie haben praktisch keine Magier. Aber was
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