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Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower

Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower

Titel: Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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zurückgeblickt haben. Hornblower dachte an die luft- und lichtlose Fähnrichsmesse, an all die seltsamen Gerüche und die knarrenden Verbände, an so manche bitterkalte Nacht, in die er hinaus mußte, wenn ihn der Ruf »Alle Mann!« aus seiner warmen Hängematte schreckte. Er dachte an das madige Hartbrot und das knochendürre Salzfleisch - und sehnte sich doch so brennend nach jenem Leben zurück, daß sich sein Herz zusammenkrampfte. Mußte er sich doch zugleich sagen, daß es für diese Sehnsucht keine Erfüllung mehr gab. Die Freiheit verschwand für immer hinter dem Horizont.
    Und doch waren es nicht diese persönlichen Gefühle, die ihn jetzt unter Deck gehen ließen, um dort irgend etwas zu unternehmen. Sie beflügelten vielleicht seinen Verstand, was ihn jedoch zum Handeln aufrief, war einzig und allein sein Pflichtbewußtsein.
    Das Sklavendeck war, wie immer bei Allemannmanövern, verlassen und menschenleer. Hinter dem Schott stand seine Koje mit den Büchern und der schwingenden Tranlampe, die ihm Licht gab. Was sollte man hier schon unternehmen? Es fiel ihm beim besten Willen nichts ein. Weiter achteraus war ein zweites Schott mit einer verschlossenen Tür, die in eine Art Bootsmannshellegatt führte. Zweimal hatte er schon gesehen, wie man Farben und Ähnliches von dort holte. Farbe! Halt, das war es - und schon in der nächsten Sekunde war sein Plan fix und fertig. Sein Blick wanderte von der Tür zur Tranlampe und wieder zurück, dann zog er sein Bordmesser und begann damit die Tür zu bearbeiten. Aber er gab es bald wieder auf und mußte über seine eigene Torheit lächeln. Die Tür hatte nämlich keine Füllung, sie bestand vielmehr aus zwei festen Bohlen, die durch Querriegel an der Innenseite zusammengehalten wurden. Auch am Schlüsselloch ließ sich das Messer nicht ansetzen. Er hätte Stunden und Stunden gebraucht, um ein Loch in diese Tür zu schneiden, jetzt aber war jede Minute kostbar. Sein Herz pochte wie im Fieber, noch fieberhafter arbeiteten seine Gedanken. Er sah sich noch einmal suchend um. Ein kurzer Griff an die Lampe: sie war fast voll. Eine Sekunde lang rang er noch mit dem Entschluß, dann riß er sich zusammen und machte sich in rasender Eile ans Werk.
    Mit roher Hand fetzte er die Seiten aus Grandjeans Grundlagen der 'Navigation, ballte sie einzeln zu losen Knäueln und häufte sie an der Schwelle der Tür. Er zog seine Uniformjacke aus und zerrte sich seinen blauen Jumper über den Kopf. Den riß er mit seinen schlanken kräftigen Händen kurzerhand der Länge nach auf und begann in aller Hast ihn auseinanderzurupfen. Als er ein paar Fäden herausgezogen hatte, verlor er jedoch die Geduld und warf das Ding, so wie es war, auf den Papierhaufen. Noch ein suchender Blick. Richtig, die Kojenmatratze! Sie war mit Stroh gestopft, ein Schnitt mit dem Messer schlitzte sie auf, so daß er den Inhalt bündelweise herauszerren konnte. Der dauernde Druck seines Körpergewichts hatte das Stroh fest zusammengepreßt, aber es ließ sich leicht so weit auflockern, daß ihm der Haufen bis zu den Hüften reichte. Das gab ein kräftiges Feuer, so wie er es brauchte. Er hielt einen Augenblick inne und zwang sich, klar und logisch zu denken; weil er in seinem Ungestüm immer das Denken vergaß, war ihm die Marie Galante untergegangen, und jetzt hatte er aus dem gleichen Grund schon wieder kostbare Zeit mit seinem Jumper vergeudet. Darum war es vor allem wichtig, genau zu überlegen, was der Reihe nach zu geschehen hatte. Er riß eine Seite aus dem Manuel de Matelotage, faltete sie zu einem langen Fidibus und entzündete diesen an der Lampe. Dann goß er Tran - er war in der heißen Lampe schön flüssig - auf die Papierknäuel, über das Deck' und über die Schwelle der Tür. Eine kurze Berührung mit dem Fidibus setzte eines der Knäuel in Brand, und das Feuer fraß sich augenblicklich weiter. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Er warf das Stroh in die Flammen, riß mit der Kraft eines Wahnsinnigen seine ganze Koje von der Wand, so daß sie dabei in Trümmer ging, und häufte auch ihre Bretter und Pfosten auf das Stroh.
    Zuletzt nahm er die Lampe vom Haken und feuerte sie oben auf den Haufen. Dann griff er rasch nach seinem Rock und ging. Als er schon im Begriff war, die Tür hinter sich zuzuziehen, fiel ihm ein, daß sie besser offenblieb - je mehr Luft das Feuer bekam, desto besser brannte es. Er fuhr in seinen Rock und eilte den Niedergang hinauf.
    An Deck gab er sich alle Mühe, den lässigen

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