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Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower

Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower

Titel: Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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und nackten Körper bewegten sich im Takt der Riemenschläge, der von dem Aufseher angegeben wurde. Dieser Mann stand nämlich immer noch auf der Laufbrücke - der Rest der Spanier drängte sich dicht hinter ihm - und gab das Tempo an: »- Seis - Siete - Ocho.«
    »Stopp!« schrie Hornblower.
    Er ging zur Steuerbordseite hinüber, damit ihn die Rudersklaven gut sehen konnten, hob die Hand und stieß wieder den gleichen Ruf aus. Nur einer oder zwei der Ärmsten hoben ihre bärtigen Gesichter, aber die Riemen arbeiteten unentwegt weiter: »Uno - Dos - Tres«, kommandierte der Aufseher, als ob er nicht merkte, was um ihn vorging. Jetzt erschien Jackson neben Hornblower und hob seine Pistole, um den nächsten Ruderer niederzuschießen.
    »Laß das!« fuhr Hornblower zornig dazwischen. Er hatte das Blutvergießen gründlich satt. »Sucht lieber meine Pistole und ladet sie wieder.«
    Er stand am Niedergang wie ein Träumender in einem Alptraum. Die Galeerensklaven pendelten nach wie vor hinter ihren Riemen, dreißig Meter vor ihm, unter der Back, drängte sich die Handvoll Gegner, die noch übrig war, und hinter ihm stöhnten sich die verwundeten Spanier die Seele aus dem Leib.
    Eine weitere Aufforderung an die Ruderer blieb ebenso wirkungslos wie die vorangegangene. Oldroyd besaß offenbar noch den klarsten Kopf oder hatte seinen gesunden Verstand am raschesten wiedergewonnen.
    »Ich möchte die Flagge niederholen, Sir, darf ich?« fragte er.
    Hornblower erwachte aus seinem Traum. An einem Flaggenstock am Heck flatterte das gelbrote Tuch.
    »Ja, natürlich, herunter damit!« sagte er.
    Jetzt war sein Kopf wieder klar, jetzt sah er endlich wieder weiter, als diese verfluchte Galeere reichte, sein Blick schweifte zum ersten Male wieder hinaus über die blaue, blaue See. Dort lagen die Kauffahrer, da drüben die Indefatigable . Hinter ihm brodelte das weiße Kielwasser der Galeere - es beschrieb einen Bogen. Erst als er darauf aufmerksam wurde, kam ihm zum Bewußtsein, daß er das Ruder besetzen konnte und daß die Galeere die ganzen letzten drei Minuten steuerlos über die blaue See dahingerauscht war.
    »Nehmen Sie die Pinne, Oldroyd!« befahl er.
    Verschwand etwa dort die andere Galeere in der diesigen Ferne? Ja, sie mußte es sein, und weit in ihrem Kielwasser folgte die Barkaß. Dort an Backbord voraus lag die Gig auf Riemen, er konnte achtern und am Bug kleine winkende Gestalten unterscheiden. Erst allmählich kam ihm der Gedanke, daß sie damit ihrer Freude über das Verschwinden der spanischen Flagge Ausdruck geben wollten. Schon wieder knallte von der Back her ein Flintenschuß. Er schlug dicht neben seiner Hüfte krachend in die Reling, daß die vergoldeten Splitter durch den Sonnenglast wirbelten. Aber er hatte seine fünf Sinne jetzt wieder ganz in der Gewalt und rannte über die Sterbenden hinweg rasch nach achtern bis an das Ende des Achterdecks.
    Dort konnte man ihn von der Laufbrücke aus nicht mehr sehen und daher auch nicht mehr auf ihn schießen. Die Gig lag immer noch Backbord voraus.
    »Backbordruder, Oldroyd«, befahl er.
    Die Galeere drehte sehr langsam - ihr langer, schmaler Rumpf machte sie unbändig, wenn das Ruder nicht durch die Riemen unterstützt wurde, aber der Bug verbarg die Gig doch schon bald dem Blick.
    »Mittschiffs!« Mein Gott, da hinten, im Kielwasser, das unter dem Heck der Galeere hervorbrodelte, tanzte ja noch immer die Jolle mit einem Lebenden und zwei Toten an Bord.
    »Wo sind denn die anderen, Bromley?« schrie Jackson hinunter.
    Bromley deutete über Bord. Die Schüsse von der Reling hatten sie getroffen, als Hornblower mit seinen beiden Männern eben zum Angriff auf das Achterdeck ansetzte.
    »Warum kommst du denn nicht an Bord?«
    Bromley faßte seinen linken Arm und hob ihn hoch. Man sah sofort, daß er das Glied nicht mehr gebrauchen konnte. Von dort war also keine Verstärkung zu erwarten, und doch war es höchste Zeit, daß er die Galeere vollständig in Besitz bekam.
    Sonst war es nicht einmal ausgeschlossen, daß man sie am Ende noch nach Algeciras entführte. Ob sie das Ruder in der Gewalt hatten oder nicht, den Kurs bestimmte immer der Mann, der die Riemen kommandierte. Hornblower wurde sich darüber klar, daß es nur einen Ausweg aus dieser Lage gab.
    Nun, da der Kampfrausch verflogen war, hatte sich seine Stimmung gründlich verdüstert. Es war ihm schon gleichgültig, was ihm weiter widerfuhr, zugleich mit der Begeisterung von vorhin hatte ihn auch Furcht und

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