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Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower

Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower

Titel: Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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Kanonen auf den Ecktürmen, das sind bestimmt Zweiunddreißigpfünder, und neben ihnen liegen sauber aufgestapelt die Steinkugeln. Eine solche Steinkugel platzt beim Aufschlag in lauter kleine Stücke und hat daher eine Wirkung, die man bei ihrer Größe nicht erwartet. Die Mauern scheinen mir auch recht fest zu sein. Oran im Handstreich zu nehmen, ist daher wohl nicht ganz einfach. Wenn es also Seiner Hoheit, dem Bey, einfallen sollte, uns den Hals abzuschneiden und unser Gold zu behalten, dann könnte es eine ganze Weile dauern, bis wir gerächt sind.«
    »Ich muß sagen, Sir«, meinte Hornblower, »daß es mir ziemlich gleichgültig ist, ob mein Tod gerächt wird oder nicht.«
    »Damit mögen Sie recht haben. Im übrigen bin ich überzeugt, daß uns Seine Hoheit wenigstens diesmal verschonen wird. Das Huhn legt immerhin goldene Eier, also wird er es nicht schlachten. In dieser Zeit der bewaffneten Geleitzüge ist eine Bootsladung Gold im Monat für einen Piratenbey ein Geschenk des Himmels.«
    »Auf Riemen!« kommandierte der Bootsteurer. »Riemen ein!«
    Die Barkaß glitt an die Brücke und machte fest. Einige Kerle, die in der Nähe im Schatten saßen, verdrehten nur die Augen, um sich die britische Bootsbesatzung anzusehen, es war schon viel, wenn einer den Kopf nach ihr wandte. Auf den Schebecken traten ein paar dunkelbraungebrannte Mauren an die Reling und riefen unverständliches Zeug herüber.
    »Ich möchte wetten, daß sie jetzt die ganze Ahnenschaft der Ungläubigen mit Verwünschungen bedenken«, sagte Tapling.
    »Die Burschen können mir mit Steinen und Knüppeln die Knochen zerschlagen, aber ihr Geschimpfe läßt mich kalt, zumal ich kein Wort davon verstehe. Wo bleibt nur unser Mann?«
    Er legte die Rechte schützend über die Augen und spähte über den Kai.
    »Ich kann niemand entdecken, den man für einen Christen halten könnte«, sagte Hornblower.
    »Unser Mittelsmann ist kein Christ. Ein Weißer, ja, aber kein Christ. Und auch ein Weißer nur, wenn man diese französischarabischlevantinische Mischrasse so bezeichnen will.
    Er ist Konsul pro tempore Seiner Britischen Majestät und aus Nützlichkeitsgründen ein Muselman, obwohl es nicht immer ganz einfach ist, zu den Anhängern des Propheten zu gehören.
    Wer möchte zum Beispiel ständig vier Frauen um sich haben, besonders wenn er für diesen zweifelhaften Vorzug obendrein auf den Wein verzichten muß?«
    Tapling stieg auf die Brücke, und Hornblower folgte ihm. Die schwache Dünung, die in die Bucht hereinstand, brach sich leise plätschernd unter ihnen, die flimmernde Hitze der Mittagssonne strahlte von den Steinblöcken zurück, auf denen sie standen.
    Weit draußen vor der Bucht lagen die beiden Schiffe vor Anker, das Proviantschiff und H.M.S. Indefatigable . Sie boten in der blausilbernen Weite ein Bild von unvergleichlicher Schönheit.
    »Trotz allem, ein Samstagabend im Drury Lane-Theater wäre mir lieber«, bemerkte Tapling.
    Er wandte sich um und betrachtete die Stadtmauer, die Oran gegen einen Angriff von See her schützte. Eine enge Pforte, gedeckt von zwei Bastionen, bildete den Zugang zum Hafen.
    Posten in langen roten Hemden patrouillierten auf dem Wallgang. Im dunklen Schatten der Pforte entstand jetzt irgendeine Bewegung, aber es fiel dem geblendeten Auge schwer, Genaueres zu erkennen. Endlich tauchte eine kleine Gruppe aus dem Dunkel ins Licht und bewegte sich auf sie zu.
    Ein halbnackter Neger führte einen Esel, quer auf dem Rücken des Tiers und ganz hinten auf seiner Kruppe saß ein unheimlich dicker Mann in einem blauen Gewand.
    »Ob wir dem Konsul Seiner Britannischen Majestät halbwegs entgegengehen?« fragte Tapling. »Ach nein, lassen wir ihn ruhig zu uns kommen.«
    Der Neger hielt den Esel an, der Reiter rutschte zu Boden und näherte sich jetzt zu Fuß - er war ein wahres Monstrum an Gestalt und watschelte in seinem weiten Gewand breitbeinig daher, sein massiges Gesicht hatte eine lehmgraue Farbe und war von einem weißen Turban gekrönt. Ein schütterer Bart zierte Lippen und Kinn.
    »Ihr Diener, Mr. Duras«, sagte Tapling. »Darf ich Ihnen den diensttuenden Leutnant Horatio Hornblower von Seiner Majestät Fregatte Indefatigable vorstellen?«
    Mr. Duras nickte gnädig und in Schweiß gebadet mit dem Kopf.
    »Haben Sie das Geld mit?« fragte er in kehligem Französisch.
    Hornblower brauchte ein paar Sekunden, um sich auf seine französischen Kenntnisse zu besinnen und die Aussprache dieses Mannes zu

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