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Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower

Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower

Titel: Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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Unternehmen war es, das muß man den Leuten lassen. Wer hätte den Dons so etwas zugetraut?«
    »Über Brander mögen sie manches von uns gelernt haben, Sir«, gab Hornblower zu bedenken.
    »Sie meinen, daß wir unseren Gegnern selbst die Waffen lieferten, die sie jetzt gegen uns gebrauchen?«
    »Das ist immerhin möglich, Sir.«
    Dieser Foster war weiß Gott ein eiskalter Bursche. Wie hätte er sonst mit einem gezückten Messer im Rücken und auf dem Weg in die Gefangenschaft seelenruhig über den Krieg zur See sprechen können? Eiskalt - das galt in diesem Falle nicht nur im übertragenen Sinne. Hornblower wenigstens schauderte es in seinem nassen Zeug, durch das jetzt der kalte Nachtwind bis auf die Haut drang. Nach all den Mühen und Aufregungen dieses Tages fühlte er sich grenzenlos schwach und elend.
    »Boot ahoi!« rief es aus der Nacht, und zugleich tauchte in der Finsternis ein schwarzer Kernschatten auf. Der Spanier im Heck des Bootes legte sofort Hartruder und wies dem Rufer das Heck, während sich die Bootsgäste mit verdoppelter Kraft in die Riemen legten.
    »Ein Wachboot...«, sagte Foster. Er wollte noch etwas hinzusetzen, aber eine neue Drohung mit dem gezückten Messer schnitt ihm das Wort ab. Es war zu erwarten, daß am Nordende der Reede ein Wachboot Dienst tat, wahrscheinlich hatten auch die Spanier damit gerechnet.
    »Boot ahoi!« wiederholte sich der Ruf. »Auf Riemen oder ich schieße!«
    Der Spanier gab keine Antwort, eine Sekunde später blitzte und knallte drüben eine Muskete. Die Kugel war nicht zu hören, aber der Schuß mußte wenigstens die ankernde Flotte alarmieren, auf die sie jetzt wieder zuhielten. Die Spanier ließen es offenbar darauf ankommen, sie ruderten verbissen weiter.
    »Boot ahoi!« Diesmal kam der Ruf aus anderer Richtung, anscheinend rechts von vorn. Die Bootsgäste hielten im ersten Augenblick bestürzt mit Rudern inne, aber ein zorniger Ruf des Steurers hieß sie sofort wieder beginnen. Hornblower konnte das Boot jetzt ausmachen, es lag fast in der Kursrichtung mit gekreuzten Riemen und rief alsbald zum zweiten Male an. Der Spanier am Ruder schrie einen Befehl, worauf der Schlagmann strich und dem Boot eine scharfe Drehung gab, noch ein Befehl, und beide Bootsgäste legten sich wieder mit aller Kraft in die Riemen, so daß das Fahrzeug mit einem Satz voranschoß, um den Gegner zu rammen. Gelang es ihnen, das Boot, das ihnen den Weg verlegte, zum Kentern zu bringen, dann hatten sie trotz allem noch Aussicht zu entkommen, weil sich der zweite Verfolger zunächst damit aufhalten mußte, die Kameraden aus dem Wasser zu fischen. Jetzt jagten sich die Ereignisse in Sekundenschnelle, alles schrie mit voller Lungenkraft durcheinander. Ein Krach - das war der Zusammenstoß. Die beiden Boote legten sich hart auf die Seite, als der Spanier den Briten rammte, aber der gewünschte Erfolg blieb aus, das britische Boot war nicht gekentert. Irgendwer schoß mit einer Pistole, im nächsten Augenblick rauschte auch das Wachboot heran, seine Besatzung sprang in wahrer Berserkerwut zu den Spaniern hinüber. Einer stürzte sich mit solcher Wucht auf Hornblower, daß ihm der Atem wegblieb, und hätte ihn ums Haar mit seinen bloßen Händen erwürgt. Hornblower hörte, wie Foster schreiend Einspruch erhob, im nächsten Augenblick lockerte auch sein Gegner den Griff, und er hörte, wie der Fähnrich des Wachboots um Entschuldigung bat, daß ein Kapitän der Royal Navy von seinen Leuten so unziemlich behandelt worden war. Einer dieser Leute nahm die Blende von der Bootslaterne, daß ihr Licht auf den durchnäßten und zerschlagenen Foster und zugleich auf die gefangenen Spanier fiel, die mit verbissenen Mienen ihrem Schicksal entgegensahen.
    »Boote ahoi!« rief es wieder aus dem Dunkel, ein viertes Boot tauchte auf und ruderte auf sie zu.
    »Kapitän Hammond?« rief Foster. Der rauhe Klang seiner Stimme verhieß nichts Gutes.
    »Gott sei Dank«, hörten sie Hammond sagen, als das Boot im schwachen Lichtkreis der Laterne erschien.
    »Jetzt sind Sie glücklich da!« erwiderte Foster bitter.
    »Als Ihr Brander von der Santa Barbara freigekommen war, briste es etwas auf, so daß wir nicht mehr mitkamen«, erklärte Harvey.
    »Wir folgten Ihnen wirklich so rasch es ging. Mehr war von den beiden Bollwerkslöwen an den Riemen da nicht zu erreichen«, ergänzte ihn Hammond.
    »Leider mußten erst die Spanier kommen, um uns zu retten«, höhnte Foster. Der Gedanke an das überstandene Ringen im

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