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Hornblower 02 - Leutnant Hornblower

Hornblower 02 - Leutnant Hornblower

Titel: Hornblower 02 - Leutnant Hornblower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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Bursche, dieser Hornblower, Verzeihung, Mister Hornblower, haben gemeinsam den Plan ausgebrütet, meine gesetzliche Autorität zu untergraben.«
    »Nein, Sir.«
    »Nur die Mannschaften sind mir auf diesem Schiff treu ergeben, alle anderen arbeiten gemeinsam gegen mich. Und jetzt gehen Sie gerissen darauf aus, auch mein Ansehen bei den Leuten zu zerstören, mich zu einer lächerlichen Figur z machen. Gestehen Sie es nur.«
    »Nein, Sir, so etwas ist mir nie in den Sinn gekommen.«
    »Warum versuchen Sie noch zu leugnen? Es liegt doch alles auf der Hand, man braucht nur logisch zu denken. Wer ist denn auf die Idee gekommen, das Reffbändsel in den Block der Refftalje zu klemmen?«
    »Niemand, Sir, es hat sich...«
    »Wer hat es denn gewagt, auf meinen Befehl Gegenorder zu geben? Wer hat mich vor beiden Wachen beim Allemannmanöver blamiert? Für mich gibt es keinen Zweifel, das Ganze war ein wohlvorbereiteter Anschlag, alle Anzeichen sprechen dafür.«
    Der Kommandant stand sicher auf dem schwankenden Deck, er hielt die Hände hinter dem Rücken verschränkt, der Wind spielte mit seinen Rockschößen und wehte ihm die Haare ins Gesicht. Bush bemerkte, daß er wieder am ganzen Körper zitterte, wahrscheinlich aus Wut, vielleicht aber auch vor Angst.
    Wellard drehte wieder sein Minutenglas um und machte einen neuen Strich auf die Tafel.
    »Aha, Sie verstecken wohl Ihr Gesicht, weil Ihnen die Schuld auf der Stirn geschrieben steht?« brüllte der Kommandant plötzlich los. »Jetzt spielen Sie wieder den Eifrigen, um mir Sand in die Augen zu streuen. Ich verbitte mir diese Heuchelei!«
    »Ich habe Mr. Wellard befohlen, die Gläser miteinander zu vergleichen, Sir«, sagte Bush.
    Es widerstrebte ihm, sich ins Mittel zu legen, aber er fand es am Ende doch weniger peinlich, einzugreifen, als den unbeteiligten Zuhörer zu spielen. Der Kommandant starrte ihn an, als wäre er vorher gar nicht dagewesen.
    »Sie, Mr. Bush? Ich sage Ihnen, Sie täuschen sich gewaltig, wenn Sie glauben, daß dieser Bursche auch nur einen Pfifferling taugt. Es sei denn...«
    Der Ausdruck des Kommandanten verriet, daß ihn plötzlich argwöhnische Angst befiel.
    »... es sei denn, Sie hätten bei diesem infamen Anschlag ebenfalls die Hand im Spiel. Aber Sie gehören nicht dazu, nicht wahr, Mr. Bush? Sie doch nicht? Ich habe immer große Stücke auf Sie gehalten.«
    Die Angst in seinem Gesicht verwandelte sich plötzlich in schmeichelnde Liebedienerei.
    »Nein, Sir.«
    »Alle Welt ist gegen mich, Mr. Bush, um so mehr habe ich immer auf Sie gezählt«, sagte der Kommandant und blickte unstet und flackernd unter seinen Brauen hervor. »Jetzt werden auch Sie froh sein, wenn dieser Ausbund aller Bosheit endlich den verdienten Lohn erhält. Wir werden ihn schon dazu bringen, daß er uns die Wahrheit eingesteht.«
    Bush hatte das Empfinden, daß ihm diese plötzliche Zuneigung des Kommandanten hätte helfen können, den armen Wellard aus seiner traurigen Lage zu befreien, wenn er nur etwas gewandter und schlagfertiger gewesen wäre. Er brauchte dazu nur den ergebenen Gefolgsmann des Kommandanten zu spielen, der mit ihm durch dick und dünn ging, und sich zugleich mit einem Scherzwort über die angebliche Gefahr einer Verschwörung hinwegzusetzen. Auf diese Art wäre es ihm vielleicht gelungen, die Ängste des Mannes zu beschwichtigen.
    Gefühlsmäßig war ihm das alles klar, allein es fehlte ihm an Selbstvertrauen.
    »Er weiß bestimmt von nichts, Sir«, sagte er und zwang sich zu einem Grinsen. »Der Junge kann ja kaum das Vorstag vom Besanbaum unterscheiden.«
    »Meinen Sie wirklich?« sagte der Kommandant zweifelnd und wippte auf den Hacken, als das Schiff einmal besonders heftig rollte. Er schien fast überzeugt, aber dann kam er plötzlich auf einen neuen Gedanken.
    »Nein, Mr. Bush, Sie sind nur zu anständig für diese Welt.
    Das habe ich schon gemerkt, als ich Sie das erstemal sah. Sie haben ja keine Ahnung von der abgründigen Bosheit, deren die Menschen fähig sind. Der Bursche hier hat Ihnen Sand in die Augen gestreut, er hat Sie gründlich hinters Licht geführt!« Die Stimme des Kommandanten erhob sich wieder zu heiserem Geschrei, Wellard sah bleich und hilfeflehend auf Bush, der Junge war offenbar ganz außer sich vor Angst und Schrecken.
    »Sie können mir glauben, Sir...« begann Bush und grinste krampfhaft weiter wie ein Totenkopf.
    »Nein, nein, nein!« brüllte der Kommandant. »Die Gerechtigkeit muß ihren Lauf nehmen, die Wahrheit muß an

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