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Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur

Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur

Titel: Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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von dem in Luv liegenden Transporter nicht klargekommen wäre. Er mußte halsen, obwohl er dabei ein zweites Mal längsschiffs bestrichen wurde. »Halsen!«
    Die Hotspur drehte, während ihre letzten Geschütze noch auf den Transporter schossen. Jetzt barst die Dunkelheit zum zweiten Male, und wieder kamen Bruchteile von Sekunden nacheinander die Geschosse angeheult. Eine um die andere krachten die Kugeln in das grausam zerschmetterte Vorschiff.
    Hornblower stand auf dem Achterdeck, er gab sich alle Mühe, eisern die Ruhe zu bewahren und überlegte, was als nächstes zu tun war. Ob der Schuß eben der letzte der Salve war? Da hörte er von vorn plötzlich wieder ein splitterndes Krachen, dann eine Folge reißender Geräusche und zuletzt einen zweiten donnernden Krach, dem von der Back her wildes Geschrei folgte. Kein Zweifel, der Fockmast war gebrochen, und dann war die Vormarsrah auf das Deck heruntergestürzt.
    »Das Schiff gehorcht nicht dem Ruder, Sir«, rief der Rudergänger. Natürlich, ohne Fockmast hatte die Hotspur das unwiderstehliche Bestreben in den Wind zu schießen, und die über Bord gefallenen Trümmer der Takelage, die im Wasser treibend wie ein Treibanker wirkten, leisteten dieser Tendenz noch Vorschub. Er fühlte schon auf der Gesichtshaut, wie der Wind allmählich weiter von vorn einfiel. Die Hotspur war nun ein hilfloses Wrack, das der Vernichtung durch einen Feind entgegensah, der zweimal so groß war, dessen Breitseite das Vierfache der ihren wog und dessen doppelt so starke Verbände für das schwache Feuer der Hotspur undurchdringlich waren.
    Jetzt galt es, sich mit dem Mute der Verzweiflung zur Wehr zu setzen, bis das bittere Ende da war. Es sei denn...
    Man durfte annehmen, daß der Gegner jetzt Backbord Ruder legte, um die Hotspur diesmal von achtern her zu bestreichen.
    Spätestens war das zu erwarten, sobald er trotz der Dunkelheit ausmachen konnte, welchen Schaden er bereits angerichtet hatte.
    Die Zeit verging sehr rasch, der Wind war Gott sei Dank beständig, und der Transporter lag noch immer dicht an der Steuerbordseite. Hornblower befahl laut durchs Megaphon:
    »Ruhe an Deck! Ruhe!«
    Der Lärm und das Getöse auf dem Vorschiff, wo sich die Männer mit den herabgestürzten Spieren abmühten, erstarb augenblicklich, ja, selbst das Stöhnen der Verwundeten verstummte. Das war Disziplin, eine andere, bessere als jene, die nur der Neunschwänzigen Katze zu verdanken war! Hornblower hörte gerade noch das Poltern der Lafettenräder und ein paar laute Befehle, als die Geschütze der Fregatte für die nächste Breitseite ausgerannt wurden. Offenbar drehte der Franzose bereits, um seinem Widersacher den Coup de Grace - den Gnadenstoß - zu versetzen, sobald er ihn im Dunkeln wiederfand. Hornblower richtete das Megaphon steil aufwärts, als ob er den Himmel selbst anrufen wollte und versuchte möglichst leise und deutlich zu sprechen. Er wollte vermeiden, daß man ihn auf der französischen Fregatte hörte.
    »Kreuzmarsrah! Die Laternen aufblenden!«
    Das waren schlimme Sekunden. Wie leicht konnten die Lampen erloschen sein. Und der Junge auf der Rah war womöglich tot, gefallen. Er mußte den Befehl zum zweiten Male geben. »Die roten Laternen zeigen!«
    Eiserne Disziplin verbot es dem Mann dort oben, zurückzurufen. Aber da waren sie ja: eine, zwei, drei rote Laternen längs der Kreuzmarsrah. Selbst gegen den Wind hörte Hornblower den erregten Befehl, der auf der französischen Fregatte schreiend gegeben wurde. Die Stimme verriet fassungslose Bestürzung, ja Panik. Der französische Kommandant verbot seiner Artillerie weiterzufeuern.
    Wahrscheinlich meinte er, es sei ein schauerlicher, nicht wieder gutzumachender Irrtum vorgekommen. Vielleicht sei die verwirrende Finsternis daran schuld gewesen, daß er die Hotspur mit ihrem letzten, ganz in der Nähe treibenden Opfer verwechselte. Wie dem auch war, jedenfalls stellte er das Feuer ein, jedenfalls entfernte er sich jetzt nach Lee. Hundert Meter Abstand nach Lee waren aber in dieser Dunkelheit mindestens so viel wert wie eine ganze Meile am Tage.»Laternen wieder abblenden!«
    Es war unnötig, den Franzosen ein leuchtendes Ziel für ihr Geschützfeuer zu bieten oder ihnen zu zeigen, wohin sie ihren Schlag zu richten hatten, wenn es ihnen gelang, die Lage schnell zu klären. Jetzt hörte er aus der Dunkelheit dicht neben sich eine Stimme: »Leutnant Bush, Sir. Ihr Einverständnis voraussetzend habe ich die Leute für den Augenblick von den

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