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Hornblower 04 - Hornblower wird Kommandant

Hornblower 04 - Hornblower wird Kommandant

Titel: Hornblower 04 - Hornblower wird Kommandant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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gebunden«, sagte Hornblower, »und auch der Wind spielt dabei eine wichtige Rolle.«
    »Was Sie nicht sagen! Seine Majestät wird aber höchst ungehalten sein, wenn seine Pläne und Richtlinien nicht die gebührende Beachtung finden.«
    »Ich verstehe«, sagte Hornblower.
    Er hätte gern noch bemerkt, daß Seine Majestät zwar die See beherrsche, aber über Ebbe und Flut dennoch ebensowenig bestimmen könne wie sein erlauchter Vorgänger König Knut; doch dann hielt er doch lieber den Mund, denn dieser Mr. Fallender schien ihm durchaus nicht zu der Sorte von Menschen zu gehören, die einem Scherz über die Grenzen königlicher Machtvollkommenheit Verständnis entgegenbrachten. Statt dessen beschloß er, Mr. Pallenders feierliches Gehaben fortan nach bestem Können nachzuahmen.
    »Da der Termin der Leichenfeier noch nicht festgesetzt ist«, sagte er, »besteht wohl noch die Möglichkeit, einen Tag auszusuchen, an dem die Gezeiten günstig liegen.«
    »Ja, diese Möglichkeit besteht«, gab Mr. Fallender zu.
    Hornblower notierte sich, daß er unbedingt sofort die Gezeitentafeln nachsehen müsse.
    »Der Lord-Mayor«, sagte Fallender, »wird nicht persönlich teilnehmen, er sendet aber seinen Stellvertreter.«
    »Jawohl.«
    Daß die Person des Lord-Mayor nicht unter seine Verantwortung fallen würde, war natürlich ein kleines Plus, aber was bedeutete das schon, wenn man bedachte, daß die acht ältesten Admirale der Navy an dem Zug teilnahmen und daß er für ihre Sicherheit die Haftung trug.
    »Haben Sie wirklich keine Lust, einen Schluck von diesem Cognac zu versuchen?« fragte Mr. Fallender und schob ihm die Karaffe ein wenig näher.
    »Nein, besten Dank.«
    Hornblower hatte nicht die geringste Lust, um diese Tageszeit Cognac zu trinken; aber er wußte jetzt wenigstens, woher Mr. Fallender seine rote Nasenspitze hatte. Ehe er zu reden fortfuhr, führte er sich nämlich genießerisch einen tüchtigen Schluck zu Gemüte.
    »Was nun den Trauersalut betrifft...«
    Wie sich ergab, sollten entlang der Strecke, die der Kondukt zurückzulegen hatte, an fünfzehn Punkten Salutgeschütze aufgestellt werden, und Seine Majestät legte den größten Wert darauf und würde sich selbst davon überzeugen, daß sie genau in Minutenabstand feuerten. Hornblower beschrieb immer mehr Papier mit seinen Notizen. Der Zug umfaßte 38 Boote und Barken, er versammelte sich an einer wegen ihrer kniffligen Stromverhältnisse berüchtigten Stelle vor Greenwich, war dort zu ordnen und stromaufwärts nach der Whitehall-Treppe zu führen, wo er sich dann auflöste, nachdem der Sarg der hier bereitstehenden Ehrenwache der Marine übergeben war. Die Ehrenwache brachte den Toten anschließend in feierlichem Zuge zur Admiralität, wo er die Nacht über ruhen sollte, bis er am folgenden Tage zur St.-Pauls-Kathedrale geleitet wurde.
    »Können Sie mir sagen, Sir«, fragte Hornblower, »um welche Art Fahrzeuge es sich bei diesen›Staatsbarken‹handelt?«
    Kaum hatte er die Frage gestellt, da tat es ihm auch schon wieder leid.
    Mr. Fallender zeigte sich überrascht, daß es überhaupt Menschen gab, die nicht wußten, wie eine Staatsbarke aussah; wenn man jedoch von ihm wissen wollte, wie sich ein solches Fahrzeug in bewegtem Wasser benahm oder auch nur wie viele Riemen es an jeder Seite führte, dann konnte man natürlich keine Auskunft von ihm erwarten. Hornblower sagte sich, daß es das beste war, wenn er sich selbst so bald wie möglich auf einem dieser Fahrzeuge einschiffte und unter passenden Stromverhältnissen die ganze Strecke abrudern ließ, wobei jeder einzelne Abschnitt genau gezeltet werden mußte. Er füllte Seite um Seite mit Notizen, während Fallender bei dem Thema verweilte, das ihm das wichtigste schien: in welcher Rangordnung die Boote fahren sollten; daß das ganze Heroldsamt teilnehmen würde, einschließlich des King of Arms Norroy und seiner selbst als Blue Mantle Pursuivant, dann die Herzöge aus königlichem Haus und alle Admirale. Er erklärte die Formalitäten, die bei der Einschiffung und Landung zu beachten waren, welche Funktionen der Erste Leidtragende, der Schleppenträger und die Bahrtuchträger auszuüben hatten und wo die Angehörigen des toten Admirals ihren rechten Platz fänden.
    »Ich danke Ihnen für Ihre Informationen, Sir«, sagte Hornblower zuletzt und raffte seine Papiere zusammen, »ich werde die Vorarbeiten sofort in Angriff nehmen.«
    »Ich bin Ihnen aufrichtig verbunden, Sir«, sagte Mr. Fallender, als sich

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