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Hornblower 05 - Der Kapitän

Hornblower 05 - Der Kapitän

Titel: Hornblower 05 - Der Kapitän Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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Leute ersetzt. Die übrigen und die Mannschaften treten unter meinen Befehl.« Die Absichten el Supremos enthielten nichts wirklich Unmögliches. Aus Erfahrung wußte Hornblower, daß die stets altmodische spanische Marine einen strengen Unterschied zwischen den ein Schiff handhabenden Offizieren und den vornehmen Herren machte, die es kommandierten. Über die Stellungnahme der Matrosen und Steuerleute, die vor die Wahl gestellt wurden, sich zu Tode foltern zu lassen oder el Supremo zu dienen, hegte Hornblower keinerlei Zweifel.
    Obendrein ließ sich nicht leugnen, daß el Supremos Vorschlag in vielem gut war. Es wäre zum mindesten sehr schwierig gewesen, fünfhundert Mann nur an Bord der Lydia zu befördern, und die Lydia hätte allein nicht die Blockade der langgestreckten Küste durchführen können; zwei Schiffe mußten dem Feinde mehr als doppelt soviel Schaden zufügen. Andrerseits aber würde die Auslieferung der Natividad endlose, die Frage der Prisengelder behandelnde Auseinandersetzungen mit der britischen Admiralität herauf beschwören. Auch ließ es seine Ehre nicht zu, die gefangenen Spanier dem qualvollen Tode zu überlassen, den el Supremo für sie vor sah. Es galt, schnell zu überlegen.
    »Die Natividad ist eine Prise meines Königs«, sagte er.
    »Vielleicht wäre er nicht damit einverstanden, daß ich sie ausliefere.«
    »Jedenfalls wäre er nicht damit einverstanden, daß Sie mich beleidigen«, versetzte el Supremo. Er zog seine Augenbrauen zusammen, und Hornblower hörte, wie der neben ihm stehende Hernandez einen hastigen Atemzug tat. »Ich habe schon einmal bemerkt, Kapitän Hornblower, daß Sie dazu neigen, den Respekt zu vergessen, doch war ich milde genug, diese Tatsache Ihrer ausländischen Herkunft zuzuschreiben.«
    Noch immer arbeiteten Hornblowers Gedanken sehr schnell.
    Eine geringe Versteifung des Widerstandes würde diesen Wahnsinnigen dazu veranlassen, ihn zur Hinrichtung führen zu lassen, und falls ihr Kommandant ermordet wurde, dachten die Leute der Lydia natürlich nicht daran, für el Supremo zu kämpfen. Die Lage im Stillen Ozean aber mußte sich wesentlich verschärfen. Vermutlich würde die Fregatte, die weder auf Seiten der spanischen Regierung noch bei den Rebellen Freunde hatte, niemals wieder die Heimat erreichen; zumal dann nicht, wenn der phantasiearme Bush das Kommando führte. England verlor nicht nur eine gute Fregatte, sondern auch eine günstige politische Gelegenheit. Er mußte also das Prisengeld opfern, jene tausend Pfund, mit denen er so gern auf Maria Eindruck gemacht hätte. Unter allen Umständen aber galt es, das Leben der Gefangenen zu retten...
    »Sicherlich trägt meine fremde Herkunft daran die Schuld, Supremo«, sagte er. »Es fällt mir schwer, in einer mir nicht geläufigen Sprache alle die Feinheiten auszudrücken, die in diesem Falle nötig sind. Wie konnte sonst überhaupt der Eindruck entstehen, ich ließe es el Supremo gegenüber an Ehrerbietung fehlen?«
    Der andere nickte. Es war erfreulich zu sehen, daß ein Irrsinniger, der sich selbst für allmächtig hielt, dazu neigte, die plumpeste Schmeichelei für bare Münze zu halten.
    »Das Schiff gehört Ihnen, Supremo«, fuhr Hornblower fort.
    »In Wirklichkeit war es Ihr Eigentum, als meine Leute es gestern nacht betraten. Wenn aber in Zukunft eine riesige Armada unter der Flagge el Supremos den Stillen Ozean durchsegelt, so wünsche ich nur, daß man sich daran erinnert, wie das erste Schiff dieser Flotte auf el Supremos Befehl den Spaniern durch den Kapitän Hornblower entrissen wurde.«
    Abermals nickte el Supremo, worauf er sich an Hernandez wandte.
    »General«, sagte er, »bereiten Sie alles dafür vor, daß die fünfhundert Mann heute Mittag an Bord gehen können. Ich werde an der Expedition teilnehmen, und das gleiche gilt von Ihnen.«
    Hernandez verbeugte sich und verließ den Saal. Es war ohne weiteres ersichtlich, daß Respektlosigkeit oder auch nur ein Zögern seiner Untergebenen el Supremo niemals veranlassen konnten, an seiner Göttlichkeit zu zweifeln. Jeder kaum angedeutete Befehl, mochte es sich um tausend Schweine oder um fünfhundert Männer handeln, wurde augenblicks ausgeführt.
    Hornblower tat sogleich seinen nächsten Schachzug.
    »Wird die Lydia der Ehre gewürdigt werden, el Supremo nach La Libertad zu bringen?« fragte er. »Meine Besatzung würde über solch eine Auszeichnung sehr erfreut sein.«
    »Das kann ich mir denken«, erwiderte el Supremo.
    »Ich wage den

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