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Hornblower 08 - Der Kommodore

Hornblower 08 - Der Kommodore

Titel: Hornblower 08 - Der Kommodore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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neugierig, welche Gegenleistung man von ihm verlangen würde.
    »Sind Sie schon darüber unterrichtet, Sir, daß Bonaparte Schwedisch-Pommern besetzt hat?«
    Hornblower konnte sich diesen sprunghaften Wechsel des Gesprächsthemas nur dadurch erklären, daß die Anwesenheit des Zaren den Minister nervös machte.
    »Ja, Eure Exzellenz.«
    »Und wie denken Sie über diese Aktion?«
    Hornblower zögerte etwas mit der Antwort, um seine Gedanken zu ordnen und sich die französischen Sätze zurechtzulegen.
    »Sie ist für Bonaparte typisch«, begann er dann, »er duldet die Neutralität einer schwächeren Macht nur so lange, als er daraus Nutzen ziehen kann. Sobald sie ihm irgendwie lästig wird, unternimmt er einen heimtückischen Gewaltstreich mit seiner Armee, der die Landplagen seines berüchtigten Systems, Terror, Hunger und Elend, auf dem Fuße folgen. Die Gefängnisse füllen sich, Geheimpolizei und Erschießungskommandos verbreiten Furcht und Schrecken. Bankiers und Kaufleute werden ihrer gesamten Habe beraubt. Die Männer werden in den Soldatenrock gesteckt und die Frauen - nun, was den Frauen geschieht, das ist wohl kein Geheimnis mehr.«
    »Aber Sie nehmen doch nicht an, daß es ihm nur auf das Plündern ankommt?«
    »Nein, Eure Exzellenz, obwohl diese systematische Ausplünderung natürlich seinen topplastigen Finanzen immer wieder etwas auf die Beine hilft. Er hat Pommern genau in dem Augenblick überrannt, als es mit dem Auftreten meines Geschwaders für ihn seinen Wert als neutraler Stützpunkt seiner Kaperschiffe eingebüßt hatte.«
    In diesem Augenblick kam es über Hornblower wie eine Erleuchtung. Man mußte ihm etwas davon angesehen haben, denn als er nun zögerte fortzufahren, drängte ihn der Minister mit offenkundigem Interesse zum Sprechen: »Monsieur waren im Begriff zu sagen...?«
    »Bonaparte beherrscht jetzt die ganze Ostseeküste bis an die Reichsgrenze Seiner Kaiserlichen Majestät. Diese Tatsache ist für ihn in einem besonderen Fall von unschätzbarem Wert, Eure Exzellenz, wenn er sich nämlich anschickt, Rußland anzugreifen.« Hornblower legte in diese Worte allen rednerischen Nachdruck, dessen er fähig war. Der Minister nickte nur - Hornblower hätte nur zu gern einen kurzen Blick auf den Zaren geworfen, um zu sehen, wie der seine Worte aufnahm, aber er wagte es nicht.
    »Solange Pommern schwedisch war und gleichzeitig eine englische Flotte die Ostsee beherrschte, hätte er ja immer für die Sicherheit seiner rückwärtigen Verbindungen fürchten müssen.
    Ein schwedisches Pommern war für ihn viel zu gefährlich als Stützpunkt für einen Angriff in seinem Rücken, einen Angriff über See, vorgetragen unter dem Schutz meines Geschwaders.
    Jetzt hat er diese Gefahr beseitigt - er braucht nicht mehr zu fürchten, daß er abgeschnitten wird, wenn er Rußland angreift, wenn er gegen St. Petersburg marschiert. Die Drohung gegen das Reich Seiner Kaiserlichen Majestät hat sich verstärkt...«
    »Glauben Sie, daß seine Drohungen gegen Rußland wirklich ernst gemeint sind, Sir.«
    »Die Drohungen Bonapartes sind immer ernst gemeint, Eure Exzellenz kennen doch seine Methoden. Es fängt immer damit an, daß er einige Zugeständnisse verlangt. Werden sie ihm gewährt, dann folgen alsbald neue Forderungen, jede darauf berechnet, den Partner immer mehr zu schwächen, bis das unglückliche Opfer seiner Aufmerksamkeiten zuletzt alle Kraft zum Widerstand verloren hat oder hoffnungslos in sein Unglück rennt, wenn es im letzten Augenblick versucht, sich mit Waffengewalt zur Wehr zu setzen. Er wird nicht ruhen, bis seine Wünsche erfüllt sind. Die Wünsche aber richten sich auf nichts Geringeres als die Weltherrschaft, die Knechtung und Unterwerfung aller Völker der Erde unter seinen Willen.«
    »Monsieur sind sehr beredt...«
    »Ich bin beredt, weil mir die Worte wirklich aus dem Herzen kommen, Eure Exzellenz. Neunzehn Jahre, seit meiner Knabenzeit, diene ich meinem Vaterland gegen jenes Machtungetüm, das seinen Schatten über ganz Europa wirft.«
    »Und was hat Ihr Land mit diesem Kampf erreicht?«
    »Mein Land ist frei geblieben. Das war zu allen Zeiten der Geschichte etwas Großes, heute aber zählt es mehr als je. Aber England schlägt auch zurück. Portugal und Sizilien verdanken ihm ihre Freiheit; während ich hier mit Ihnen spreche, Eure Exzellenz, sind seine Armeen in Spanien auf dem Vormarsch.
    Bonaparte wird sich bald gezwungen sehen, die Grenze seines Parvenüreiches gegen sie zu

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