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Hornblower 09 - Lord Hornblower

Hornblower 09 - Lord Hornblower

Titel: Hornblower 09 - Lord Hornblower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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geht!«
    Es wäre die Höhe der Schande, wenn sie jetzt samt allen ihren ehrgeizigen Hoffnungen elend auf den Sandbänken strandeten, die schützend vor der Einfahrt lagen. Hornblower zweifelte daran, daß sich seine Erregung je wieder legen und kühlem Gleichmut Platz machen könne. »Ein Kutter kommt uns aus der Einfahrt entgegen«, meldete Freeman. Das war wohl die Begrüßungsabordnung. Vielleicht überbrachte das Boot auch den Befehl für den Liegeplatz - wahrscheinlich war es das eine und das andere.
    »Lassen Sie die Leute wieder›Hurra‹schreien«, befahl Hornblower, »und nehmen Sie die ganze Gesellschaft gleich beim Anbordkommen fest.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Jetzt kamen sie in die Nähe des großen Indienfahrers, der noch mit aufgegeiten Segeln vor einem einzigen Anker lag.
    Längsseit von ihm lag ein leichter, aber allem Anschein nach hatte man mit den Löscharbeiten noch nicht ernstlich begonnen.
    In dem schwindenden Tageslicht konnte Hornblower gerade noch ein Dutzend Leute von dessen Besatzung ausmachen, die an der Reling standen und neugierig zu ihnen herübersahen.
    Hornblower ließ das Großmarssegel wieder backsetzen, der Kutter kam längsseit, und ein halbes Dutzend Amtspersonen kletterten an Deck der Porta Coeli. Nach ihren Uniformen zu urteilen, gehörten sie der Kriegsmarine, dem Heer und dem Zolldienst an. Sie schritten langsam auf Hornblower zu und sahen sich dabei mit höchster Neugier um.
    Die Porta Coeli kam auf Hornblowers Befehl alsbald wieder in Fahrt. Als sie sich in der zunehmenden Dunkelheit ein Stück von dem Kutter entfernt hatte, drehte er plötzlich auf und hielt nun auf den Indienfahrer zu. Die an Bord gekommenen Franzosen aber sahen sich plötzlich von blinkenden Entermessern umzingelt. »Wer den Mund aufmacht, ist des Todes«, sagte Freeman. Irgendeiner fing dennoch zu reden an, brach in wortreiche Proteste aus. Da landete der Pistolenknauf eines Matrosen auf seinem Schädel und schnitt dem Aufgeregten das Wort vom Munde ab, er brach bewußtlos zusammen. Die anderen wurden eilig durch die Großluke unter Deck befördert. Sie brachten vor Schreck und Bestürzung keinen Laut hervor. »Sehr gut, Mr. Freeman«, sagte Hornblower in jener beiläufigen Redeweise, die den Eindruck erwecken sollte, als fühlte er sich hier, mitten in einem feindlichen Hafen, durchaus wohl und zu Hause. »Bitte setzen Sie jetzt die Boote aus. Großmarssegel back!«
    Die »zuständigen Stellen« an Land gaben sich jetzt sicher alle Mühe, die Bewegungen der Brigg trotz der einbrechenden Dunkelheit zu verfolgen. Machte die Porta Coeli ein nicht vorgesehenes Manöver, dann zerbrachen sie sich wohl zunächst nur den Kopf darüber, welche Umstände und Erwägungen den an Bord befindlichen Vertretern des Hafenmeisters - der in Wirklichkeit gebunden und geknebelt unter Deck lag - veranlaßt haben mochte, seine ursprüngliche Absicht zu ändern. Die Porta Coeli verlor allmählich die Fahrt, die Blöcke der Läufer quietschten, als die Boote zu Wasser rauschten, die eingeteilten Leute sprangen hinein. Hornblower lehnte sich über die Reling:
    »Denkt daran, keinen Schuß!«
    Die Riemen griffen klatschend ins Wasser, die Boote näherten sich dem Indienfahrer. Inzwischen war es richtig Nacht geworden, Hornblower konnte die Boote kaum die fünfzig Meter Wegs zu dem anderen Schiff mit den Augen verfolgen und erkannte noch weniger, wie die Leute drüben an der Bordwand hochenterten. Man hörte nur ein paar überraschte Ausrufe, die schwach herüberdrangen, und dann einen einzigen, lauten Schrei, der den Leuten an Land wahrscheinlich ein Rätsel aufgab, aber deshalb noch lange keinen Anlaß zu mißtrauischen Vermutungen bot. Da kamen die Boote auch schon wieder zurück, jedes gepullt von den zwei Mann, die eigens dazu bestimmt worden waren. Die Bootstaljen wurden eingehakt, die Boote vorgeheißt. Während noch die Scheiben in den Blöcken quietschten und pfiffen, hörte Hornblower vom Indienfahrer her ein knirschendes Geräusch und dann ein- oder zweimal einen dumpfen Schlag. Der Mann, der zum Kappen der Ankertrosse eingeteilt war, führte offenbar seinen Auftrag aus und hatte auch seine Axt nicht mitzunehmen vergessen, als er an Bord ging.
    Hornblower hatte das befriedigende Gefühl, seine Sache gut gemacht zu haben, er hatte die Prisenmannschaft heute Nachmittag selbst mit größter Sorgfalt unterwiesen, hatte jedem einzelnen Mann genau erklärt, was er zu tun hatte, und seine Befehle so lange durchgegangen und

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