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Hornblower 11 - Zapfenstreich

Hornblower 11 - Zapfenstreich

Titel: Hornblower 11 - Zapfenstreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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durch die Luft.
    »Ich wollte, wir hätten -«, begann Baddlestone und hielt dann plötzlich inne. Genau das gleiche war Hornblower in diesem Augenblick eingefallen.
    Als es dunkel wurde, hatte die Brigg die Princess durch einen Schuß vor den Bug angehalten und die Princess war daraufhin beigedreht, um damit ihre Bereitschaft zur Übergabe kundzugeben. Das Geschütz, mit dem jener Schuß gefeuert worden war, mußte aller Wahrscheinlichkeit nach auch jetzt noch feuerbereit sein. Baddlestone rannte zu der einen Batterie, Hornblower zu der anderen.
    »Hier ist noch eine Kartusche!« schrie Baddlestone. »Los, Jenkins, Sansome greift mit zu!«
    Hornblower suchte unter den Geschossen an der Reling und fand schließlich, was er wollte.
    »Mit einer Kartätsche schaffen wir's am besten«, sagte er, als er sie der hart arbeitenden Gruppe hinüberbrachte.
    Baddlestone und seine Männer arbeiteten wie die Wilden mit Handspaten, um die Kanone herumzuschwenken, so daß sie auf den Niedergang zeigte.
    Das war alles andere als einfach. Die Rollen der Lafette knirschten und quietschten, als sie quer über Deck geschoben wurden. Baddlestone nahm die Pulverladung in ihrem Sergebeutel aus dem Transportbehälter, der neben dem Geschütz bereitstand. Sie setzten die Ladung an, dann schoben sie von der Mündung her die Kartätsche ins Rohr, einen runden Blechzylinder, der hundertfünfzig Kugeln enthielt. Gurney, der Stückmeister, durchbohrte die Serge des Kartuschbeutels durch das Zündloch mit dem Pricker und streute feinstes Zündpulver aus dem Pulverhorn hinein. Dann begann er, einen Keil unter das Bodenstück zu treiben, so daß es sich hob und die Mündung mit tödlicher Drohung in den Niedergang hinunterzeigte.
    Baddlestone sah sich mit seinem kohlschwarzen Gesicht nach allen Seiten um.
    »Alle Mann in die Boote!« befahl er.
    »Ich bleibe wohl am besten noch bei Ihnen«, sagte Hornblower. »Nein, gehen Sie mit Ihrer Besatzung ins Boot!« antwortete Baddlestone. Das war natürlich richtig, denn ihr Unternehmen war ja ein Rückzugsgefecht und dabei sollte die deckende Mannschaft immer so schwach an der Zahl sein, wie es sich ermöglichen ließ. Also brachte Hornblower seine Besatzung wieder zum Boot der Princess , die Mehrzahl der Männer Baddlestones ging in das Boot der Brigg. Einen Augenblick blieb Hornblower noch auf Zehenspitzen stehen und hielt sich trotz des Seegangs mit einer Hand an den Fockrüsten fest, während sich die andere um das kostbare Bündel mit den Papieren krampfte. Er stand gerade hoch genug, daß er alles übersehen konnte: das schwankende Deck mit den überall verstreuten Leichen und dem unglaublichen Wirrwarr, der durch die Zerstörung der Takelage entstanden war. Aber in den Wanten brannten immer noch die beiden Laternen, und das Licht aus der Kajüte kam und ging nach wie vor mit dem Schwingen der offenen Tür. Gurney hatte offenbar einen zweiten Keil unter das Bodenstück der Kanone getrieben, so daß sie nun steil in den Niedergang hinunterzeigte. Er und Baddlestone standen klar, dann riß er die Abzugsleine. Ein ohrenbetäubender Knall, ein blendender Blitz und eine dicke Qualmwolke waren die Folgen. Von da wo er stand, hörte Hornblower deutlich das entsetzte Geschrei der Männer unter Deck. Dann kamen die Engländer über Deck an die Reling gerannt, Baddlestone und Gurney, die Wächter am Luk und am Niedergang, die Wachen bei den Gefangenen. Hornblower sah, wie sie alle über die Reling ins Boot stiegen. Baddlestone konnte sich nicht enthalten, sich umzudrehen und die Franzosen zu verwünschen, ehe er in seinem Boot verschwand.
    Hornblower ließ endlich die Rüsten los und nahm in der Achterplicht seines Bootes Platz. »Absetzen!« befahl er.
    Das winzige tanzende Pünktchen da drüben zeigte ihm, wo die Princess beigedreht lag. Noch fünf Minuten, dann waren sie wieder unterwegs, niemand stellte ihnen mehr nach, und auch der Wind erlaubte jetzt, Plymouth anzuliegen.
7. Kapitel
    Hornblower schrieb die letzten Zeilen seines Briefes, las ihn dann, angefangen von der Anrede: ›Meine liebe Frau‹ bis zum Ende: ›Dein Dich liebender Horatio Hornblower‹ rasch noch einmal durch und steckte ihn zusammengefaltet in die Tasche.
    Dann ging er an Deck. Dort wurde eben der letzte Festmacher um den letzten Poller gelegt, dann lag die Princess sicher am Kai des Nachschubhafens von Plymouth.
    Wie immer, so hatte auch diesmal das Wiedersehen mit England etwas seltsam Unwirkliches an sich, es war fast, als

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