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Hornblower 11 - Zapfenstreich

Hornblower 11 - Zapfenstreich

Titel: Hornblower 11 - Zapfenstreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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wiedersehen, und jetzt gebe ich dieser Hoffnung nochmals Ausdruck. Und heute wie damals sage ich Ihnen wieder von Herzen Dank. Sie wissen ja alle, daß ich es sowohl mit der Hoffnung wie mit meinem Dank ehrlich meine.«
    »So wie die Dinge liegen«, sagte Bush, »haben wir von Rechts wegen Ihnen zu danken.« Mit diesen Worten übertönte er das unverständliche Gemurmel der anderen.
    »Lebt wohl, ihr Männer«, sagte Hornblower dann zu der anderen Gruppe, »lebt wohl, und viel Glück für die Zukunft.«
    »Leben Sie wohl und viel Glück, Sir.«
    Damit wandte er sich zum Gehen. Alsbald gelang es ihm, einen Werftarbeiter zu finden, der ihm seine Sachen mit einem Karren befördern wollte. Auf diesem Karren hatte auch das zum Bündel zusammengedrehte Leintuch Platz, das er bis dahin in der Hand getragen hatte. Sein Inhalt war vielleicht unendlich wichtig und wertvoll, aber als Kapitän war er dennoch seinem Auftreten einiges schuldig. Dieses Auftreten war seiner Meinung nach schon dadurch genug gefährdet, daß er es außerordentlich schwierig fand, zu gehen, wie es sich für einen Landbewohner gehörte. Es wollte ihm nämlich scheinen, als schwankten die Kopfsteine, über die er gehen mußte, auf und nieder. Darum schien es ihm, daß er einher schwankte wie eine gewöhnliche Teerjacke. Wenn er auch dagegen anging, so gut er konnte so war er doch nicht imstande, ganz davon loszukommen, da sich ja die feste Erde ständig unter seinen Füßen zu bewegen schien. Wie zu erwarten war, hatte der Werftarbeiter keine Ahnung, wo der Admiral zu finden war, der das Amt des Hafenkommandanten innehatte. Er wußte nicht einmal, wie er hieß, darum mußte Hornblower unterwegs einen Beamten anhalten, um ihn um Auskunft zu bitten. »Zum Hafenkommandanten wollen Sie?« Der fette Bursche wiederholte Hornblowers Frage von oben herab. Der Fragesteller machte in der Tat einen heruntergekommenen und wenig standesgemäßen Eindruck. Seine Haare waren lang und zerzaust, seine Uniform war voller Falten, kurz, er sah eben aus, wie es nach vierzehn Tagen drangvoller Enge auf einem Wasserleichter zu erwarten war. Nur die eine, wenn auch schäbige Epaulette auf seiner linken Schulter gab Auskunft über seinen Rang, und als der Beamte sie endlich bemerkte, ergänzte er seine Worte durch ein geflüstertes ›Sir‹ .
    »Ja, ich will zum Hafenkommandanten.«
    »Er hat sein Büro in dem Steingebäude dort drüben.«
    »Besten Dank. Wissen Sie auch wie er heißt?«
    »Ja, sein Name ist Foster. Konteradmiral Harry Foster.«
    »Danke.«
    Das war bestimmt der ›Dreadnought-Foster‹ . Er war einer der Kapitäne gewesen, die Hornblower vor Jahren in Gibraltar im Leutnantsexamen geprüft hatten. An jenem Abend hatten die Spanier ihre Brander in den Hafen geschickt.
    Der Seesoldat am äußeren Tor präsentierte vor der Epaulette, aber er war nicht so stur, daß er das seltsame Bündel unbeachtet gelassen hätte, das Hornblower dem Werftarbeiter abnahm.
    Seine Augen drehten sich danach, obwohl der Hals in unbeweglich starrer Haltung verblieb. Hornblower nahm seinen schäbigen Hut ab, um den Gruß zu erwidern, und durchschritt den Eingang. Auch der Flaggleutnant, der ihn als erster empfing, nahm von dem Bündel Notiz, aber seine Spannung wich, als ihm Hornblower erklärte, daß er die Schiffspapiere einer Prise überbringe. »Stammen sie etwa von der Guèpe , Sir?« fragte der Leutnant. »Ja«, antwortete Hornblower überrascht. »Der Admiral wird Sie sofort empfangen, Sir.«
    Erst gestern hatte Hornblower das Logbuch der Brigg auf dem Leichter nachgelesen und dabei den Namen der Prise entdeckt.
    Obwohl die Princess erst vor einer Stunde mit Land in Berührung gekommen war, hatte ihr Erlebnis offenbar schon seinen Weg bis zu den Amtsräumen des Admirals gefunden.
    Zum mindesten ersparte ihm das etwas Zeit - Maria wartete bestimmt schon am Werfttor auf ihn.
    Dreadnought-Foster sah noch genauso aus, wie ihn Hornblower in Erinnerung hatte. Er war ein dunkelhaariger Mann mit einem hämischen Zug um den Mund.
    Glücklicherweise schien er sich nicht an den aufgeregten Fähnrich zu erinnern, dessen Prüfung an jenem Abend in Gibraltar so plötzlich unterbrochen worden war. Wie sein Flaggleutnant hatte auch er schon von der Kaperung der Brigg gehört - ein neues Beispiel für das Tempo, in dem aller Klatsch um sich zu greifen pflegt - und begriff als Seemann und Offizier sofort, was ihm Hornblower noch an Einzelheiten zu berichten hatte.
    »Und das hier sind also die

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