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Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Titel: Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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um nach dem bereitstehenden Teller zu greifen. Mit einem Aufschrei ließ sie die Pfanne samt Omelett fallen. Ihr harmloser Patient stand in all seiner nackten Pracht auf der Küchentürschwelle.
    „Hornblower", brachte er noch heraus, ehe er langsam am Türrahmen hinabglitt. „Caleb Hornblower."
    Verschwommen bekam er mit, dass sie auf ihn schimpfte. Er versuchte seine Ohnmacht abzuschütteln, kam wieder zu sich und stellte fest, dass das Gesicht seiner Retterin seinem ganz nahe war, dass sie die Arme um ihn geschlungen hatte und sich nun abmühte, ihn wieder auf die Beine zu stellen. Um ihr dabei zu helfen, griff er nach ihr, und erreichte damit nur, dass sie beide zu Boden gingen.
    Außer Atem geraten, lag Libby flach auf dem Rücken und war unter dem nackten männlichen Körper gefangen. „Ich will hoffen, das ist nur ein weiteres Zeichen Ihrer Benommenheit", bemerkte sie ein wenig gereizt.
    „Entschuldigung." Er hatte Gelegenheit festzustellen, dass sie groß und mit sehr festen Körperformen ausgestattet war. „Habe ich Sie umgerissen?"
    „Ja." Ihre Arme waren noch immer um ihn geschlungen, ihre Hände lagen auf einem kräftigen Muskelstrang an seinem Rücken. Sie zog sie fort und befand, dass die Atemnot von dem Sturz herrühren musste. „Entschuldigen Sie, aber Sie sind ein wenig schwer."
    Cal stützte eine Hand auf dem Boden ab und schaffte es, sich eine Handbreit hochzustemmen. Benommen war er zugegebenermaßen, aber keineswegs tot. Und die Frau unter ihm fühlte sich himmlisch an. „Möglicherweise bin ich ja zu schwach, um mich fortzubewegen."
    Amüsierte sich der Kerl etwa? Jawohl, was da in seinen Augen funkelte, war zweifellos Belustigung, diese zeitlose und ganz besonders aufreizende männliche Belustigung.
    „Hornblower, wenn Sie sich nicht fortbewegen, werden Sie gleich noch viel, viel schwächer sein." Bevor sie sich unter ihm hervorwand, sah sie noch sein kurzes, aber höchst erheitertes Grinsen.
    Mit dem festen Vorsatz, ihm ausschließlich ins Gesicht - und nur ins Gesicht! - zu schauen, half sie ihm beim Aufstehen. „Wenn Sie herumlaufen wollen, dann sollten Sie damit warten, bis Sie es ohne fremde Hilfe schaffen." Sie schlang ihm zwecks Stützung den Arm um die Taille und fühlte sofort eine starke und höchst unbehagliche Reaktion. „Und bis ich ein paar Kleidungsstücke von meinem Vater herausgesucht habe", fügte sie hinzu.
    „Jawohl." Dankbar sank er auf die Couch zurück.
    „Bleiben Sie diesmal liegen, bis ich zurückkomme."
    Er protestierte nicht. Das konnte er auch gar nicht, denn der Gang zur Küchentür hatte ihm geraubt, was er noch an Kräften besessen hatte. Die Schwäche war ein seltsames und unangenehmes Gefühl. Cal konnte sich nicht erinnern, jemals krank gewesen zu sein, seit er erwachsen war. Na schön, bei diesem Flugradunfall hatte er sich ziemlich demoliert, aber damals war er - wie alt? - achtzehn gewesen.
    Verdammt noch mal, wenn er sich daran erinnern konnte, weshalb wusste er dann nicht mehr, wie er hierher gekommen war? Er schloss die Augen, lehnte sich zurück und versuchte gegen das Hämmern in seinem Kopf anzudenken.
    Er war mit seinem Flugzeug abgestürzt. Das jedenfalls hatte sie ... hatte Libby gesagt. Ziemlich abgestürzt fühlte er sich auch. Die Erinnerung würde schon zurückkehren. Schließlich war ihm ja nach der ersten erschreckenden Leere auch sein Name wieder eingefallen.
    Libby kehrte mit einem Teller zurück. „Sie haben Glück, dass ich gerade meine Vorräte aufgefüllt hatte." Als ihr Patient die Augen aufschlug, stockte sie und hätte das neue Omelett beinahe auch wieder fallen lassen. Kein Wunder - so wie der Mann aussah, halb nackt, nur mit der Decke über dem Schoß und mit dem warmen Feuerschein auf seiner Haut, musste er ja jede Frau aus dem Gleichgewicht bringen.
    Er lächelte. „Das duftet gut."
    „Meine Spezialität." Sie merkte erst jetzt, dass sie die Luft angehalten hatte, und atmete endlich aus. „Können Sie allein essen?"
    „Ja. Mir wird nur schwindlig, wenn ich aufstehe." Er nahm den Teller entgegen und machte sich hungrig über das Omelett her. Schon nach dem ersten Bissen blickte er Libby erstaunt an. „Sind die echt?"
    „Die Eier? Natürlich sind die echt."
    Er lachte leise und nahm noch eine Gabel voll. „Echte Eier habe ich nicht mehr gegessen, seit ... ich erinnere mich nicht daran."
    Libby meinte einmal irgendwo gelesen zu haben, dass beim Militär irgendein synthetisches Eipulver als Ersatz verwendet wurde.

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