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Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Titel: Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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er aufstehen konnte. „Mir wäre es lieber, wenn Sie die Decke umbehielten."
    „Es ist doch nicht kalt", stellte er fest, steckte den Stoff dann aber doch um seine Hüften fest.
    „Und nun stützen Sie sich auf mich." Sie hängte sich seinen Arm um die Schultern und schlang ihren um seine Taille. „Geht es so?"
    „Einigermaßen." Cal stellte fest, dass ihm tatsächlich nur ein klein wenig schwindlig war. Wahrscheinlich hätte er sogar allein laufen können, aber mit Libby umschlungen die Treppe hinaufzusteigen fand er wesentlich schöner. „In einem solchen Haus bin ich noch nie gewesen", bemerkte er.
    Libbys Herz schlug ein wenig zu schnell. An Überanstrengung konnte es nicht liegen, denn ihr Patient stützte sich so gut wie überhaupt nicht auf sie. Allerdings war er ihr entschieden zu nahe.
    „Ich nehme an, nach den gängigen Maßstäben ist es reichlich rustikal, aber ich habe dieses Haus schon immer geliebt."
    Die Bezeichnung „rustikal" war Cals Meinung nach recht untertrieben, aber er wollte seine Gastgeberin nicht kränken. „Schon immer?" fragte er.
    „Ja. Ich bin hier geboren."
    Darauf wollte er etwas erwidern, aber als er den Kopf zu ihr wandte, nahm er einen Hauch des Dufts ihres Haars wahr, und als sich daraufhin sein ganzer Körper anspannte, taten ihm die vielen Prellungen mit plötzlicher Heftigkeit weh.
    „Genau in diesem Raum", fuhr Libby fort. „Setzen Sie sich ans Fußende. Ich schlage inzwischen das Bett auf."
    Cal gehorchte. Erstaunt strich er mit der Hand über einen der Bettpfosten. Dieser war zweifellos aus echtem Holz und trotzdem allem Anschein nach nicht älter als zwanzig oder dreißig Jahre. Das war ja widersinnig!
    „Dieses Bett..."
    „Es ist ganz bequem, wirklich. Dad hat es gebaut. Deshalb ist es ein bisschen wackelig, aber die Matratze ist gut."
    Cal musste sich am Pfosten festhalten. „Ihr Vater hat dieses Bett gebaut? Und es ist aus Holz?"
    „Solides Eichenholz und tonnenschwer. Ich bin darin zur Welt gekommen, ob Sie es glauben oder nicht. Damals hielten meine Eltern nämlich nichts davon, einen Arzt für so etwas Natürliches und Privates wie eine Niederkunft einzuspannen. Mir fällt es allerdings auch schwer, mir meinen Vater mit Pferdeschwanz und Perlenketten um den Hals vorzustellen." Sie richtete sich auf und sah, dass Caleb Hornblower sie entgeistert anstarrte. „Stimmt irgendetwas nicht?"
    Er schüttelte nur den Kopf. Wahrscheinlich brauchte er tatsächlich Schlaf, viel Schlaf. „War das alles ..." Er machte eine Handbewegung, die sich auf das ganze Haus bezog. „War das eine Art Experiment?"
    Libbys Blick wurde sanfter und spiegelte eine Mischung aus Erheiterung und Zuneigung wider. „So könnte man es auch nennen."
    Sie ging zu der windschiefen Kommode, die ihr Vater ebenfalls gebaut hatte. Nachdem sie eine Weile in den Fächern herumgesucht hatte, zog sie eine Jogging- hose heraus. „Die können Sie anziehen. Dad bewahrt hier immer ein paar Kleidungsstücke auf, und er hat ungefähr die gleiche Größe wie Sie."
    „Gut." Er fasste Libby bei der Hand, als sie das Zimmer verlassen wollte. „Wo, sagten Sie, befinden wir uns hier?"
    Er sah so beunruhigt aus, dass sie unwillkürlich seine Hand streichelte. „In Oregon. Genauer gesagt, im Südwesten des Staates, dicht bei der kalifornischen Grenze, und zwar im Klamath-Gebirge."
    „Oregon ..." Sein Griff lockerte sich ein wenig. „USA?"
    „Falls es sich inzwischen nicht geändert hat-ja." Besorgt berührte sie seine Stirn, um festzustellen, ob er vielleicht Fieber hätte.
    Cal hielt auch dieses Handgelenk fest, bemühte sich aber darum, nicht zu hart zuzufassen. „Welcher Planet?"
    Erschrocken blickte sie ihn an. Der Mann konnte diese Frage doch nicht ernst meinen! Es sah aber ganz so aus. „Erde. Der der Sonne drittnächste Planet, Sie wissen schon", antwortete sie, um ihn nicht zu verärgern. „So, und nun legen Sie sich schlafen, Hornblower. Sie sind noch völlig durcheinander, glaube ich."
    Er atmete einmal tief ein und aus. „Ja, ich denke, Sie haben Recht."
    „Rufen Sie, wenn Sie etwas benötigen."
    Nachdem Libby hinausgegangen war, beschlich ihn ein sehr ungutes Gefühl. Aber vielleicht war er wirklich nur „völlig durcheinander". Wenn er sich tatsächlich in Oregon befand, also in der nördlichen Hemisphäre seines eigenen Planeten, dann konnte er nicht sehr weit vom Kurs abgekommen sein. Vom Kurs ... Auf welchem Kurs hatte er sich befunden?
    Er schaute auf seine Armbanduhr und

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