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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Sapling war die frühere Version von ihm selbst, denn wie er inzwischen wusste, hatte er zwei Mal gelebt – das erste Mal vor zehntausend Jahren. Und jetzt erkannte er, dass Flint im Augenblick von Scotts Tod ebenfalls durch die Zeit gereist war, um diese Schuld zu bezahlen. Und Matt – der alte Matt – war bei ihm.
    Also war der Matt, den er in der modernen Welt kannte, tot. Das war Jamie jetzt klar, aber es machte ihn nicht traurig. Vielleicht lag es daran, dass er schon jenseits aller Trauer war, dass er gar nichts mehr fühlte. Außerdem war er davon überzeugt, dass alles so vorherbestimmt gewesen war. Auch wenn es kaum zu glauben war, nachdem die Fünf getrennt und über die ganze Welt verstreut worden waren und so viel ertragen hatten, waren sie jetzt wieder vereint, hier in Oblivion. Und es spielte keine Rolle, dass sie tausend zu eins in der Unterzahl waren. Die Armee der Alten konnte ihnen nichts anhaben.
    Matt fuhr den Jeep. Beide Jungen trugen die graue Tunika mit dem blauen Stern, dem Symbol der ersten Rebellenarmee, die die Alten besiegt hatte. Als Flint absprang, sah Jamie, dass er zwei Schwerter dabeihatte -eins steckte im Gürtel, das andere hielt er in der Hand.
    Flint entdeckte Jamie und rief ihm zu: „Jamie … das ist deins!“ Dann drehte er das Schwert in seiner Hand um und warf es ihm zu. Die dünne Klinge funkelte auf ihrer kurzen Reise durch die Luft. Jamie fing es am Griff auf und erkannte den fünfzackigen Stern aus Edelsteinen am Kreuz des Griffs. Wieder stellte er fest, wie perfekt ausbalanciert die Klinge war.
    Es war Frost, das Schwert, mit dem er in jener ersten Schlacht gekämpft hatte.
    Schüsse fielen.
    Keiner hatte auf Holly geachtet. Sie stand am Höhleneingang und versuchte, den Wahnsinn um sich herum zu begreifen. Sie hatte zugesehen, wie Chaos den Fuß des Berges erreichte und auf sie zukam, und ohne zu wissen, wer er war, ohne wirklich zu verstehen, was los war, hatte sie endlich den Mut gefunden, ihre Waffe abzufeuern. Sie verschoss das ganze Magazin auf ihn.
    Die Kugeln gingen glatt durch ihn hindurch. Er ignorierte sie. Aber es schien, als wären diese Schüsse so etwas wie ein Startsignal.
    Matt und Flint rannten los. Ein Feuerreiter kam herbeigesprengt und wollte ihnen den Weg abschneiden. Matt schwang sein Schwert, die Klinge fuhr durch das flatternde schwarze Gewand und teilte die Kreatur in zwei Hälften. Von der Festungsmauer ertönte wildes Kampfgeschrei und Horden von Gestaltwechslern, Fliegensoldaten und deformierten Monstern, die einmal Menschen gewesen waren, stürmten auf sie zu. Scarlett stellte sich ihnen entgegen und sofort traf sie ein so starker Windstoß, dass sie von den Füßen gerissen wurden und hilflos davontrudelten. So hatte sich Scarlett noch nie gefühlt und sie wusste, dass es daran lag, dass sie vereint waren. Ihre Kraft hatte sich verfünffacht.
    Jamie empfand dasselbe. Es war großartig, Frost wieder in der Hand zu haben, und es fühlte sich an, als wäre ein alter Freund zu ihm zurückgekehrt – auch wenn er sein Schwert kaum brauchte. Niemand konnte an ihn herankommen. Er brauchte die Befehle nur zu denken und sie wurden ausgeführt. Zwei der Ritter, die komplett mit schwarzen Stacheln bedeckt waren, wichen zurück, ihre Pferde gerieten in Panik und stießen mit einem Feuerreiter zusammen. Alle drei gingen in Flammen auf. Ein Gestaltwechsler mit zwei Echsenköpfen richtete sein Schwert auf sich selbst. Jamie konnte die Leiche seines Bruders nicht ansehen. Solange Flint in seiner Nähe war, hatte er das Gefühl, als wäre Scott zu ihm zurückgekommen.
    Pedro schnappte sich die Schwerter der beiden Ritter, die Jamie gerade getötet hatte. Er gab eines davon an Scarlett weiter und behielt das andere. Jetzt spürte er die Kälte nicht mehr. Er hatte keine Angst mehr. Dieser Augenblick war alles wert, was er durchgemacht hatte, das Leiden seines ganzen Lebens.
    „Es ist vorbei!“, brüllte Matt. „Machen wir ihm ein Ende.“
    Sie wussten alle, was zu tun war. Chaos war zwischen ihnen – allmächtig und machtlos zugleich. Noch wenige Augenblicke zuvor war er Herr der Lage gewesen. Scott war sein Eigentum und Matt sein Gefangener. Jamie und Pedro waren viele Tausend Kilometer weit weg. Aber irgendwie, im Laufe von nur ein paar Minuten, hatte sich alles geändert. Noch während er von seinem Berg heruntergestiegen war, hatten die Fünf zusammengefunden. Das Feuer am Himmel erlosch. Das Licht kehrte zurück.
    Matt war der Erste, der sein

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