Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
Vom Netzwerk:
Wunderwerke der Technik umgaben sie, an die ich mich aus meiner Kindheit undeutlich erinnerte, die ich seitdem aber nie wieder in Funktion gesehen hatte: elektrisches Licht zum Beispiel, aber auch Fernseher, Computer und Telefone. Sie hatten auch andere Geräte, die an den Wänden standen und deren Kabel sich durch den Raum schlängelten. Auch die Luft im Raum kam durch irgendein Ventilationssystem, denn es gab keine Fenster.
    Der Raum war rund und hatte eine kuppelförmige Decke. In der Mitte waren Arbeitsplätze in Hufeisenform angeordnet und an einer Seite gab es eine richtige Küche mit Schränken, Kühlschränken, Herden und einer Spüle (hatten sie wirklich fließendes Wasser?). Die Mahlzeiten wurden offenbar an zwei langen Holztischen eingenommen, an denen verschiedenenfarbige Plastikstühle standen. Ein Stück davon entfernt waren Sofas um einen Großbildfernseher angeordnet. Überall standen Pflanzen und Blumen … in Töpfen, Vasen und Terrakottakübeln. Vielleicht fühlten sich die Leute damit mehr wie zu Hause, denn diese Anlage war eindeutig der Ort, an dem sie arbeiteten, aßen und schliefen. Ich bemerkte weitere Türen, die vermutlich zu den Schlafzimmern führten.
    Sie klatschten immer noch – aber der Applaus galt natürlich nicht mir. Jamie war der, auf den sie alle gewartet hatten, und der Reisende hatte ihn hergebracht. Die beiden waren die Helden. Ich war nur das lästige Anhängsel. Trotzdem konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. Diese Leute freuten sich so sehr, uns zu sehen, und wenn ich mich im Dorf nicht für Jamie eingesetzt hätte, wäre es vielleicht nie dazu gekommen. Und auch wenn der Reisende mich eigentlich zurücklassen wollte, war ich jetzt doch ein Teil dieses Abenteuers.
    Der Reisende hob eine Hand. Der Applaus verstummte.
    „Meine Freunde!“, rief er. „Es ist so lange her, seit ich euch gesehen habe. Ich kann noch gar nicht glauben, dass ich wieder hier bin. Ich bin so froh, euch zu sehen, vor allem Sophie und Will.“ Er deutete mit einer Kopfbewegung auf den Mann, der bestimmt sein Bruder war – dessen war ich mir mittlerweile sicher. „Aber die Hauptsache ist doch, dass all unsere Arbeit, alles, was wir ertragen haben, nicht umsonst gewesen ist. Ich habe das Dorf gefunden und auch die Tür, aus der schließlich einer der Fünf gekommen ist. Das ist Jamie Tyler. Wenn es noch irgendeine Hoffnung auf der Welt gibt, dann ruht sie auf ihm. Er ist hier und wir können ihm helfen, sich den Alten entgegenzustellen und der Menschheit eine zweite Chance zu geben.“
    Bei diesen Worten fingen wieder alle an zu applaudieren. Wenn ich an Jamies Stelle gewesen wäre, hätte ich nicht gewusst, ob ich mich verbeugen, eine Rede halten, winken oder sonst irgendwas tun sollte. Aber er stand nur da, als hätte er einen solchen Empfang erwartet, und ich hatte in gewisser Weise das Gefühl, als sähe ich ihn zum ersten Mal. Er war nicht nur ein fünfzehnjähriger Teenager wie ich. Er war einer der Torhüter. Er war hier, um die Welt zu retten.
    Anscheinend fand der Reisende, dass die Leute nun lange genug geklatscht hatten, denn er lief plötzlich die Stufen hinunter und steuerte den nächstbesten Arbeitsplatz an, auf dessen Monitor ein schwarz-weißes Bild flackerte. Jamie und ich folgten ihm. An diesem Platz saß eine junge Frau, die nur ein paar Jahre älter sein konnte als ich. Sie war ziemlich klein und hatte sich den Kopf rasiert.
    „Wie geht’s dir, Linda?“, fragte der Reisende. „Ich erkenne dich kaum wieder. Du warst erst zwölf, als ich fortging.“ Sein Blick huschte auf den Bildschirm. „Hat es funktioniert?“
    Sie nickte. „Es sieht so aus. Sie sind im Wasser, aber sie suchen am falschen Ort.“
    Ich starrte auf den Monitor und betrachtete fasziniert den Kanal und die Figuren, die sich darin bewegten. Als ich das letzte Mal ferngesehen hatte, war ich ungefähr sechs und das war lange her. Rund um den Kanal mussten versteckte Kameras sein, denn wir konnten alles sehen. Die Fliegensoldaten schienen verschwunden zu sein, aber die Polizisten waren noch da. Sie standen auf der anderen Tunnelseite am Ufer oder wateten durchs Wasser. Dann wechselte das Bild und ich konnte mir ansehen, was von der Lady Jane übrig geblieben war. Nur der Bug war noch in einem Stück, doch aus ihm stieg dicker Qualm auf. Der Rest trieb entweder auf dem Wasser oder hatte sich über die Umgebung verteilt. Wieder wechselte das Bild und ich sah die Anführerin der Polizisten in ihrem langen

Weitere Kostenlose Bücher