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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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und plauderten und einen nicht anglotzten wie den nächsten Sonntagsbraten.
    Dann tauchte auch der Reisende auf, nicht nur frisch geduscht, sondern zum ersten Mal auch rasiert, was ihn gleich zehn Jahre jünger aussehen ließ. Wie wir alle trug auch er jetzt einen grauen Overall und sein Arm steckte in einer Schlinge. Ich konnte den Rand einer frischen Bandage an seiner Schulter sehen und vermutete, dass jemand die Kugel entfernt und ihm Schmerzmittel oder so was gegeben hatte, denn er sah richtig erholt aus.
    Ich wusste immer noch nicht viel über die anderen Mitglieder des Nexus. Wir hatten mit Will und Sophie gegessen, die alles über die Auslöschung unseres Dorfs und unsere Flucht auf dem Kanal wissen wollten, uns aber nervigerweise fast nichts über sich selbst erzählten. Vielleicht hatte man ihnen gesagt, dass sie es nicht durften. Zumindest bestätigte Will, dass er der zwei Jahre ältere Bruder des Reisenden war – damit hatte ich also richtiggelegen. Sophie war nur eine Freundin, allerdings eine sehr enge. Für sie war es sicher auch nicht leicht gewesen, so lange vom Reisenden getrennt zu sein.
    Nach dem Essen brachte uns der Reisende durch eine Tür hinter der Küche in einen Konferenzraum mit einem Glastisch, bequemen Ledersesseln und Karten von Großbritannien an den Wänden. Susan Ashwood erwartete uns bereits. Auch Sophie und Will waren gekommen, sodass wir schließlich zu sechst in diesem separaten Bereich saßen.
    „Ich bin sicher, dass ihr viele Fragen habt“, sagte der Reisende. „Ich werde also damit anfangen, dass ich einige davon beantworte. Jamie … du bist Susan Ashwood kurz vor deiner Abreise nach Hongkong begegnet. Sie leitet hier alles. Man könnte sagen, dass sie unser Boss ist. Sie war es, die mich ins Dorf geschickt hat, um dich zu finden, wenn ich auch keine Ahnung habe, woher sie gewusst hat, dass du dort auftauchen würdest. Aber das ist auch egal. Wichtig ist nur, dass du in Sicherheit bist. Und falls du dich das bereits gefragt hast – wir sind hier etwa zehn Meilen von St. Meredith’s entfernt, der Kirche im Norden von London. Alles andere wird dir Miss Ashwood erklären. Und dann müssen wir entscheiden, wie es weitergehen soll.“
    Die blinde Frau hatte auf ihr Stichwort gewartet. Es war interessant, wie ehrfürchtig die drei Erwachsenen sie behandelten, obwohl sie sie doch schon so lange kannten. Trotzdem sagte niemand einfach nur „Susan“ zu ihr, sondern immer nur „Miss Ashwood“. Sie wandte den Kopf, um Jamie direkt ansprechen zu können.
    „Jamie, du weißt, dass der Nexus nur existiert, um dir und den anderen Torhütern zu helfen“, begann sie. „Wir wussten schon immer, dass die Welt diese schrecklichen Zeiten erleben würde – das hat ja bereits Joseph von Córdoba vorhergesagt. Deshalb hatten wir schon damals, als wir uns in Farringdon trafen, Vorkehrungen getroffen. Uns standen Millionen Pfund zur Verfügung. Unsere Mitglieder sind immens reich … Industrielle, Staatsmänner. Deswegen konnten wir uns effektiv auf das Ende der Welt vorbereiten.
    Wir haben Notfallbunker gebaut. In einem davon befindet ihr euch jetzt. Vielleicht findet ihr das ein bisschen extrem, aber ich kann euch versichern, dass es in den Sechzigerjahren – als ich noch ein junges Mädchen war – viele Anlagen wie diese gab. Damals hatten die Menschen Angst vor einem Atomkrieg und die britische Regierung hat viele unterirdische Bunker gebaut. Das hier war einer davon. Wir haben ihn gekauft und unseren Bedürfnissen entsprechend umgebaut. Wir hatten noch sechs andere. Der in Tokio wurde zerstört und den in Istanbul haben die Alten aufgespürt und gestürmt. Aber der Nexus hat immer noch Anhänger überall auf der Welt. Wir haben unsere Agenten nach Mekka, Buenos Aires, Kairo und Delhi geschickt. Es war unser Glück, dass Matt und Richard Cole uns eine Kopie vom Tagebuch des Mönchs verschaffen konnten. Damit wussten wir, wo sich viele der Türen befanden, und haben versucht, jemanden in der Nähe jeder einzelnen zu postieren. Außerdem haben wir Flugzeuge. Wir haben Nahrung und Waffen. Wir sind hier, um dir zu helfen.
    Ich habe dich zum letzten Mal getroffen, bevor du mit Matt Freeman nach Hongkong aufgebrochen bist. Kurz darauf wurde ein Großteil von Hongkong durch einen Taifun zerstört und viele von uns waren überzeugt, dass ihr fünf dabei getötet worden wart, vor allem, weil wir nichts mehr von euch gehört haben. Ich wusste es besser. Die Geister haben mich auf dem

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