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Horror Factory 05 - - Necroversum: Der Riss

Horror Factory 05 - - Necroversum: Der Riss

Titel: Horror Factory 05 - - Necroversum: Der Riss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Voehl
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sogar den Bereich unter der Theke auf Knien geschrubbt und die Leitungsschächte mit der Zahnbürste gereinigt.
    Und das alles nur, um nicht an den Teufel denken zu müssen.
    Denn der war natürlich nicht gegangen, nachdem Mehmet ihn aufgefordert hatte, sich zu »verpissen«. Er hatte ihm ins Gesicht gelacht und ihm noch einmal die Frage gestellt, wo Jim Daniels sei – diesmal auf eine Weise, dass Mehmet keinen Moment mehr gezögert hatte zu antworten.
    Der Teufel hatte sich bedankt und war in den Bereich hinter der Küche verschwunden.
    Kurz darauf hatte Mehmet Jims Stimme gehört, war aber wie erstarrt hinter der Theke stehen geblieben. Schließlich ging die Sache nur den Teufel und Jim etwas an. So schienen auch die zwei Pärchen zu denken, denn sie hatten sich schleunigst aus dem Staub gemacht. Und Fuzzy hatte schweigend in seiner Ecke gehockt und nicht gewagt, sich zu rühren, bis auch er schließlich verduftet war. Mehmet war allein zurückgeblieben.
    Nein, er hatte nicht wissen wollen, was der höllische Gast und Jim miteinander zu schaffen hatten. Er hatte weder lauschen noch spionieren wollen.
    Aber als er sehr viel später an Jims Zimmertür vorbei in sein eigenes Zimmer huschen wollte, hatte er seinen Partner weinen hören. So herzzerreißend, dass er am liebsten an die Tür geklopft und ihn getröstet hätte.
    Aber der Teufel war noch immer bei ihm gewesen. Mehmet hatte seine Stimme gehört.
    »Wie wär’s mit einem weiteren Ritt, Jimmiboy?«, hatte er gefragt.
    Mehmet war in sein Zimmer gestürmt, hatte die Tür hinter sich verriegelt, sich die Ohren zugehalten und zu schlafen versucht. Trotzdem waren die Stimmen aus dem anderen Zimmer bis zu ihm gedrungen.
    Schließlich war er aufgestanden und nach draußen gelaufen. Doch auch dort hatte er die Stimmen gehört – in seinem Kopf. Erst am späten Morgen war er zurückgekehrt.
    Und jetzt diese merkwürdige Dunkelheit. Seine Gedanken kehrten in die Gegenwart zurück. Sein Blick irrte erneut zum Bildschirm. In Köln war noch immer strahlendes Wetter.
    Wahrscheinlich war es eines dieser plötzlichen Unwetter mit Schneegestöber. Erst vor ein paar Tagen war Mehmet auf der Fahrt hierher in einen Sturm geraten. Während um ihn her ein Blitz nach dem anderen einschlug, hatte er Allah angefleht, ihn zu verschonen. Zum ersten Mal seit seiner Kindheit hatte er gebetet, und Allah hatte ihn erhört.
    Nur um ihn seit gestern Abend noch tiefer in die Scheiße zu reißen.
    »Was ’n da los?«, rief Fuzzy von seinem Fensterplatz. »Was meinste? Sieht aus, als hätte jemand ’nen Vorhang zugezogen.«
    »Geh doch raus und guck nach!«, knurrte Mehmet. Er hatte keine Ahnung, ob Fuzzy ihn hören konnte oder nicht. Es hatte ihn sowieso gewundert, dass der alte Schmarotzer gegen Mittag wieder aufgetaucht war. Mehmet war froh darüber, nicht alleine zu sein, aber manchmal, so wie heute, nervte der Alte ihn einfach.
    »Nee, ich geh nich’ gucken. Weißte, das is’ komisch heute. Kennste Pistors Ellie?«
    »Nein, kenne ich nicht.« Mehmet wünschte sich, der Alte würde das Maul halten. Pistors Ellie, wer immer das sein mochte, interessierte ihn nicht die Bohne. Er blickte durch die Tür nach draußen und versuchte, irgendetwas zu erkennen, doch das Licht – oder vielmehr die Dunkelheit, die hereindrang – warf nun tanzende Schatten an Decke und Wände.
    Mehmet erschrak. Was ballte sich da zusammen? Das sah nicht nach einem Unwetter, sondern nach einem Weltuntergang aus. Wie kündigten sich eigentlich Tornados an? Er griff nach der Fernbedienung und zappte.
    »Jedenfalls ist mir Pistors Ellie heute in Ülsscheid über den Weg gelaufen. In Ülsscheid! Zehn Kilometer von ihrem Hof entfernt! Und sie hatte sich geschminkt wie ’ne Nutte. Sie sagte mir, sie hätte gehört, der Teufel wär in der Nähe. Sie wollte ihn suchen gehen.«
    »Der Teufel?« Mehmet starrte den Alten ungläubig an. Woher konnte er vom Teufel wissen?
    »Ja. Ganz schön abgefahren, was? Sie is’ total ausgerastet, als ich sagte, sie müsse wieder nach Hause, sonst würde ihr Daddy sich Sorgen machen. Sie ist doch erst sieben! Da ist sie ausgeflippt. Sie hat mich so komisch angeguckt, dass ich’s mit der Angst gekriegt hab, so wie gestern Abend. Da bin ich gelaufen und auf dem schnellsten Weg hierher.« Er leerte sein Whiskyglas. »Vielleicht kannste ihren Vater ja anrufen. Oder die Polizei. Ist mir nicht geheuer, wenn da draußen so ’n kleines Mädchen rumläuft. Gibt genug Gesocks auf den Straßen

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