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Horror-Horoskop

Horror-Horoskop

Titel: Horror-Horoskop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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man sie auch als Hexenkräuter bezeichnete. Wenn das alles hinter ihm lag, sollte das Horoskop so versteckt werden, dass es keiner mehr fand. Und wenn es mal entdeckt wurde, musste es jemand sein, der ihn, Nostradamus verstand, der genau wusste, welche Wünsche und Sorgen ihn geplagt hatten, denn der Arzt und Magier setzte auf die Kräfte der Weißen Magie.
    »Zwölf Erzengel!« flüsterte er, »werden dir den Schutz geben. Jedes Tierkreiszeichen steht für einen Engel. So wollte ich es haben, und so kann niemand mein Horoskop verändern…«
    Nostradamus wusste genau, was er getan hatte. Er war ein Mensch, der Verantwortung tragen konnte, sich aber auch absichern wollte, da er ebenfalls wusste, wie nahe Gut und Böse doch beieinander lagen. So auch hier.
    Einmal umkreiste der Mann sein Werk. Er schaute jedes Zeichen genau an, blickte in die Tiefe des Kreises und glaubte, ein geheimnisvolles Leuchten zu erkennen.
    Das war das Zeichen! Dieses Horoskop lebte, es hatte ein Wissen gespeichert, vor dem sich ein Mensch fürchten konnte. Und durch die Verschiebung der Zeichen war es auch möglich, Vorgänge vorauszusehen, die in noch ferner Zukunft lagen. Er hatte es getan, er hatte Kriege gesehen, Untergänge, viel Blut, viel Tränen. Jahrhunderte weiter war die Welt fast zerstört worden. Da waren Vögel aus Metall durch die Lüfte geflogen und hatten Dinge abgeworfen, die Häuser und Städte zerstörten.
    Furchtbar…
    Aber die Menschheit war nicht untergegangen, obwohl in noch ferner Zukunft es gar nicht mal so gut aussah, denn die Menschen hatten noch schrecklichere Waffen erfunden, um sich gegenseitig zu vernichten. Bisher hatte sich Nostradamus nicht getraut, den Blick weiter zu werfen. Er hatte es zwar in seinem Buch beschrieben, aber seine Voraussicht im Traum war doch etwas undeutlich gewesen, und nun sollte ihm das Horoskop die ganze Wahrheit sagen, auch wenn es schlimm ausging. Nostradamus wollte seine im Buch aufgestellten Theorien endlich bestätigt bekommen.
    Oder das Gegenteil davon. Vielleicht war es gar nicht so schlimm. Möglicherweise raffte sich die Menschheit auf und führte ein besseres Leben. Das alles würde ihm das Horoskop sagen.
    Es fiel ihm schwer, sich von ihm zu lösen, und er ging mit schweren Schritten durch das Gewölbe zu einem Regal, das im Hintergrund an der rauhen Steinwand stand.
    Dort blieb er stehen und suchte nach einer bestimmten Flasche. Er fand sie, und sie passte sogar in seine Hand. Größer war sie nicht, aber ihr Inhalt konnte als gefährlich bezeichnet werden und durfte nicht in fremde Hände gelangen. Von diesem Pulver nahm er auch stets nur wenig, denn es sorgte dafür, dass eine gefährliche Zauberkraft frei wurde, wenn er es anzündete.
    Ein Magier hatte es ihm überlassen. Er war aus dem Orient gekommen und hatte Nostradamus als seinen Erben bestimmt. Der Magier hatte gewusst, was dieser Mann noch leisten würde und ihm das Pulver zu treuen Händen gegeben.
    Nostradamus öffnete die Flasche. Dazu brauchte er nur den kleinen Glasstöpsel hervorzuziehen. Er steckte ihn in die Tasche seines Gewandes, kippte die Flasche und verteilte zwölf kleine Pulverhäufchen. Jedes Tierkreiszeichen-Segment bekam ein Häufchen mit. Das Pulver nahm eine violette Farbe an. Manchmal leuchtete es auch rötlich, je nach dem, wie das Licht drauffiel. Nostradamus stöpselte die Flasche wieder zu und stellte sie weg. Er kam auch an sein Stehpult vorbei, auf dem sein Buch lag.
    Das letzte Kapitel war noch nicht geschrieben. Es beschäftigte sich mit der fernen Zukunft, die Nostradamus zwar in seinen Träumen gesehen, dafür aber noch keinen schlüssigen Beweis bekommen hatte, dass auch alles so eintreten würde, wie er es annahm. Erst nach dieser magischen Beschwörung wollte er das Buch beenden.
    Das Pulver war verteilt. Nostradamus warf noch einen letzten Blick darauf und nickte.
    Alles war zu seiner Zufriedenheit gelaufen. Es würde noch einige Zeit dauern, bis Katharina zu ihm kam. Wenn sie eintrat, hoffte er, mit allem fertig zu sein, um anschließend das Blut kochen zu können, damit es das Siegel bildete.
    Es war kein Siegel Salomons, den er so verehrte, aber das Siegel des Nostradamus sollte auch halten.
    Niemand störte ihn hier unten. Es war fast still. Nur das manchmal leise Fauchen der Fackeln war zu hören oder der Windzug, der durch den Kamin strich und in den Arbeitsraum glitt.
    Selbst Nostradamus, der in seinem bisherigen Leben schon viel gesehen und erlebt hatte, war nervös

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