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Horror-Horoskop

Horror-Horoskop

Titel: Horror-Horoskop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Spiel gehabt.
    Mein Kreuz sah wieder normal aus. In ihm steckte eine gewaltige magische Kraft. Einen Teil hatte es freigelegt und mir gezeigt, dass wir etwas tun mussten.
    Das sagte ich auch meinen beiden Freunden. »Wir können hier nicht nur herumstehen und warten, dass etwas geschieht. Selbst ist der Mann.«
    »Und was hast du vor?« wollte Bill wissen.
    Die Antwort gab Suko. »Ich wäre dafür, den Horoskop-Tisch zu vernichten!«
    »Nein!« Scharf klang Fernando Crions Ruf. »Das dürfen Sie auf keinen Fall machen. Es wäre gegen die Regeln. Ich habe mir Mühe gegeben. Dieser Tisch ist etwas Ungewöhnliches, da haben wir ein Stück Schicksal in den Händen…«
    »Das für Sie zum Tod führen kann«, warnte ich ihn. »Denken Sie, daran, dass außer Ihnen alle schon gestorben sind. Ich an Ihrer Stelle würde meine eigenen Wünsche ein wenig zurückstellen.«
    »Aber die ganze Arbeit, die wir…«
    »Vergessen Sie es!«
    Fernando Crion focht einen innerlichen Kampf aus. Er schaute mich an, dann seine Tochter, und er sah deren Achselzucken. »Sag du doch auch etwas, Caroline.«
    »Vater, ich mische mich da nicht ein. Es war deine Arbeit, es ist dein Leben. Du hast dafür vieles aufgegeben, sogar deine Frau. Ich bin ähnlich wie du, wenn ich einen bestimmten Weg gehen muss. Ich habe für dich Verständnis. Tu, was du willst.«
    »Soll ich das wirklich?« murmelte er.
    »Bitte.«
    Auch wir konnten ihm nicht raten. Es war seine Entdeckung. Er hatte lange genug geforscht. Entscheiden musste er sich. Wir konnten ihm nur Ratschläge geben.
    Caroline Crion hob die Schultern. »Jedenfalls werde ich diese ungastliche Stätte verlassen«, erklärte sie. »Ich mixe mir einen Drink und werde abwarten.« Sie nickte uns zu, wandte sich ab und schritt zur Tür. Wir konnten sie nicht aufhalten, weil es einfach keinen Grund gab. Möglicherweise war es auch besser so, denn Caroline stand unserer Arbeit sehr skeptisch gegenüber.
    Aber sie kam nicht weg.
    Kurz vor der Tür blieb sie stehen. Wir hörten ihre Stimme, sahen ihre ungewöhnlich anmutenden Bewegungen, als sie die Arme ausstreckte, zur Klinke greifen wollte, ihre zufassende Hand aber auf halbem Wege stehen blieb, und sie selbst zurückgedrückt wurde. Sie führte die Bewegung weiter aus und drehte sich auch aus ihr zu uns herum.
    »Ich komme nicht raus!« Etwas krächzend klang ihre Stimme und gleichzeitig sehr leise. Mit ihrer typischen Bewegung strich sie die Haare zurück. Diesmal langsamer, zögernd. Auch sie schien gemerkt zu haben, dass etwas nicht stimmte.
    »Was spürten Sie?« fragte ich.
    »Ein… ein…« Sie lachte gekünstelt. »Ein Hindernis, obwohl ich nichts sah. Ich hatte das Gefühl, und jetzt lachen Sie mich nicht aus, gegen eine Wand zu greifen, bei der es für mich kein Durchkommen gab.«
    Keiner von uns lachte. Im Gegenteil. Unsere Gesichter hatten sehr ernste Züge angenommen.
    Caroline Crion wandte sich an mich und streckte mir den Zeigefinger entgegen. »Sie sind doch so schlau, Monsieur Sinclair. Jetzt geben Sie mir mal eine Erklärung.«
    »Die können Sie haben, Mademoiselle Crion. Sie ist sehr simpel. Wir sind bereits gefangen.«
    »Von wem?« fragte Fernando.
    »Diejenigen, die nicht wollen, dass ihr Geheimnis preisgegeben wird. Dass die Arbeit eines Nostradamus gefunden wurde, konnten oder wollten sie nicht verhindern. Aber niemand soll wissen, wie sie zustande kam. Deshalb können wir diesen Raum mit einer Sterbezelle vergleichen, wenn es nach unseren Gegnern geht. Sie…«
    Das Wort wurde mir durch ein Fauchen vom Mund gerissen, denn über dem Horoskop-Tisch entstand aus dem Nichts eine Flamme. Sie umhüllte ein Schwert, dessen Griff von einem Totenkopf verziert war, der gelblichweiß schimmerte.
    Alle schauten hin. Auch ich.
    Aber ich sah noch etwas anderes, als ich den Blick senkte, denn innerhalb des Kreises schimmerte plötzlich ein Gesicht mit weit aufgerissenen Augen. Ein Frauengesicht, und das kannten Bill, Suko und ich sehr genau. Aber nur ich sprach den Namen der Frau aus. Den Namen einer Verstorbenen.
    »Tanith…«
    Sie war es, denn ihre Züge waren in meiner Erinnerung noch ebenso lebendig, als hätte ich erst gestern mit ihr in einem kleinen Café in Paris zusammengesessen und einen Schluck getrunken.
    Tanith, die Wahrsagerin, die Verstorbene, die durch den Stich eines Messers umgekommen war. Ausgeführt ebenfalls von einer vom Teufel persönlich gedungenen Frau namens Fedora Golon, einer Malerin, die an der Küste lebte und nach

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